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0349 - Der Satan fordert Lösegeld

0349 - Der Satan fordert Lösegeld

Titel: 0349 - Der Satan fordert Lösegeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan fordert Lösegeld
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dass auf der einen Seite eine Laterne fehlte. Er registrierte die Tatsache und nahm sich vor, am nächsten Tag dem Bauführer Bescheid zu sagen.
    Sherman war mit seinen Überlegungen noch nicht am Ende, als er etwas entdeckte, was seinen pedantischen Ordnungssinn zutiefst beleidigte.
    Die hellgrüne Neonreklame der Minetta Bär spiegelte sich auf dem nassen Beton des Bürgersteigs auf der anderen Straßenseite. Vor dem Eingang stand ein dunkler Wagen mit abgeblendeten Lichtern, genau im Halteverbot.
    Das Schild war deutlich zu erkennen.
    Rund fünfzig Yards vor der Bar überquerte Sherman die Straße.
    Er hatte eine schnellere Gangart eingeschlagen, denn er wollte auf keinen Fall, dass der Verkehrssünder davonfuhr, bevor er, Sherman, ihn zur Ordnung ermahnen konnte.
    Der Wagen stand da mit laufendem Motor. Im Licht der Neonreklame sah Sherman die Silhouette des Fahrers, dessen Kopf tief gesenkt war.
    Der laute Ton der Hupe zerriss die Stille. Der Ärger von Sherman steigerte sich. Er bemerkte, dass der Fahrer sich zur Seite beugte und die Wagentür einen Spalt öffnete.
    Anschließend konnte Sherman deutlich hören, wie der Gang eingelegt wurde.
    Der Fahrer hatte nicht richtig ausgekuppelt. Nach dem hässlichen Ratschen der Zahnräder heulte noch einmal die Hupe laut auf.
    Sherman setzte sich in Trab, gelangte bei dem Wagen an und schlug seinen Umhang zurück, um an das Notizbuch in seiner Tasche zu kommen.
    Er wollte sich gerade bücken und die spaltbreit geöffnete Tür ganz aufmachen, als er hinter sich hastige Schritte hörte.
    Sherman fuhr herum. Zwei Männer stürzten aus der Tür der Bar. Sie trugen beide Masken vor dem Gesicht.
    Beim Anblick des Polizisten stutzten sie einen kurzen Moment. Sherman wollte das Notizbuch wieder in die Tasche stecken.
    Der vordere Maskierte hatte plötzlich eine Pistole in der Hand. Bevor Sherman wusste, was los war, bellte die Waffe zweimal kurz hintereinander auf.
    Der Patrolman sah das Aufblitzen des Mündungsfeuers, und im gleichen Augenblick fuhr ihm ein heißer Schmerz durch die Brust. Mit einem gurgelnden Laut knickte Sherman zusammen.
    Die zweite Kugel erwischte ihn an der Schulter und riss ihn herum. Sherman rutschte gegen den rechten Kotflügel des Wagens.
    Der Maskierte hechtete mit zwei langen Sätzen heran. Er riss die Wagentür auf.
    Bevor er sich in die Polster fallen ließ, riss er noch einmal seine Waffe hoch. Der Schuss peitschte durch die Nacht. Die Kugel traf Sherman in die Stirn.
    Knallend flogen die beiden Türen des Wagens zu. Mit einem Satz schnellte das Auto nach vorne. Der Kotflügel riss die angelehnte Gestalt herum.
    Langsam kippte die Leiche des Patrolman Nr. 2563 nach vorn und fiel auf den regennassen Bürgersteig.
    ***
    »Meine Herren, kann mir jemand sagen, wer die Presse von dem Kidnapping unterrichtet hat?«, fragte Mr. High mit gerunzelter Stirn und tippte mit der flachen Hand gegen die hochgehaltene Zeitung.
    »Keine Ahnung«, gestand Billy Wilder, der auch für Presseverlautbarungen verantwortlich war. »Ich habe den Leuten nicht eine Silbe von dem Fall erzählt.«
    »Vielleicht hat das Aldergate selbst gemacht«, warf ein anderer Kollege ein. »Oder möglicherweise die Lehrerin.«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach ich. »Aldergate kann kein Interesse daran haben, dass die Geschichte an die große Glocke gehängt wird, und der Lehrerin traue ich das einfach nicht zu. Eher könnte es der Hausmeister gewesen sein.«
    »Wer es gewesen ist, tut nur in zweiter Linie etwas zur Sache«, sagte Mr. High. »Leider ist die Panne nun einmal passiert, und wir können sie nicht ungeschehen machen. Unsere Arbeit wird dadurch erheblich schwieriger. Die Gangster lassen sich vielleicht zu einer unüberlegten Tat hinreißen. Deswegen hatte ich keine Unterrichtung der Öffentlichkeit angeordnet. Man scheint im Augenblick nicht gerade gut auf uns zu sprechen zu sein. Man wirft ums Unfähigkeit bei der Bekämpfung der Erpresserbanden vor.«
    »Wir haben in kurzer Zeit einen Teilerfolg gehabt«, sagte Billy Wilder. »Hank Winter und Steve Norman sind aus dem Rennen.«
    »Hat die Vernehmung von Winter etwas ergeben?«, erkundigte sich Mr. High.
    »Nicht Qin Wort«, berichtete Billy Wilder. »Bisher sind die Vernehmungen ergebnislos gewesen. Die Verhöre werden zwar pausenlos fortgesetzt, aber Winter sitzt da und grinst zu jeder Frage, die wir ihm stellen.«
    »Setzen Sie die Verhöre im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten fort«, ordnete Mr. High an.
    Dann

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