0348 - Zombies aus dem Höllenfeuer
den entsprechenden Körper schlug.
Sie traf überhaupt nicht.
Innerhalb eines Sekundenbruchteils erkannte ich den Grund.
Kaum hatte sie mit den Flammen Kontakt bekommen, als sie aufstrahlte und verglühte.
Ich ließ mir meine Enttäuschung nicht anmerken, drehte die Pistole ein wenig und schoß abermals.
Wieder wurde die Kugel vom Höllenfeuer geschmolzen. Ich kam mir in diesen Augenblicken lächerlich vor, degradiert zu einem Statisten, der in die eigentliche Handlung nicht mehr eingreifen konnte, weil andere Kräfte die Regie übernommen hatten.
Nicht einmal ein nach unten fallender Tropfen blieb von der Kugel zurück.
Und die Zombies gingen weiter.
Acht Gegnerinnen sah ich vor mir. Das waren einfach zu viele.
Hätte ich meinen Silberdolch noch besessen, weiß Gott, ich hätte mich damit gewehrt, aber er war und blieb verschwunden, ebenso wie mein Freund Mandra Korab.
Was also tun?
Mich ergeben? Kampflos den anderen das Feld überlassen, wie mir Leila, die in meinem Rücken stand, klarzumachen versuchte?
»Es hat keinen Sinn, John Sinclair. Du hast verloren. Du bist nicht der große Gewinner in diesem Spiel. Lilith hat es aufgezogen, und Lilith wird es meistern.«
Ich drehte mich schnell um.
Wie eine dunkelhäutige gefährliche und dem Bösen geweihte Göttin stand sie da und schaute zu, wie ihre Freundinnen den Rand des Pools erreicht hatten.
Gleichzeitig passierte noch etwas.
Ich bemerkte es zunächst an der Veränderung des Wassers, denn es bekam einen rötlichen Schimmer, der das gesamte Rund des Pools einnahm. Dabei sah das Wasser aus, als hätte man es mit Blut vermischt.
Wirklich Blut?
Ich schaute nach unten und sah, daß diese Vermutung nicht stimmte. Etwas anderes war dafür verantwortlich. Es war das Gesicht des Teufels, das in dieser Farbe glühte und den gesamten Boden des Pools bedeckt hatte.
Satans Fratze!
Sie ausgerechnet hatte mir noch gefehlt!
Durch die Wellenbewegungen erschien es so, als würde das Gesicht permanent einen anderen Ausdruck annehmen. Mal grinsend, dann wieder zusammenlaufend oder hohnlachend.
Der erste Zombie sprang.
Ich hatte mich zu sehr auf Asmodis Anblick konzentriert, daß ich erst aufmerksam wurde, als der Körper ins Wasser klatschte.
Der weibliche Zombie fiel wie ein Stein, der zweite folgte sofort, der dritte, dann der vierte, und das Wasser wurde in die Höhe geschleudert, als zahlreiche Arme es durchwühlten.
Ich ging zurück.
Die Beretta konnte ich vergessen, deshalb ließ ich sie auch wieder verschwinden und konzentrierte mich voll und ganz auf meine Gegnerinnen. Gefährlich sahen sie schon aus, als sie aus den Fluten erschienen, ihre Körper streckten und nach mir greifen wollten.
Noch war ich zu weit entfernt, so daß ihre Hände vor mir auf die Oberfläche klatschten und sie mit den Armen eintauchten.
Mit den nackten Fäusten mußte ich mich gegen die lebenden Leichen erwehren.
Das konnte nicht gutgehen. Trotzdem versuchte ich es und schlug zu, als die erste lebende Leiche dicht vor mir aus dem Wasser tauchte. Meine Faust traf voll.
Unter dem Kinn wurde sie erwischt, zurückgeschleudert und versank wieder in der Flut.
Ich setzte sofort nach. Zwei weitere schaufelte ich buchstäblich aus dem Wasser. In einem hochgeschleuderten Tropfenschleier sah ich ihre Körper nach hinten kippen und verschwinden.
Mit einem Hechtsprung warf ich mich hinein in den nächsten Pulk, räumte ihn auseinander und wuchtete einen Körper sogar in die Höhe. Er war schwer, zudem hatte ich Mühe, mit dem auf meinen hochgerissenen Armen liegenden Zombie innerhalb des Wassers das Gleichgewicht zu halten. So kippte ich selbst nach hinten, und der Zombie rutschte mir aus den Händen. Gemeinsam tauchten wir unter.
Ich bewegte meine Arme, das Wasser war für einen Moment über meinem Kopf zusammengeschlagen, aber ich kam nicht mehr hoch.
Sie wirkten wie eine dunkle Wolke, nur besitzen Wolken kein Gewicht. Die Körper der Zombies allerdings, die sich auf mich wuchteten und mich dem Grund entgegendrücken wollten. Ich reagierte nicht so schnell, wie es sein mußte, außerdem besaß ich nicht die Kraft.
Mit dem Hinterteil zuerst berührte ich den Boden, während flinke Hände nach meiner Kehle tasteten. Unter Wasser bekamen meine Schläge nicht die richtige Wucht. Es waren harmlose Treffer, die ich ansetzen konnte, und die Angst, hier elendig zu ertrinken, stieg panikartig in mir hoch.
Daß ich den klammernden Händen trotz der großen Gefahr entkam, verdankte ich
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