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0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst

0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst

Titel: 0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir jagten das schnelle Gespenst
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Frank.
    »Aber das lassen wir ihn am besten selbst erzählen!«
    »Fühlen Sie sich imstande, Ihren Bericht zu wiederholen?«, fragte Mr. High.
    Der Antiquitätenhändler nickte. Gespannt warteten wir auf Lorkes Schilderung.
    Seine Stimme klang eigentümlich verzerrt, das Sprechen bereitete ihm offenbar große Anstrengung.
    »Ich fuhr heute nach dem Mittagessen wieder ins Geschäft zurück. Es war alles wie sonst. Ed Kramer war noch nicht da…«
    »Wer ist Ed Kramer?«, fragte ich.
    »Einer meiner Angestellten«, murmelte er.
    »Sie haben uns noch gar nichts davon erzählt, dass Sie in Ihrem Geschäft Angestellte beschäftigen.« '
    »Ed Krajner und Horace Roon sind zwei tüchtige Burschen, die in der Branche heimisch sind. Schließlich kann ich nicht die ganze Arbeit allein machen, nicht wahr?«
    »Natürlich. Wenn ich Sie recht verstanden habe, war dieser Kramer noch nicht da, aber Roon war bereits anwesend!«
    Er nickte.
    »Die Ladentür war aufgesperrt. Ich ging in mein Privatbüro und unterschrieb einige Briefe, die Kramer getippt hatte. Ich saß noch an meinem Schreibtisch, als Kramer hereinkam. Er hatte seinen Mantel an und wollte mir irgendetwas sagen. In diesem Augenblick hörte ich etwas über meine Schulter zischen. Es war ein Pfeil! Kramers Augen weiteten sich vor Entsetzen, ich selbst saß wie gelähmt in meinem Stuhl!«
    Lorke atmete schwer.
    »Der Pfeil hing schlaff im Stoff des Mantels von Kramer. Er trug nämlich in seiner Brusttasche eine emaillierte Tabaksdose, wie sie die Fürsten der europäischen Höfe im 18. Jahrhundert zu verschenken pflegten. Nur deshalb drang das Geschoss nicht durch! Es war genau gezielt, auf das Herz nämlich. Kramer starrte verwundert vor sich hin und zog den Pfeil aus dem dicken Mantelstoff. Das alles geschah viel schneller, als ich es Ihnen erzählen kann.«
    »Und wo ist Kramer jetzt?«
    »Tot!«, murmelte Mr. High. »Ein paar Sekunden später traf ihn ein zweiter Pfeil. Am Hals.«
    »Wo war Horace Roon, während sich diese Szene abspielte?«
    »Er wischte Staub in dem Raum, der zur Straße hin liegt!«
    »Wie sind-Sie zu Ihrer Verletzung gekommen, Mister Lorke?«
    »Ich sah noch, wie Ed Kramer zusammenbrach. Dann schlug mir 42 jemand einen Morgenstern über den Schädel!«
    »Einen Morgenstern?«
    »Ja. Eine mächtige Keule, mit eisernen Stacheln besetzt! Vielleicht haben Sie schon auf Abbildungen so was gesehen!«
    Phil und ich nickten. In Kriminalmuseen kann man diese technischen Vorläufer von sandgefüllten Gummischläuchen oder Bleirohren bewundern. »Wie ging es dann weiter?«, fragte ich.
    Frank Presti schaltete sich ein.
    »Ich war am Tatort. Der andere Angestellte, Mister Roon, fand die beiden. Mister Lorke lag bewusstlos auf dem Teppich.«
    »Und dieser Roon verständigte dann das FBI!«, ergänzte ich.
    »Mister Lorke, haben Sie den Namen Leminski schon einmal gehört?«
    »Nein! Wer ist das?«
    Ich erklärte es ihm. »Leminski war der Platzwart des Bogenschützenclubs in Hoboken.«
    »Hat das mit unserer Sache zu tun?«, fragte der Antiquitätenhändler mühsam.
    »Ich weiß es noch nicht. Leminski wurde mit einem Pfeil getötet, der uns in seiner Art nun schon zum dritten Mal begegnet: in Ihrem Garten, bei der Ermordung Leminskis und heute beim Tod Kramers. Ich glaube nicht, dass wir das für einen Zufall halten dürfen. Die Mordwaffe ist in allen drei Fällen die gleiche. Wenn es sich um eine Pistole bestimmten Kalibers handeln würde, könnte man noch zweifeln. Aber diese Pfeile und das Gift sind doch keine Massenware!«
    »Eigentlich wird es Zeit, dass wir uns um die Herkunft dieses Schaftes kümmern!«, warf Phil ein.
    »Zugegeben! Aber wenn du mir verrätst, wann wir das hätten erledigen sollen, kriegst du einen Orden. Das letzte, was ich in den Magen bekommen habe, war der Kaffee bei der Stadtpolizei. Gestern fiel das Abendessen aus, heute Morgen das Frühstück und ich weiß noch nicht, wann es mir vergönnt sein wird, an einem kräftigen Steak zu knabbern!«
    Mr. High lächelte und griff nach dem Telefon.
    »Ich lasse Ihnen und Phil aus der Kantine ein Steak ins Office bringen«, erklärte er.
    »Danke, Chef! Ich werde mich einstweilen um diesen Medizinmann kümmern, den uns Grace Flynn empfohlen hat! Er ist Spezialist für Herzgifte.«
    Ich wünschte Mr. Lorke gute Besserung und ging in mein Office. Von dort rief ich die Staunton Science Book Corporation an. Die Auskunft des Verlagsleiters war beunruhigend.
    Der Verfasser des Buches, Dr.

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