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0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst

0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst

Titel: 0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir jagten das schnelle Gespenst
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hat er wirklich nichts gemeinsam. Mein Captain war anderer Meinung, deshalb muss ich den Professor suchen. Seine Frau konnte mir auch nichts sagen. Zu ihr ist er jedenfalls nicht zurückgekehrt. Übrigens hat er ihr genügend Mittel zum Leben zurückgelassen. Und die Dame machte mir ganz den Eindruck, als sei er ihretwegen davongelaufen!«
    »Das deckt sich mit unserem Eindruck, Sergeant! Aber wir suchen diesen Doktor Cabot nicht, weil er etwas ausgefressen hat, sondern weil wir uns seine Meinung anhören wollen. Er soll eine Menge von Giften verstehen!«
    »Ich weiß, Agent Cotton! Seine Frau hat es mir erklärt.«
    »Hatte dieser Cabot Freunde hier? Oder wenigstens Leute, mit denen er vertraulich umging?«
    »Hm! Der Wirt seiner Stammkneipe! Aber der ist auch seit gestern Nachmittag nicht mehr nach Hause gekommen.«
    »Sehen Sie einen Zusammenhang?«
    Er zuckte die Achseln.
    »Möglich ist es schon! Ich kann Ihnen aber wirklich nicht sagen, ob es da einen Zusammenhang gibt. Vielleicht steht Keon schon längst wieder hinter seiner Theke und schenkt Schnaps aus.«
    »Und wo liegt die Bude?«, fragte ich. »Wenn uns dieser Keon allerdings nicht sagen kann, wo sich Doktor Cabot aufhält, werden wir uns einen anderen Experten suchen müssen!«
    ***
    Keon rüttelte an der Kellertür.
    Er verbrannte sich die Hände dabei, aber er spürte es nicht.
    Das Schloss brach auf, als wäre der Riegel aus morschem Holz gewesen.
    »Gut gemacht, Professor«, rief Keon und wischte sich die tränenden Augen.
    »Vorwärts jetzt!«
    Sie rannten die Betonstufen der Kellertreppe hinauf.
    Hinter ihnen wälzte sich schwefelgelber Rauch.
    Kein Laut, kein Geschrei. Keon hoffte schon, dass ihr Ausbruchsversuch unbemerkt geblieben war.
    Aber dann ratterte eine Maschinenpistole.
    Der Schütze stand oben in dem Gang, auf den die Kellertreppe mündete. Sichtbar war nur der Lauf der Waffe, aus dem gelbrote Flämmchen zuckten. Der Mann, der den Finger am Abzug hatte, war nicht zu sehen. Er blieb in Deckung.
    Die Streuung seiner Waffe ersparte ihm jedes Risiko.
    Der Wirt duckte sich hinter den Stufen. Aus seiner Tasche holte er eine der Schnapsflaschen, die der Professor mit Gasen gefüllt hatte.
    Ein kurzer Schwung ließ die Flasche an der Wand oben zerschellen.
    Dem Klirren des zerbrechenden Glases folgte der Donner der Detonation.
    »’raus!«, brüllte Keon.
    Als er sich umdrehte, war er allein.
    Der Doktor lag am Fuß der Treppe. Auf seiner Brust färbte sich das Hemd rot.
    Der Wirt aus der Bowery verlor keine Sekunde. Dass hier jede Hilfe zu spät kam, sah er sofort. Der Professor hatte eine volle Garbe aus der Maschinenpistole in die Brust bekommen.
    Keon holte aus der anderen Hosentasche die zweite Flasche hervor und schleuderte sie in den Flur des Erdgeschosses.
    Als die Explosionswelle verebbt war, stürzte er nach oben.
    Kalkstaub und stickige Explosionsgase hüllten den Gang ein. Die Haustür hatte dem Luftdruck widerstanden.
    'Keon schoss das Schloss mit seinem Colt heraus. Dann stürzte er hinaus.
    Frische Luft umgab ihn. In vollen Zügen sog er seine Lunge voll. Sein Kopf wurde klarer, aber seine Hände zitterten immer noch. Er lief die Straße entlang, seine Schritte hallten auf dem Asphalt.
    Er fiel beinahe über seine eigenen Beine. Er wollte weg, möglichst weit weg. Er wollte sicher sein, dass ihm niemand mehr eine Kugel in den Rücken schießen konnte.
    Nach ein paar hundert Yards blieb er keuchend stehen. Vorsichtig drehte er sich um.
    Niemand folgte ihm. Langsam stiefelte Saul Keon, der Wirt aus der Bowery, weiter.
    Die Flucht war geglückt. Aber er war nicht froh. Er musste an den Professor denken, der von dem Gangster getötet worden war.
    ***
    Als er vor zwei Jahren in die Bowery kam, hat er einen Monat lang ohne Unterbrechung getrunken. Man kannte ihn nicht im nüchternem Zustand.
    Der Mann hätte etwas mitgemacht, das ihm an die Nieren gegangen war.
    Er war dem Alkohol verfallen. Langsam hatte er sich zugrunde gerichtet. Ein Mann, der am Leben verzweifelt ist.
    Und er, Saul Keon, wollte ihn retten. Der Professor hatte niemandem etwas zuleide getan, er war allein auf der Welt, und nur in Keons Bar fühlte er sich zu Hause.
    Von dem Mann, der sich Smith nannte, der ein ganz gemeiner und
    46 gefährlicher Verbrecher war, hatte sich der Professor blenden lassen. Vielleicht hatte er gedacht, wieder ins normale Leben zurückkehren zu können.
    Und dann hatte der Professor erkennen müssen, dass er für einen Verbrecher

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