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0347 - Satans Mädchenfänger

0347 - Satans Mädchenfänger

Titel: 0347 - Satans Mädchenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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warst gut, Puppe!«
    Der Mann mit dem fetten Bauch fügte noch ein Lachen hinzu, bevor er einen Bademantel über seinen nackten Körper schlang und nach nebenan verschwand, wo sich der Duschraum befand.
    Gloria Gibson lächelte. Doch nur so lange, bis die Tür hinter ihrem »Gast« zugefallen war, dann nahm sie auf dem Bett mit der roten zerwühlten Decke Platz, schickte einen gezischten Fluch hinter dem Kerl her und schaltete per Fernbedienung den Recorder aus.
    Der Film, der auf dem kleinen Monitor lief und zur Hardcore-Ware gehörte, verschwand.
    Auch Gloria wickelte ein Badetuch um ihren nackten Körper. Sie saß da, schüttelte sich und vergrub das Gesicht in beide Hände. Für einen Moment begann sie heftig zu weinen, während nebenan die Dusche rauschte und die dröhnende Singstimme des Kunden das Torero-Lied aus der Oper »Carmen« schmetterte.
    Gloria hob nach einer Weile ihren Kopf. Die blonden Haare waren zu Locken gedreht und umrahmten ihr Puppengesicht, auf dem jetzt ein matter Schweißfilm lag.
    Sie war noch so jung.
    Genau einundzwanzig Jahre. Viel zu jung, um ein Leben zu führen, das in gewissen Filmen stets als so toll dargestellt wurde und in Wirklichkeit noch mieser war, als daß man sich überhaupt eine Vorstellung davon machen konnte.
    Der angebliche Luxus, den es in diesem Bordell gab, war nur Schein. Hinter der Fassade regierte die nackte Gewalt, seit einigen Wochen auch noch etwas anderes.
    Etwas, das keinen Namen besaß, aber schlimm war.
    Die Mädchen nannten es das Böse…
    Es war da, es lauerte, und es hatte schon einige der Dirnen in seine Gewalt gebracht.
    Gloria wollte nicht. Sie arbeitete etwa seit einem Jahr in diesem Bordell, das sich Club International nannte. Aufgefallen war sie in einer Peep Show, in der sie sich abends zur Schau stellte, um ihr Gehalt als Verkäuferin aufzubessern.
    Man hatte sie gefragt, ob sie nicht tauschen wollte. Die miese Spanner-Show gegen den Luxus eines exklusiven Clubs. Sie hatte eingewilligt und war zusammen mit ihrer Freundin Diane Neerland in dieses Edelbordell umgezogen.
    Nach einem halben Jahr hatten beide Mädchen den Durchblick gehabt und waren zu der Überzeugung gelangt, daß sich dieser Club kaum von der Peep Show unterschied. Hier mußten sie zumeist Dinge tun, die viel schlimmer waren, und sie beschlossen, irgendwann zu verschwinden.
    Das war leichter gesagt, als getan, denn im Club herrschte ein brutales Management. Mädchen konnten nicht gehen, wann sie wollten. Sie mußten so lange warten, bis die Clubleitung ihrer überdrüssig wurde. Das geschah dann, wenn die Mädchen nicht mehr so gefragt waren.
    Gloria und Diana waren gefragt. Ihre Jugend und ihr etwas kindhaftes Aussehen gereichten ihnen zum Vorteil. Die Gäste und Kunden standen auf sie, besonders dann, wenn sie auf schüchtern machten.
    Alles hat einmal sein Ende. Beide Mädchen hatten sich fest vorgenommen zu fliehen.
    Gloria warf noch einen Blick auf die Tür zur Dusche. »Du warst der letzte«, flüsterte sie. »Keinen mehr, das kann ich schwören.« Mit einem Ruck stand sie auf.
    Sie schaute noch einmal auf das rote Bett, atmete die parfümgeschwängerte Luft ein und schüttelte sich, als hätte sie Fieber bekommen. Wie sie dieses angebliche Luxus-Apartment haßte. Es war furchtbar. Nie mehr wollte sie zurückkehren.
    Ihren Dienst hatte sie erfüllt, und Geld bekam sie von dem Kunden nicht. Das lieferte er zuvor an der zentralen Zahlstelle ab, wo der Kassierer saß und die Scheine an sich nahm.
    Die Mädchen bekamen auch etwas. Einen Hungerlohn im Vergleich zu dem, was sie wirklich einnahmen.
    Noch immer rauschte die Dusche. Und noch immer sang der Typ das Torero-Lied. Am liebsten hätte Gloria eine Waffe genommen und durch die Tür gefeuert. Aber der Mann konnte ja nichts dafür.
    Nicht ihn mußte sie hassen, sondern sich selbst und auch die Umstände, die sie zu dem gemacht hatten, was sie jetzt war.
    Das sollte nicht mehr lange andauern. Sie und ihre Freundin Diana hatten vor, noch an diesem Abend zu verschwinden. Es war der einzige in der Woche, der ihnen zur freien Verfügung stand. In London konnten sie nicht bleiben, das war zu gefährlich, da das Management seine Finger überall hatte.
    Gloria verließ den Raum. Sie betrat einen Flur, der dem eines Hotels glich. Zahlreiche Zimmer, Spielwiesen genannt, lagen rechts und links des Gangs. Auch hier brannte rötliches Licht. Zwischen zwei Türen stand ein fahrbarer Wagen mit einem Sektkühler darauf.
    In dem Gefäß

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