0349 - Das Dyarra-Inferno
Und Sheila Prowdy arbeitete so präzise, wie die anderen zwölf es von ihr erwarteten. Sie war als Köder vorgeschickt worden, und die EWIGEN hatten angebissen.
Sie hatten nicht anders handeln können.
Und Sheila hatte dann prompt reagiert und das vordere Fahrzeug entführt. Die Aufmerksamkeit der anderen EWIGEN richtete sich daher auf das Geschehen in diesem Wagen, nicht mehr so sehr auf die Umgebung. Diese Ablenkung bot den anderen zwölf Schutz.
Es war Phoog natürlich klar, daß Sheila Prowdy, die Halbdämonin, das größte Risiko einging. Wenn die EWIGEN mißtrauisch waren, wenn sie nicht erwartungsgemäß reagierten, dann würden sie Sheila sofort ausschalten. Aber Phoog ging davon aus, daß die EWIGEN vordringlich auf die Ausstrahlung von Dhyarra-Kristallen achten würden. Die konnten sie hier aber nicht finden.
Und so gingen sie in die Falle.
Als die beiden Wagen ineinanderrasten, handelten die Höllengeister. Der magische Zirkel, zu dem sie sich zusammengeschlossen hatten, fetzte mit gewaltiger Kraft die Türen des Krankentransporters auf. Unsichtbare Fäuste begannen den Wagen zu zertrümmern, auseinanderzureißen, was noch nicht zerstört war. Die Höllengeister spürten, wie sich ihnen Abschirmfelder aus Dhyarra-Energien entgegenstellten. Eines konnten sie mit ihrer geballten Macht durchbrechen. Zu zwölft schafften sie es, den Dhyarra-Kristall des EWIGEN zu zünden. Er wurde mit magischer Kraft von außen überladen und explodierte. Das gewaltige Feuer, die Glut, verzehrten den Geist und den Körper des EWIGEN. Omikron starb, ohne zu wissen, wer ihn getötet hatte - und wie.
Er war das schwächste Glied der Kette gewesen.
Beta besaß einen Kristall, der entschieden stärker war. Er setzte sich damit zur Wehr, versuchte die fremden Kräfte zu ihrem Ausgangspunkt zurückzuverfolgen. Die Dämonischen fühlten, wie sich ihnen eine schleichende Kraft näherte, der sie kaum etwas entgegenzusetzen hatten. Und wehe, der ERHABENE selbst würde seinen Machtkristall benutzen. Dann vermochte er die Dämonischen mit einem einzigen Schlag aus der Welt zu schleudern…
Irgendwo in dem anderen Fahrzeug regte sich Sheila Prowdy. Niemand beachtete sie, als sie aus den Trümmern des Wracks kletterte. Sie glitt zu dem deformierten, halb zerrissenen Krankentransporter hinüber. Sie hörte Feuer knistern. Und sie sah einen EWIGEN, der mit starrem Blick in seinen Dhyarra-Kristall sah, in dessen Mittelpunkt weißes Feuer strahlte, blendend grell und doch nicht sein Augenlicht berührend. Der andere EWIGE, Sigma, bemühte sich, die Krankenschwester, die die Besinnung verloren hatte, aus dem Fahrzeug zu schleppen und außer Reichweite der zu befürchtenden Explosion zu bringen.
Sheila Prowdy beobachtete. Sie spürte die unglaublichen magischen Kräfte, die gegeneinander anrannten, und sie wußte, daß sie gleich schnell würde handeln müssen. Da kam Sigma zurück. Die Halbdämonin schnellte sich aus der Deckung des Wracks hervor und warf sich auf ihn, entriß ihm seinen Kristall. Überrascht wirbelte er herum, versuchte die Angreiferin abzuschütteln und starb, als sie ihre Kräfte einsetzte, den Wehrlosen zu ermorden.
Da waren jetzt nur noch Ted Ewigk und Beta! Rho war längst tot, beim Unfall gestorben…
Beta focht mit verzweifelter Wut. Zugleich versuchte er den ERHABENEN daran zu hindern, einzugreifen, obgleich Ted Ewigk bereit war, den Machtkristall zu benutzen - ganz gleich, was das für ihn bedeutete.
Doch auch Sheila Prowdy wollte es nicht dazu kommen lassen, wenn auch aus anderen Gründen!
Sie drang in den Krankentransporter ein.
Ted Ewigh sah sie - und er sah auch das böse Glitzern ihrer Augen. Beta nahm davon nichts wahr - zumindest nicht auf der weltlichen Ebene. Er war in seinen Kristall versunken und focht einen verzweifelten Kampf gegen den magischen Zirkel aus zwölf Höllenwesen, die sich gegenseitig verstärkten, ihre Kräfte potenzierten und damit zu einem Machtfaktor wurden, der seinesgleichen suchte.
Jeder für sich allein war schwach, weitaus schwächer noch als die Halbdämonin, wenn man einmal von Phoog absah. Aber zusammen ergänzten sie sich, boten annähernd die hundertfünfzigfache Kraft jedes Einzelnen auf. Eysenbeiß hatte eine schier unwiderstehliche Kraft aufgeboten, hatte Höllengeister zur Zusammenarbeit erpreßt, die von selbst niemals auf diesen Gedanken gekommen wären.
Und sie unter Phoos Kommando gestellt.
Dagegen konnte auf Dauer auch Beta mit seinem hochrangigen
Weitere Kostenlose Bücher