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0349 - Der Satan fordert Lösegeld

0349 - Der Satan fordert Lösegeld

Titel: 0349 - Der Satan fordert Lösegeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan fordert Lösegeld
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dem das Telefon stand.
    Mit zitternder Hand nahm er den Hörer von der Gabel.
    »Hallo, hallo! Wer ist denn da?«, stotterte er.
    »Aldergate?«, fragte eine tiefe Stimme. Sie klang dumpf, als hätte der Sprecher ein Taschentuch vor die Muschel gehalten.
    »Ja, hier Aldergate«, sagte der Kunsthändler rasch. »Wer ist denn da?«
    »Das möchtest du wohl gerne wissen, was? Aber das geht dich einen Dreck an. Bist du allein?«
    »Ich… ich bin allein, das heißt, meine Frau ist noch hier im Zimmer.«
    »Polente?«, fragte die dumpfe Stimme scharf.
    »Wie bitte? Was sagten Sie?«, fragte der verdatterte Aldergate zurück.
    »Ob du die Polizei im Haus hast, will ich wissen«, zischte der Mann am anderen Ende der Leitung wütend.
    »Nein, nein, niemand«, stotterte Aldergate aufgeregt.
    »Pass mal genau auf, mein Freund«, unterbrach der Mann. »Wir haben deinen Jungen. Du hast unsere Drohung in den Wind geschlagen. Wenn du den Jungen Wiedersehen willst, dann musst du genau das tun, was ich dir befehle. Verstanden?«
    »Ja, ja. Ich habe das verstanden, Mister. Ich werde alles tun, was Sie wollen. Nur geben Sie den Jungen zurück.«
    »Halt dich an meine Befehle, dann wird ihm nichts passieren. Wenn du dich nicht danach richtest, wirst du den Jungen nicht mehr Wiedersehen!«
    »Nein, nein! Ich werde ja alles tun, Mistep«, beteuerte Aldergate aufgelöst. »Bestimmt, Sie können sich auf mich verlassen. Geben Sie mir nur meinen Sohn wieder!«
    »Hast du die Polizei verständigt?«, fragte der Gangster.
    »Nein, ich habe nichts gesagt«, stotterte Aldergate. »Aber jemand war gerade bei mir, als man von der Schule anrief, der Junge sei abgeholt worden.«
    »Mist!«, fluchte der Gangster wütend, »das ändert natürlich die ganze Sache. Ich weiß nicht, ob ich dir jetzt noch trauen kann.«
    »Das können Sie, Mister«, beeilte sich Aldergate zu versichern. »Ich habe doch nichts damit zu tun, er war nur zufällig hier.«
    Auf der anderen Seite war es still. Der Gangster schien zu überlegen. Oder wollte er Aldergate nur noch nervöser machen, wollte er ihn noch gefügiger haben, um kein Risiko einzugehen?
    »Hallo, Mister, hören Sie doch! Geben Sie uns doch den Jungen zurück«, rief der Geschäftsmann verzweifelt.
    »Pass auf, Aldergate«, verlangte der Mann am anderen Ende kalt. »Du hast nur noch eine Chance, deinen Jungen lebend zu sehen. Die Polizei wird wieder zu dir kommen, um dich zu fragen, ob ich schon angerufen hätte. Erzählst du ihnen davon, bist du erledigt. Klar?«
    »Ja, sicher, ich werde kein einziges Wort von Ihrem Anruf sagen.«
    »Wie viel Moos kannst du innerhalb einer Stunde auftreiben?«
    »Wie bitte? Ich habe Sie nicht richtig verstanden«, sagte Aldergate aufgeregt.
    »Wie viel Geld hast du im Haus und wie viel kannst du innerhalb einer Stunde auf die Beine bringen?«, wiederholte der Gangster langsam.
    »Un… ungefähr… zwanzigtausend Dollar«, stotterte der Kunsthändler. »Wenn ich allerdings mit dem Direktor meiner Bank spreche, dann kann ich auch eine größere Summe -besorgen.«
    Der Gangster wehrte ab. »Mit keinem Menschen darüber sprechen! Hör gut zu, Aldergate. Treib das Geld unauffällig auf. Ich will es in kleinen Scheinen. Große Lappen kann ich nicht gebrauchen, okay?«
    »Ja, ich habe Sie verstanden und werde alles so machen, wie Sie es mir gesagt haben«, versprach Aldergate.
    »Wenn du es nicht machst, weißt du, was geschieht«, sagte der Gangster hart. »Nach einer Stunde rufe ich dich wieder an und sage dir, was du dann tun sollst. Wenn du größere Scheine hast, tausche sie bei einer dir fremden Bank um. Mach von dem Geld ein kleines Päckchen. Nimm braunes Packpapier und stecke den ganzen Kram in einen Plastikbeutel.«
    »Ja, sicher, das werde ich tun«, sagte Aldergate gehorsam. »Wann bekommen wir denn den Jungen wieder zurück?« Aldergate war in Schweiß gebadet.
    »Schaff erst einmal das Geld ran, dann reden wir weiter!«, sagte der Gangster brutal. Bevor er auflegte, klang noch einmal das hässliche Lachen durch den Draht.
    ***
    Ich hatte mit Billy Wilder die Fahndung nach dem kleinen Reginald Aldergate angekurbelt.
    Das Bild des Gangsters, der von der Lehrerin des Jungen gezeichnet worden war, klebte auf einem noch frischen Steckbrief, den wir an alle Polizeistellen gehen ließen.
    Das FBI war in höchster Alarmbereitschaft. Auch die City Police war in die Fahndung eingeschaltet.
    Unser Archiv hatte uns, was selten vorkommt, im Stich gelassen.
    Wir hatten nach

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