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0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens

Titel: 0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens
Autoren: Unbekannt
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Wirbelsäule, dicht hinter dem Kopf, etwas Ähnliches wie eine Hochdruckkammer. Dort läuft ständig und völlig unbeeinflußbar ein chemischer Prozeß ab, der Wasserstoffanteile und Sauerstoff mischt und komprimiert. Durch die Wirbelsäule und einen Schacht in den Stirnknochen wird das Knallgas bis zur Bohrplatte geleitet. Übrigens, dieses glitzernde Zeug sind tatsächlich Diamanten. Reiner Kohlenstoff kristallin. Härter als Terkonitstahl Das Knallgas entzündet sich unterhalb der Diamanten des Bohrkranzes an einem platinähnlichen Katalysator."
    John und einer der Wissenschaftler meldeten sich beinahe gleichzeitig.
    „Dann unterstützt dieses Gas die Rotation des Bohrkreuzes?"
    „Richtig", erwiderte Bontainer. „Ich habe mir das alles hier von meinem Freund erklären lassen und habe damals noch mehr gestaunt als heute.
    Inzwischen haben wir ja drei Jahre lang die verrücktesten und erstaunlichsten Dinge gesehen."
    „Das bedeutet ferner, daß dieses Tier jeden Tag eine gewisse Bohrleistung erbringen muß, um weiterleben zu können?"
    Bontainer nickte.
    „Das Prinzip des Biberzahnes. Er wächst unaufhörlich, und die Tiere müssen eine gewisse Menge Holz bearbeiten, um mit dem Wachstum durch Abnützung Schritt halten zu können."
    „Sehr lüsker!" sagte Oomph. „Ronaks sehr haßvoll und feindschaftlich."
    Bontainer fuhr zurück.
    „Uns gegenüber, Oomph?" stieß er hervor. Die Feststellung klang drohend.
    „Nein. Nicht gegen Freunde wie Terraner, sondern gegen Unbekannt. Gegen großen Bohrhammer aus den Wolken."
    „Ich verstehe."
    Einer der Männer stieß Oomph leicht an und deutete auf den Bohrkranz, der wie ein kostbares Geschmeide schimmerte.
    „Das wäre doch etwas für dich, Amber, nicht wahr? Glänzt vorzuglich und ist leicht zu tragen."
    Oomph sah ihn entrüstet an, wenigstens glaubte dies der Techniker.
    Der Lourener deutete mit einem seiner behandschuhten Finger gegen seine runde Stirn, eine Geste, die eindeutig terranischen Ursprungs war, schüttelte den Kopf und sagte schrill: „Ich bin doch nicht geimig, Techniker!"
    Die Gefahr, in der sie eben noch geschwebt hatten, schien gebannt. Gleichzeitig hofften sie, möglichst viele Überlebende zu finden. Das aber konnte nur mit Hilfe der Eingeborenen geschehen, und die Verhandlungen in gebrochenem Interkosmo würden lange dauern.
    Wer war jener „Bohrhammer aus den Wolken"?
     
    5.
     
    Seit etwa einer Stunde war die Kaulquappe mit ihren fünfundfünfzig Insassen auf dem Planeten Roanoke. Sie stand im Zentrum der Stadt Faberge, die ein gewaltiger Trümmerhaufen war; zwischen den Bergen von Schutt und Gebäuderesten bewegten sich die Terraner. In der Nähe der Instrumente, mit denen die Wissenschaftler versuchten, den Grund der Zerstörung zu erfahren, standen einige Figuren, die mehr als seltsam aussahen.
    Kapitän Vivier Bontainer in seinem gelben Kampfanzug, den starren Helm nach hinten zurückgeklappt und die schwere Waffe in der Hand.
    Der Lauf zeigte zum Boden. Neben ihn) wartete Oomph Amber, dessen Unruhe die wechselnden Gefühle der Terraner und der Ronaks widerspiegelte.
    Zwischen ihnen stand der Erste Offizier John Sanda; er hielt seinen schweren Strahler in beiden Händen quer über den Oberschenkeln.
    Hinter ihnen bildeten Techniker, Mannschaften und Wissenschaftler einen Halbkreis. Niemand sprach - alle schienen darauf zu warten, daß die schleppende Unterhaltung zwischen Bontainer und dem Hammerkopf weiterging.
    Sämtliche Funkkanäle waren geöffnet worden, so daß auch die Besatzung der Kaulquappe mithören konnte. Von der Leitzentrale dort war eine Funkverbindung mit der EX-2333 hergestellt worden, in der rund neunhundertfünfzig Terraner warteten.
    „Wir haben erfahren, daß eine größere Anzahl Überlebender sich in den Kavernen und Höhlen der Planetarier befindet", sagte Bontainer, als zöge er Bilanz. „Wir müssen unbedingt versuchen, zu ihnen zu stoßen. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als uns von den Planetariern führen zu lassen. Diese sind voller Haß und Wut auf die Angreifer, die sie >großer Bohrhammer aus den Wolken< nennen. Der Angriff muß daher etwa vor drei Tagen aus dem All stattgefunden haben. Das ist vorläufig alles, was wir wissen."
    Er wandte sich an den Hammerkopf, der vor ihnen stand.
    Insgesamt befanden sich nicht mehr als dreißig andere Eingeborene auf dem Platz. Sie musterten unruhig die Terraner, machten aber weder Anstalten, ihren Angriff zu wiederholen noch wegzulaufen.
    „Wir Freunde
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