0347 - Attacke der Spinnen-Monster
Spinnen hin. Waren es jene Riesenspinnen gewesen, von denen er die erste Angriffswelle noch drüben in Ssacahs Dimension vernichtet hatte? Aber dann deutete seine Gefangennahme auf planvolles Vorgehen hin, auf eine Steuerung.
Trotzdem erklärte das nicht das Fehlen einer Türöffnung.
Zamorra preßte die Lippen zusammen. Eine Blaue -Stadt und Riesenspinnen… wenn er nicht absolut sicher gewesen wäre, daß die Meegh-Gefahr vor ein paar Jahren ein für allemal beseitigt worden war, hätte er jetzt angenommen, es mit Meeghs oder deren Abkömmlingen zu tun zu haben. In der Stadt unter dem ewigen Eis der Antarktis hatte er entartete Meeghs kennengelernt… [3]
Aber das war hier unmöglich.
Wer aber steckte dann dahinter? Zamorra verwünschte seine Langsamkeit. Er hätte bei dem Ultraschall-Angriff schneller reagieren und seinen Dhyarra-Kristall einsetzen müssen! Der steckte auch jetzt noch in seiner Tasche, war aber unerreichbar. Zamorra konnte ihn so nicht einsetzen. Er konnte nur abwarten und hoffen, daß jene sich bald zeigten, die ihn hier gefangengesetzt hatten.
Und er hoffte, daß die anderen sein Verschwinden bemerken und ihn suchen würden.
Das Warten dauerte an.
***
Die beiden Druiden auf der Dachplattform durchforschten die Blaue Stadt auf andere Weise. Ihre miteinander verbundenen Geister suchten nach anderen magischen Echos. Die Beschwörung versuchte andere Kräfte zu sich zu zwingen, sie sichtbar zu machen.
Gryf umschloß Teris Hand, die ihm im magischen Kreis gegenübersaß. Aber er spürte sie kaum. Er konzentrierte sich auf die Stadt und alles, was darin existierte. Er nahm Tendyke und Nicole wahr, verschwommen nur, aber immerhin. Doch von Zamorra und dem Wolf war nichts zu spüren.
Gryf fühlte die Umrisse der Häuser, die Stockwerke, die Kellerräume… alles prägte sich in ihm ein. Aber das, was er suchte, fand er nicht, während die Blaue Stadt ihm immer vertrauter wurde. Da war etwas in der Tiefe, unterhalb der Erde… Ohne zu überlegen, stieß Gryf nach. Er spürte eine Magie, die ihm fremd war. Aber war es wirklich Magie? Es war so anders als alles, was er kannte…
Waren das Maschinen, die er sah? Oder was sonst? Als er noch tiefer vorstieß, verschwamm alles vor ihm, schirmte sich ab.
Sofort zog Gryf sich zurück. Aber er fühlte, daß er bereits erkannt worden war. Was sich da vor ihm zu verbergen versuchte, hatte begriffen, daß jemand nach ihm suchte.
Gryf versuchte aus seiner Trance zu erwachen. Aber es ging nicht schnell genug. Da war etwas, das nach ihm griff, eiskalte Klauen nach ihm ausstreckte und ihn erfaßte. Gryf hörte sich schreien. Dann zerriß etwas in ihm.
Oben auf dem Dach sank ein erschlaffender Körper in sich zusammen.
Und etwas anderes entfernte sich, kämpfte, hatte diesen Kampf aber längst verloren…
Nichts konnte Gryf mehr festhalten…
***
Tendyke stürzte nicht in die Tiefe.
Er kam nur drei Meter weit und wurde von etwas Unsichtbarem aufgefangen, auf dem er landete wie auf dem Rücken eines Pferdes. Seine Fäuste schlugen zu und trafen etwas, das jetzt sichtbar wurde.
Eine schwebende schwarze Riesenspinne!
Wieder und wieder schlugen Tendykes Fäuste auf den Kopf der Spinne ein, auf die Augen, und auf die dünne Verbindung zwischen Kopf und Leib. Der Erfolg zeigte sich sofort. Die Spinne sank langsam dem Boden entgegen.
Nicoles Augen waren geweitet. Sie begriff Tendyke nicht. Hatte dieser Mann den Verstand verloren? Er mußte doch damit rechnen, daß auch diese Riesenspinne nicht allein hier unterwegs war! Wenn er sie lebend fangen und einem Amulett-Verhör unterziehen wollte, war das einfach Irrsinn! Es konnte nicht gutgehen…
Jetzt war er unten. Die Spinne bewegte sich nicht mehr. Sie schien betäubt zu sein. Tendyke stieg von dem rindsgroßen Ungeheuer ab und sah sich um. Dann winkte er zum Fenster hinauf nach Nicole.
»Wenn du glaubst, daß ich jetzt auch nach unten springe… nee«, murmelte sie und benutzte wieder die Treppe.
Als sie unten ankam, hörte sie gerade das häßliche Knacken, mit dem Tendyke der Spinne die Beißzangen abbrach. Damit war das Monstrum nur noch halb so gefährlich, wenn es unvorhergesehen wieder erwachen sollte.
Nicole näherte sich. Ganz wohl war ihr dabei nicht. Die riesige, liegende Spinne flößte ihr Ekel ein. Sie gehörte zwar normalerweise nicht zu den Menschen, die Angst vor Spinnen haben, aber sympathisch waren ihr diese achtbeinigen, behaarten Biester auch nicht. Und durch die Übergröße wirkte
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