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0347 - Satans Mädchenfänger

0347 - Satans Mädchenfänger

Titel: 0347 - Satans Mädchenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diesem Augenblick.
    Eine neue Person war erschienen und hatte die Macht über mein Kreuz bekommen.
    Lilith degradierte mich, den Sohn des Lichts, zu einem inaktiven Statisten. Diese Erkenntnis war sehr bitter für mich, und ich war wieder nahe daran, das Kreuz einfach fortzuschleudern.
    Das mußte auch Suko bemerkt haben. Er schüttelte den Kopf und sagte: »Laß es bitte, John!«
    »Hat es Sinn, das Kreuz noch länger zu behalten?«
    »Ja, es hat Sinn. Es wird sich vielleicht etwas ändern. Du darfst jetzt nicht aufgeben.« Er war bei den Worten nahe an mich herangetreten und hatte seine Hände auf meine Schultern gelegt.
    Ich lächelte. Es war nur mehr ein kurzes Zucken der Lippen, aber es beruhigte meinen Freund. »Ist schon gut, Suko. Irgendwie muß ich mich daran gewöhnen, die Kraft des Kreuzes nicht mehr spüren zu können. Erst der Dolch, jetzt das Kreuz – was bleibt mir eigentlich noch?«
    »Beretta und Bumerang.«
    Ich winkte ab. »Das kannst du beides vergessen, mein Lieber. Nein, daran will ich einfach nicht glauben. Ich gebe zu, daß beide Waffen stark sind, aber kann ich damit all unsere Feinde besiegen oder sie zurückschlagen?«
    »Kaum.«
    »Da siehst du es.«
    »Du hast nur etwas in deiner Rechnung vergessen«, machte mir Suko klar. »Nämlich mich. Vergiß nicht, daß ich an deiner Seite stehe. Mir hat man die Waffen nicht genommen. Welche möchtest du haben, John? Die Peitsche, den Stab?«
    »Keines von beiden.«
    »Weshalb nicht?«
    »Nein, Suko. Daß das Kreuz nicht mehr funktioniert, ist allein mein Problem. Wir wollen so bleiben wie immer. Du sollst deine Waffen behalten, ich behalte den Rest der meinen…«
    »Wie du willst.«
    Ich schaute mich nicht einmal um. Kahl waren die Wände. Auch feucht und ich hatte das Gefühl, als würden sie mich verhöhnen, weil ich plötzlich so chancenlos geworden war.
    Konnte man das wirklich als chancenlos bezeichnen?
    So recht wollte ich daran nicht glauben, trotz meiner miesen Stimmung, und als Suko den Vorschlag machte, das Haus zu verlassen, war ich einverstanden.
    »Wo sollen wir hinfahren?«
    Mein Freund lachte. »John, man hat dir zwar die Waffen genommen, das Hirn hast du doch behalten. Denk mal darüber nach, was wir auf dem Dach gefunden haben.«
    »Du meinst die Kleidung und die Karte mit der komischen Clubaufschrift.«
    »Genau die.«
    Ich schlug gegen meine Stirn. »Natürlich. Club International. Den werden wir uns ansehen.«
    Nach diesen Worten setzte ich mich in Bewegung und verließ die Wohnung. Der Flur war leer und kalt, zudem zugig, so daß ich das Gefühl bekam, von zahlreichen Geistern umtanzt zu werden, als der kühle Wind über meine Haut strich.
    Wir schritten die Treppe nach unten. In meinem Kopf wirbelten die Gedanken. Ich wurde mit der Tatsache nicht fertig, das Kreuz verloren zu haben. Zwar trug ich es noch in der Hand, ich schaute es mir auch an - und blieb mitten auf der Treppe stehen.
    Suko, der einige Schritte hinter mir ging, verhielt ebenfalls seinen Schritt. »Was ist denn los?«
    Ich drehte mich langsam um und hielt meinem Freund das Kreuz so entgegen, daß er es anschauen konnte. »Fällt dir etwas auf?« fragte ich mit kratziger Stimme.
    Er mußte sehr genau hinschauen, um es genau sehen zu können.
    Zur Sicherheit schaltete er seine Lampe an und richtete den Strahl auf das Kreuz.
    »Na, fällt dir etwas auf?«
    Jetzt nickte er. »Die Zeichen der Erzengel, nicht wahr?«
    »Genau, Suko. Die vier Zeichen sind verschwunden. Einfach nicht mehr da, verdammt.«
    »Und seit wann?«
    Ich hob die Schultern. Allmählich wurde ich mir über die Tragweite dieses Vorgangs klar. Meine unheimliche Gegnerin hatte ihre starke Magie aus dem Verborgenen heraus gegen das Kreuz geschickt und es geschafft, auch die letzten urchristlichen Symbole verschwinden zu lassen. Was sich auf dem Kreuz noch befand, waren die Symbole und Abwehrzeichen der fremden Magien, wie zum Beispiel das Allsehende Auge, die heilige Silbe der Inder oder das Henkelkreuz. Auch die beiden Buchstaben Alpha und Omega waren noch zu sehen, aber das andere fehlte.
    Nach wie vor auch die beiden ineinanderverschachtelten Dreiecke mit den eingekreisten Symbolen.
    »Es wird immer wertloser«, sagte ich leise und hob dabei die Schultern. »Da kann man nichts machen.«
    »Vielleicht finden wir einen Weg, John.«
    »Und welchen?«
    »Sei nicht so voreilig. Wir haben eine kleine Spur. Denk an den Club. Er muß irgendwie mit Lilith oder deren Magie in Verbindung stehen. Etwas

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