Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens

Titel: 0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unzerstörbar war.
    „Habe ich Ihnen berichtet", fragte Bontainer heiser und merkte, daß er sich die Lippen blutig gebissen hatte, „daß ich eine Terkonitplatte gesehen habe, durch die sich ein Ronak gebohrt hatte?"
    John stieß sein leises, gefährliches Lachen aus.
    „Das erzählten Sie, Kapitän. Ich habe es nicht vergessen."
    Die Eingeborenen schienen sich ihrer Fähigkeiten ebenfalls bewußt zu sein. Sie, wenigstens die, die nahe genug an dem Fremden waren, griffen an und setzten ihre natürliche Waffe ein. Sie bohrten sich an ungefähr hundert Stellen in den stahlharten Körper des Zweitkonditionierten. Die Terraner stellten ihr Feuer ein.
    Bontainer schaltete schnell.
    Wenn dieses Wesen, überlegte er, in der Lage war, seinen Körper zu Stahl oder einer stahlartigen Zellstruktur umzuformen, dann konnte es den Vorgang auch rückläufig wiederholen. Es würde, wenn es merkte, daß die Ronaks ihn töten konnten, nicht damit zögern. Die Abwehr war durch die Explosion dieses Tornisters ohnehin geschwächt.
    Bontainer hastete vorsichtig durch die wimmelnden Ronaks, bis er an die Stelle kam, an der der Desintegrator schwebte.
    Er drängte den Schützen von der Plattform weg und winkte ihm, mitzuhelfen.
    Der Mann verstand sofort und bugsierte zusammen mit Bontainer die Maschine durch die Masse der Angreifer. Sie kamen nur schrittweise vorwärts, aber es gelang ihnen, bis auf fünf Meter zu dem Koloß vorzudringen.
    Das Kreischen war unerbittlich. Hoch und laut.
    Etwa ein Dutzend der dunkelbepelzten Wesen bohrten sich unablässig in den riesigen Körper hinein. Das Kreischen wurde dunkler und dunkler, und die Oberfläche des Fremden begann sich zu bewegen. Die Schreie des Kapitäns trieben die anderen Hammerköpfe zurück.
    Vivier Bontainer zielte drei Sekunden lang und sehr genau.
    Dann drückte er den Feuerknopf.
    Er traf eine Stelle, an der kein Hammerkopf bohrte. Der Strahl des Geschützes, praktisch voll und ohne Streuungsverlust, schnitt in das Körpergewebe, das seinen Zustand wechselte. Bontainers Finger lagen um den Griff des Feuerknopfes, und er löste sie nicht. Die Hammerköpfe zogen sich zurück, und der Kreis ihrer Leiber wurde weiter und weiter. Andere Scheinwerfer leuchteten auf. Sie beleuchteten den letzten Akt des Dramas.
    Der Riese wollte sich aufrichten.
    Seine Wunden waren schrecklich, und Bontainers Waffe zerstörte seinen Körper methodisch und unerbittlich. Vivier dachte ununterbrochen an die Zahl von zwei Millionen Toten, und das half ihm, sein Werk fortzusetzen. Er vernichtete zuerst die merkwürdige Halskrause, die bereits schwer von den Hammerköpfen angegriffen worden war, dann zerstörte er den halbkugeligen Kopf. Schließlich war der Fremde nur noch eine unförmige Masse, die sich nicht mehr bewegte.
    Bontainer schaltete das Geschütz ab und blieb in seiner Stellung, erschöpft und mit beiden Armen über der Zieleinrichtung. In seinen Ohren rauschte es, und er merkte nicht, wie der Schweiß durch seine Brauen sickerte. Plötzlich richtete er sich auf. Totenähnliche Ruhe herrschte in dem zerstörten Felsenkessel.
    Die Massen der Hammerköpfe schienen sich in Luft aufgelöst zu haben. John Sanda kam zwischen den einzelnen Gruppen auf Bontainer zu und schob die Geschützplattform zur Seite.
    „Wir scheinen gesiegt zu haben", stellte er lakonisch fest.
    Bontainer lächelte das erstemal seit Jahren offen.
    „Es sieht so aus, John", sagte er beinahe heiter.
    „Haben Sie zufällig eine Zigarette für mich?"
    Er blieb stehen und inhalierte tief. Dann sahen er und John, wie Arsali Hingurt auf sie zukam. Sie trug ein eingeschaltetes, kleines Funkgerät, dessen Sendestärke groß genug war, um durch den Fels zu dringen.
    „Ich fürchte", sagte sie leise, aber ohne Hochmut oder Starrsinn, „wir sind noch nicht fertig, Kapitän."
    Ins Mikrophon sagte sie laut: „Bitte, wiederholen Sie, was Sie beobachtet haben!"
    Die Stimme des Außenpostens war klar und verzerrungsfrei.
    „Der Dolan, aus dem der schwarze Gigant ausgestiegen war, scheint außer Kontrolle geraten zu sein. Er rast in einer immer größer werdenden Spirale durch die Trümmer der Stadt und verwüstet sie ein zweites Mal. Ich glaube, ich werde meinen Standort wechseln müssen. Die Notrufe sind abgestrahlt und bestätigt worden. Ende."
    Arsali bedachte Bontainer mit einem rätselvollen Blick.
    „Was ordnen Sie an, Kapitän Bontainer?" fragte sie.
    Gleichzeitig begannen John und Vivier zu lachen.
    In ihr Gelächter mischte

Weitere Kostenlose Bücher