Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0346 - Medusas Horrorblick

0346 - Medusas Horrorblick

Titel: 0346 - Medusas Horrorblick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
mit Anlagenbau, wie ich hörte.«
    »Will er auch in England investieren?«
    »Ich glaube schon.«
    »Sogar in London«, erklärte Dana. »Henry!« Jetzt klang ihre Stimme beschwörend. »Ich habe nachgeforscht und mit einigen Leuten gesprochen. Es waren Männer, die Bescheid wußten, die auch über Kostakis informiert waren. Du weißt, daß es in London einige Renovierungsgebiete gibt. Dort werden Häuser abgerissen. Es soll Platz für Industrieanlagen geschaffen werden. Nicht nur englische Unternehmen haben sich darum beworben, auch ausländische.«
    »Aber nicht Kastakis«, warf der Mann ein. »Auch er.«
    »Nein, Dana, das hätte ich wissen müssen.« Sie lächelte ihm zu, wie einem kleinen Kind, das trotz zahlreicher Ermahnungen nicht hören wollte. »Du weißt selbst, daß es Strohmänner gibt. Und Kostakis hat über einen Strohmann jetzt schon Grundstücke gekauft. Nahe der alten Docks. Hier will er seine Fabriken hinsetzen und das produzieren, was ihm in seinem Land verboten worden ist.«
    »Und worum handelt es sich?«
    »Waffen!« Henry Harrison schluckte. Was ihm seine Frau da gesagt hatte, war schwer zu glauben. Aber es hatte überzeugend geklungen. Aus seiner sitzenden Haltung schaute er ihr ins Gesicht.
    »Wer ist denn der Strohmann?« fragte er leise. »Das weiß ich nicht, Henry. Ich könnte mir vorstellen, daß sogar die Mafia dahintersteckt.« Henry Harrison atmete seufzend »Woher weißt du das denn?«
    »Ich habe eben meine Beziehungen und mich umgehört. Aber es ist noch nichts spruchreif, und endgültige Unterschriften fehlen. Allerdings war auch zu vernehmen, daß die Mafia Politiker unter Druck setzen will. Euch nicht, ihr seid noch nicht an den Schalthebeln, aber andere.«
    Harrison wischte über sein Gesicht. Als er dann auf seine Handflächen schaute, waren diese naß. »Das gibt es doch nicht«, murmelte er. »Verdammt, das kann nicht wahr sein. In welch einen Sumpf aus Korruption, Mord und Hinterlist sind wir hineingeraten?«
    »Nenne den Sumpf Medusa!«
    »Ja.« Er nickte heftig. »Ich kann ihn so nennen, aber es gibt keine Medusa. Sie ist eine Sage, eine Legende. Sie kann nicht existieren.«
    »Und die Statue auf der Yacht des Griechen?«
    »Ist eben eine Statue, mehr nicht.«
    »Was ich zunächst einmal dahingestellt sein lassen möchte«, erklärte Dana. »Nach den Ereignissen glaube ich mittlerweile an alles, wenn du verstehst?«
    »Nein, Dana, ich verstehe nichts. Ich weiß nur, daß sich diese seltsame Statue in Griechenland befindet, und Peter Roling hier in London versteinert ist.«
    »Wie leicht kann man sie transportieren. Und von Athen nach London ist ein Katzensprung.«
    Harrison atmete tief ein. »Weißt du, Dana, was mir an dir so imponiert?«
    »Nein.«
    »Du weißt auf alles eine Antwort. Ich hoffe nur, daß sich deine Befürchtungen nicht bewahrheiten.«
    »Das hoffe ich auch, Darling…«
    ***
    Es glich tatsächlich einer Verzweiflungstat, als ich mich wehrte. Klar und logisch konnte ich nicht mehr reagieren, meine Handlungen wurden vom reinen Überlebenswillen diktiert und von dem Wissen, in einen Zustand zu geraten, der das Ende schlechthin bedeutete.
    Im Liegen wuchtete ich meinen Körper herum, und auch die Beine schwangen mit. Sie sollten treffen, sie trafen auch.
    Ich spürte den Widerstand, hörte den wütenden Laut, etwas polterte, vielleicht war es die Statue, dann vernahm ich Bills Stimme und schrie ihm noch einmal zu, sich nicht umzudrehen.
    Was jetzt folgte, wollte ich allein durchstehen. Ich lag noch immer auf dem Bauch. Ob der andere eine Schußwaffe bei sich trug, wußte ich nicht. Ich jedenfalls besaß eine.
    Und die zog ich.
    Ohne mich umzudrehen, zielte ich mit dem Lauf der Beretta über meine Schulter in die Leere des Zimmers hinein, drehte die Mündung noch ein wenig, denn ich hatte aus einer bestimmten Stelle im Raum Geräusche gehört, dort mußte der andere lauern.
    Dann schoß ich.
    Es war mir in diesen Augenblicken egal, daß ich zahlreiche Silberkugeln verschleuderte, vielleicht bekam ich die Chance, den anderen wenigstens durch einen Streifschuß außer Gefecht zu setzen, hörte auch einen wütenden Aufschrei und einen dumpfen Laut.
    Danach war es still.
    Nur unser Atmen war zu hören. Ich hatte viermal geschossen, hielt die Beretta noch fest und wartete praktisch darauf, daß der andere etwas unternahm.
    Noch geschah nichts.
    Auch unser Atem beruhigte sich wieder. Ich schielte zur Seite und sah meinen Freund Bill Conolly, der im gleichen

Weitere Kostenlose Bücher