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0350 - Mörder in der Traumfabrik

0350 - Mörder in der Traumfabrik

Titel: 0350 - Mörder in der Traumfabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörder in der Traumfabrik
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Sonnenschutz getragen. Es war möglich, daß diese ausgefallene Jalousie unter den Filmleuten und solchen, die dafür angesehen werden wollten, allgemein verbreitet war. Aber das konnte doch kein Zufall , sein! Wolter hatte doch auch meine Anweisung gehört, daß der Brandmeister zu Fuller gehen könne. Und nun fand ich in der Garage, die der Mörder Fullers benutzte, diesen Sonnenschutz!
    Zunächst aber hatte ich ein wichtiges Problem zu lösen. Ich mußte hier heraus! Wenn die beiden Gangster zurückkehrten und mir die Flucht bis dahin nicht gelungen war, sah es schlecht aus für mich. Der falsche Brandmeister hatte seine Maske fallen lassen, und auch der Taxichauffeur konnte nur ein Interesse haben:
    Mich für immer aus dem Spiel zu wis, sen.
    Ich versuchte angestrengt, Hände und Beine frei zu bekommen. Der Alte aber hatte mich so gut gebunden, daß mir nicht die geringste Bewegung möglich war. Je mehr ich zerrte, um so stärker schnitten die Stricke ins Fleisch.
    Ich probierte ein Rollen aus der Hüfte heraus, um eine günstigere Lage für mein Vorhaben zu finden.
    Ich hatte das Gefühl, als ob unaufhörlich Sand zwischen die Kleidung rieselte und dort einen Juckreiz ausübte. Mir fiel auch ein, woher der Sand kam. Aus dem Schutzpolster, das in dem Reifen lag. Die Sackleinwand mußte ein Loch haben. Durch meine Gymnastik-Bewegungen erweiterte sich die Öffnung und der eingefüllte Sand entwich. Jetzt hatte ich Spielraum gewonnen und konnte mich die Mauer hochschieben. Ich stand.
    Die Stricke, die mich mit dem Gummipuffer verbanden, wurden schlaffer. Noch einige Schlangenbewegungen, und ich konnte kleine Sprünge machen. Hände und Füße waren noch gefesselt. Aber das bereitete keine Schwierigkeit mehr.
    Vor dem Garagentor befanden sich die eisernen Halterungen, an denen ich die Stricke solange hin und her reiben konnte, bis sie zerfasert waren.
    Ich hüpfte im Dunkeln auf sie zu, landete jedoch prompt an der harten Betonwand, weil ich die Orientierung verloren hatte. Schließlich aber erreichte ich doch mein Ziel. In zehn Minuten war ich frei.
    Da die Gangster mich gut gesichert glaubten, hatten sie das Tor nicht verschlossen. Unbeschwert, aber mit der erforderlichen Vorsicht, ging ich hinaus. Zuerst wollte ich mir den Bungalow ansehen, um herauszufinden, wem er gehörte. Vielleicht brachte mich das einen Schritt weiter.
    Ich näherte mich dem Eingang. Ich spähte nach allen Seiten und sah plötzlich einen Lichtschein. Ein Auto! Kamen meine Entführer schon wieder? Ich schlich mich vorsichtig zum Gartenzaun, wo der Wagen halten mußte. Die Tür des Wagens öffnete sich. Eine Frau stieg aus. Madame Olga Baranoff.
    ***
    Die von aller Welt bewunderte Filmdiva hatte ich nicht erwartet.
    Was hatte die Schauspielerin hier zu suchen? War sie die Besitzerin des Bungalows?
    Hatte Madame sich auf verbrecherische Dinge eingelassen?
    Schon einmal war der Verdacht auf sie gefallen, als der hellblaue Umschlag des verschwundenen Drehbuches auf ihrem Sitz gefunden wurde.
    Die Schauspielerin schritt zielstrebig dem Eingang des Gebäudes zu. Ich folgte ihr. Vielleicht konnte ich ebenfalls in den Bungalow gelangen und mich darin umsehen.
    Die Baronoff drückte auf einen Knopf neben der Haustür. Es war keine Klingel, sondern die Außenbeleuchtung, die mich sofort verscheuchte. Ich zog mich hinter einen Zierstrauch zurück und beobachtete aus einiger Entfernung, wie die Schauspielerin ihrem Handtäschchen einen Schlüssel entnahm urfd die Tür öffnete. Sie trat über die Schwelle und ließ die kunstvoll mit schmiedeeisernen Bändern beschlagene Eingangstür ins Schloß fallen.
    Im Innern des Hauses wurde es hell. Ich schlich mich auf eine Terrasse. Ein Fenster war durch Jalousien von innen abgedeckt, doch konnte ich in den erleuchteten Raum späher. Ich sah eine kleine Hausbar mit einem wohlsortierten Vorrat an Flaschen. Madame Baranoff stand davor und goß sich eben eine wasserhelle Flüssigkeit ins Glas. Den Inhalt kippte sie mit geübtem Schwung hinunter, ohne das Gesicht zu verziehen Im Filmstudio hatte sie ein altmodisch-aufwendiges Kleid mit vielen Rüschen und Falten getragen, wie es ihr Part verlangte. Jetzt trug sie ein schwarzes Kostüm aus schillerndem Stoff. Auf dem Kopf türmte sich ein teures Gebilde moderner Haarkunst.
    Nach der alkoholischen Stärkung verspürte die Schauspielerin offenbar das Bedürfnis nach frischer Luft. Sie näherte sich der Terrasse, auf der ich mich verborgen hielt und zog die Jalousien

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