0347 - Satans Mädchenfänger
stemmte sich zwar noch dagegen, hatte jedoch keine Chance, als ihr Diana den Kopf nach unten drückte und den Hahn aufdrehte.
Dianas Protest erstickte in einem Gurgeln, als das Wasser in Mund und Nase drang.
»Bist du jetzt nüchtern?« fragte Gloria nach einer Weile, als sie den Kopf ihrer Freundin wieder anhob.
»Ja, ja, verdammt.«
Gloria schleuderte ihr ein Handtuch zu. »Hier, trockne dich damit ab, und dann verschwinden wir.«
Einwände hatte das andere Mädchen nicht mehr. Gloria nahm noch ihre Handtasche an sich, bevor sie sich zur Tür wandte und diese vorsichtig öffnete, um anschließend in den Gang zu schauen.
Nach beiden Seiten peilte sie, und sie sah auch das Auge der Fernsehüberwachung in einer Ecke. Das Management beobachtete nur, einer saß immer vor den Monitoren, aber die Kameras konnten nicht jeden Winkel des langen Flurs überwachen, das hatte Gloria herausbekommen. Wenn sie sich auf allen vieren bewegte, wurde sie nicht erfaßt.
Und das machte sie.
Ihre Freundin tat es ihr nach, obwohl sie protestierte, was ihr nicht half, denn sie mußte Gloria folgen. Der Fluchtweg war genau ausgekundschaftet worden, und Gloria hatte sich einen Zweitschlüssel für die stets verschlossene Tür am Gangende besorgt.
Dort änderte sie ihre Haltung wieder und stellte sich aufrecht hin.
Den Schlüssel schob sie in das schmale Metallschloß, er paßte glücklicherweise und hakte nur ein wenig nach, als sie die schwere Tür aufschloß.
Kalter Wind fuhr gegen die Körper der beiden Frauen und preßte den Kleiderstoff noch enger.
»Verdammt, ich friere!« beschwerte sich Diana.
»Halt die Klappe!«
»Wieso, ich…«
Gloria fuhr herum. Sie hatte ihre Hand schon zum Schlag gehoben, das Gesicht war verzerrt, und Diana zuckte ängstlich zurück.
»Ja, schon gut, ich sage ja nichts…«
»Das will ich auch gemeint haben. Ab jetzt hältst du den Mund und sagst keinen Laut!«
Noch löste sich Gloria Gibson nicht aus der Deckung der Tür. Sie wollte sehen, ob die Luft rein war.
So glänzend die Fassade des Clubs von außen wirkte, so mies war das Haus an der Rückseite. Hinzu kam die Umgebung. Ein alter Hinterhof, überladen mit Mülltonnen, Kisten und Kästen. Dazwischen parkten die Wagen des Managements. Elegante Schlitten.
Vom Mercedes über Jaguar bis zu Porsche und Ferrari.
Leider waren die Fahrzeuge abgeschlossen. Gloria hätte sich gern einen schnellen Flitzer geholt. Da dies nicht möglich war, blieb ihnen nur mehr die einzige Chance, es zu Fuß zu versuchen.
Keine angenehme Sache, zudem mußten sie über eine Brücke laufen, und dort gab es keine Ausweichmöglichkeit. Wenn sie die Chelsea Bridge einmal hinter sich hatten, konnten sie im dichten Grüngürtel des Battersea Parks verschwinden.
Bis zur Brücke war es noch weit. Es gab keine geschlossenen Häuserfronten oder Neubauten, sondern nur die alten Villen, die, manchmal auch versteckt, in den dicht bebaumten Vorgärten standen.
Obwohl beide Frauen vor Spannung und Kälte zitterten, schaute Gloria erst nach, ob die Luft rein war.
Tagsüber gefiel ihr dieser Hinterhof schon nicht. In der Nacht noch weniger. Die Finsternis lastete wie ein gewaltiger Sack auf dem Hof. Die erleuchteten Fenster des Clubs lagen allesamt auf der Vorderseite, hier hinten drang kaum ein Lichtstrahl in den Hof.
Alles war finster, die flachen Sportflitzer erinnerten in ihrer Ruhestellung an stumme Ungeheuer.
Vor den Lippen der beiden Flüchtlinge dampfte der Atem.
Gloria hatte sich vor ihrer Freundin aufgebaut. Sie faßte Diana an und schärfte ihr abermals ein, möglichst leise zu sein.
»Mach ich…«
»Dann komm…«
Im nächsten Augenblick verließen die beiden Mädchen die Türnische und liefen Hand in Hand los.
Jetzt kam es darauf an, ob Gloria Gibson richtig getippt hatte…
***
Leila, die Kanone aus dem Sexclub, war nicht nur als schärfste Nummer angesehen, sie besaß auch andere Qualitäten. Eine davon war das besonders ausgeprägte Mißtrauen.
Sie hatte die Begegnung mit Gloria Gibson nicht vergessen, und die kleine Blonde war ihr einfach zu verändert vorgekommen. Nicht so locker wie sonst, mehr unter Spannung stehend, und so etwas gefiel Leila überhaupt nicht. Sie hatte ihre Aufgabe zugewiesen bekommen, sie regelte alles, und sie wußte auch Bescheid.
Im Club wurde nicht nur Sex verkauft, hier hatte auch das Böse seinen Einzug gehalten.
Leila stand mit an der Spitze.
Es war ihr leider noch nicht gelungen, alle Mädchen
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