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035 - Ein Horror-Fest um Mitternacht

035 - Ein Horror-Fest um Mitternacht

Titel: 035 - Ein Horror-Fest um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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abfangen?
    Himmel, wenn ich doch nur wüßte, was ich tun soll! stöhnte Pamela im Geist. Abermals traf ein Faustschlag die Tür. Wieder zuckte das Mädchen heftig zusammen. Er will herein! dachte sie.
    Und er wird es schaffen. Seine Schläge werden das Holz zertrümmern, das Schloß herausschlagen, und dann… Pamela wagte nicht, diesen entsetzlichen Gedanken zu Ende zu denken.
    Eine Stimme… Leise, röchelnd. Das Mädchen mußte genau hinhören, um zu verstehen, was sie sagte.
    »Pa-me-la…«, kam es gequält durch die Tür. »Pa-me-la…, laß mich rein!«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. Ich denke nicht daran! hallte es in ihrem Kopf. Die Türklinke bewegte sich nach unten. Zuerst langsam, schnappte wieder hoch, ging wieder runter, hoch, runter – immer schneller, bis ein wildes Auf und Ab, ein forderndes, zorniges Rütteln war.
    »Verdammt, ich weiß, daß du da drinnen bist! Laß mich rein!«
    Es war Chuck Martins Stimme.
    Aber war es auch wirklich Martin? Oder verstellte Phaidon Eiliou seine Stimme, um sie zu täuschen? Vor Martin hätte sie keine Angst zu haben brauchen.
    »Pamela!«
    »Weg!« schrie sie zurück. »Geh weg!«
    »Ich bin verletzt. Du mußt mir helfen!«
    »Deine Schuld! Keinen Finger rühre ich für dich!« schrie Pamela. Aber dann fragte ihr Gewissen sie, was mit den guten Vorsätzen war, die sie gefaßt hatte.
    Mußte sie nicht jetzt schon damit beginnen? Konnte sie sich ihr Weiterleben damit erkaufen? Aber wenn draußen nun nicht Chuck Martin stand – wenn es Phaidon Eiliou war…
    Dieses Risiko mußt du eingehen, raunte ihr eine innere Stimme zu. Geh, Pamela, hilf. Beweise, daß du es mit den guten Vorsätzen ernst meinst.
    Zögernd setzte sie sich in Bewegung.
    »Herrgott, Pamela, mach endlich auf!«
    Es ist Chuck! redete sich das zitternde Mädchen ein. Es ist bestimmt Chuck. Fürchte dich doch nicht vor ihm. Chuck tut dir nichts.
    Sie erreichte die Tür. Ihre Hand legte sich zögernd auf die Klinke, ihr Blick heftete sich auf den Schlüssel, der darunter im Schloß steckte, Phaidon Eiliou hätte bestimmt nicht so lange gewartet.
    Wenn er dort draußen gestanden hätte, wäre die Tür längst kaputt gewesen. Mach dir keine Sorgen, es ist Chuck… Pamela griff nach dem Schlüssel. Sie drehte ihn, während sie meinte, ihr Herzschlag würde kurz aussetzen.
    In diesem Augenblick nagten Zweifel in ihr, ob es richtig war, was sie machte. Gab sie ihr Leben damit nicht aus der Hand?
    Automatisch drehte sie den Schlüssel noch einmal herum.
    Nun war nicht mehr länger abgeschlossen. Das Mädchen brachte aber nicht den Mut auf, die Tür zu öffnen. Bange trat sie mehrere Schritte zurück und wartete auf das, was nun passieren würde.
    Als sie merkte, daß die Klinke nach unten gedrückt wurde, biß sie sich auf die Lippen. Ihre Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt. Jetzt öffnete sich die Tür.
    Es gab kein Zurück mehr.
    Hatte Pamela West den Tod eingelassen?
    ***
    Ich kam mit dem üblichen Schädelbrummen zu mir. Meine Zunge war seltsam dick und klebte pelzig am Gaumen. Ich kannte das scheußliche Gefühl. Schließlich hatte man mich nicht zum ersten Mal bewußtlos geschlagen. Es war immer unangenehm.
    An so etwas kann man sich einfach nicht gewöhnen. Meine Reflexe waren so gut wie nicht vorhanden; ich fühlte mich halb tot. Eigentlich hätte ich mich darüber freuen sollen, denn halb tot ist nicht ganz tot.
    Mikis Gizikis hatte die Gelegenheit nicht wahrgenommen, mich während meiner Ohnmacht zu fressen. Ich konnte mir vorstellen, warum er es nicht getan hatte.
    Er wollte mehr davon haben. Er wollte gewissermaßen meine Todesangst mitfressen. Das war wohl der Grund, weshalb er seinen Hunger an mir noch nicht gestillt hatte.
    Es fiel mir schwer, mich zu erinnern. In meinem Kopf ging es drunter und drüber. Meine Güte, herrschte in meinen Ganglien ein Durcheinander. Ob ich da jemals wieder Ordnung hineinbringen würde?
    Namen, Geschehnisse bildeten ein unentwirrbares Kunterbunt…
    Cuca… Atax… Gizikis… Roxane… Die Tempelruine… Ghouls… Mr. Silver… Kommissar Vassis…
    VICKY BONNEY!
    Dieser Name tauchte wie ein Aufschrei in meinem Gehirn auf. Er rückte schlagartig alles wieder zurecht. Ich sah wieder klar. Atax hatte sich mit Gizikis’ Hilfe Vicky Bonney geholt.
    Mich hatte der Geschlechtslose auch erwischen wollen; ich war gerade noch rechtzeitig aus seiner Falle herausgeschlüpft. Aber Vicky…
    Mein Gott, er hatte immer noch Vicky Bonney!
    Mir fiel auf, daß ich

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