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0350 - Mörder in der Traumfabrik

0350 - Mörder in der Traumfabrik

Titel: 0350 - Mörder in der Traumfabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörder in der Traumfabrik
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einem G-man ist ein gefährliches Unterfangen. Auf den Mörder wartet die Gaskammer!«
    »Kommst dir wohl ziemlich schlau vor, Schnüffler!« schrie er mich an. »Mich kannst du aber nicht abschrecken! Es kommt auf einen mehr jetzt nicht mehr an, ich habe heute nämlich schon jemanden ins Jenseits geschickt.«
    »Du irrst dich! Fuller ist gestern erstochen worden«, korrigierte ich.
    Er fuhr zurück, als hätte ich ihm einen Schlag versetzt.
    »Du weißt das?« fragte er aufgeregt, gewann aber bald wieder die Kontrolle über sich. »Ist ja jetzt auch egal!«
    »Ich weiß noch viel mehr!« behauptete ich, um ihn unsicher zu machen. Ich wollte nur Zeit gewinnen. Der Bursche war ein gefährlicher Verbrecher und unberechenbar. Ich mußte /ein Interesse wecken, um Zusammenhänge zu finden, die mir noch nicht klar waren.
    »Nichts weißt du!« sagte der falsche Brandmeister, wartete aber doch sichtlich gespannt auf meine Widerrede.
    Ich ließ ihn zappeln und überlegte mir, was ich ihm auftischen sollte. Er brauchte nicht alle meine Karten zu sehen.
    »Da ist der Mord an Mister Bonsel…!« meinte ich und dehnte den Satz, als hätte ich ein Geheimnis zu verkünden.
    Der Gangster fiel mir geringschätzig ins Wort:
    »Ach — diese Sache! Das war doch stümperhafte Arbeit! Als sie es mir erzählten, wußte ich gleich, daß ihr den Schwindel durchschauen würdet!«
    »Also warst du nicht beteiligt?«
    »Natürlich nicht! Wenn ich einen Unglücksfall vortäuschen will, dann glaubt auch die Polente daran. So unüberlegt kann doch nur…«
    Er brach plötzlich ab und stieß mir wieder wütend seinen Schuh in die Seite.
    »Verdammter Schnüffler! Selbst jetzt kannst du es nicht lassen, anderen Leuten die Würmer aus der Nase zu ziehen! Von mir erfährst du nichts mehr!«
    »Dann bist du dir also doch nicht ganz sicher, daß ich schon bald bei den Fischen bin, sonst könntest du mir doch in Ruhe alles erzählen.«
    »Wenn ich Lust dazu hätte, würde ich das tun. Warum aber noch überflüssige Worte reden? Zerbrich dir nicht mehr den Kopf über Dinge, die für dich uninteressant geworden sind! Freue dich lieber auf die Bootsfahrt — wir stechen in See!«
    Mit einem gemeinen Grinsen wandte er sich von mir ab und hantierte in einem Winkel der Hütte herum, den ich nicht einsehen konnte. Meine Chancen dem gewaltsamen Tod zu entgehen, standen sehr schlecht.
    Wenn ich doch nur ein wenig Bewegungsfreiheit gehabt hätte.
    Der Gangster kam mit einer Leiter zurück. Er öffnete eine in den Boden eingelassene Falltür und ließ die Leiter hinab. Ich hörte, wie das Wasser jetzt stärker gegen das Holz klatschte. Vermutlich befand sich unter uns ein Boot.
    Der Mörder zerrte mich zu der Luke. Trotz der Fesselung sträubte ich mich, so gut es ging. Wenn ich erst im Boot lag, war ich rettungslos verloren. Mein Widerstand nützte nichts. Bevor ich es verhindern konnte, fiel ich in die Luke. Hart landete ich auf dem Deck einer geräumigen Motorjacht Noch etwas fiel durch die Luke ins Boot. Die Planken krachten unter dem Aufprall, und mich selbst hätte das Ding um ein Haar erschlagen:
    Es war ein verrosteter alter Schiffsanker.
    ***
    »Das Testament schon gemacht, Cotton? Wäre fast schon zu spät gewesen — der Anker wiegt gut zwei Zentner!«
    Ich gab keine Antwort.
    Mich quälten andere Gedanken.
    Was war mit Phil los?
    Der Versuch, ihn durch Miß Smith ebenfalls in eine Falle zu locken, hatte offenbar nicht geklappt. Aber wo sollte Phil eine Spur von mir finden? Nicht einmal ich selbst wußte genau, wo ich mich befand.
    Inzwischen hatte sich der Verbrecher zum Rudersitz begeben und den Motor angelassen. Die Maschine lief sehr leise. Ich nahm an, daß mein Mörder weit von der Küste wegkommen wollte.
    Ein zufälliger Beobachter an der Küste hätte Zeuge des Mordes werden können. Wenn mich der Gangster über Bord warf, wurden die Stricke sichtbar, mit denen ich gefesselt war, und das würde auch einem harmlosen Gemüt zu denken geben.
    Der Bootsmotor heulte auf und peitschte die Schraube durch das Wasser. Die Jacht schoß unter der Holzhütte hervor und hinaus in den hellen Sonnenschein.
    Ich bemerkte jetzt, daß die Hütte am Ende eines massiven Steges stand, um der flachen Strandverhältnisse wegen dem schweren Boot einen genügend tiefen Ankerplatz zu sichern.
    Die Wasserfläche zwischen uns und der Küste dehnte sich mehr und mehr aus. Ich sah zahlreiche Bungalows.
    Jetzt waren wir so weit vom Strand entfernt, daß ein zufälliger

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