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0352 - Die Bestie von Neapel

0352 - Die Bestie von Neapel

Titel: 0352 - Die Bestie von Neapel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ausnahme der Vampire, die er gepfählt hat, und mit Ausnahme der Mädchen, die er nebenbei vernaschte«, warf Nicole ein. »Aber du hast recht. Davon dürften wir herzlich wenig mitbekommen, zumal er jetzt garantiert keine Vampire mehr pfählen wird.«
    »Vielleicht sollten wir ihn ködern«, sagte Zamorra. »Das ist zwar einem alten Freund gegenüber unfein, aber der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel.«
    »Und was willst du ihm als Köder anbieten? Auf Vampire wird er nicht mehr anspringen, und ich hoffe, daß du nicht daran denkst, ihm die letzte Jungfrau der Britischen Inseln anzubieten…«
    »Unsinn«, sagte Zamorra verärgert. »Wir müssen etwas finden, das wie ein Magnet auf ihn wirkt.«
    »Und das wäre?«
    »Ich entsinne mich an den Kampf im Burghof von Château Montagne. Wang, Gryf und du, Teri. Leonardo hat euch auf mich gehetzt. Sein erklärtes Ziel ist es, mich zu töten. Und Gryfs Bewährungsprobe könnte vielleicht darin gipfeln, mich umzubringen. Also kann es sein, daß er auf mich als Köder reagiert.«
    »Er muß aber doch wissen, daß du nicht so schnell zu besiegen bist«, wandte Teri ein. »Selbst mir war das klar, und deshalb hatte ich sogar die Werwölfin von Llanfiddu vor dir gewarnt. Sie sollte dich nur ablenken, damit ich ungestört Fenrir erledigen konnte. Daß wir dich nicht töten konnten, war klar…« [4]
    »Gryf war aber schon immer etwas draufgängerischer und auch kompromißloser als du«, sagte Zamorra. »Vielleicht rechnet er sich doch Chancen aus. Er kennt mich sehr gut, und er mag damit kalkulieren, daß ich Skrupel habe, mich zu wehren. Immerhin hat er ja bei dem Kampf im Burghof gesehen, daß ich nur ein Rückzugsgefecht anstrebte, weil ich ihn nicht verletzen wollte. Ich konnte es einfach nicht, und ich werde es auch jetzt nicht können. Ihr alle seid immer noch meine Freunde, auch 24 wenn ihr unter Leonardos Bann die Seiten gewechselt habt oder hattet. Und wenn er davon ausgeht, daß ich ihm nichts antun werde, egal wie aggressiv er gegen mich vorgeht, mag er sich denken, er könne mich zumindest verletzen.«
    »Das ist aber alles eine sehr dürftige Annahme«, sagte Nicole. »Und daraufhin willst du dich als Köder anbieten? Wie denn überhaupt? Stellst du dich auf die Straße und schreist: Gryf, hier bin ich?«
    »Natürlich nicht«, sagte Zamorra. »Aber ich denke, wir werden schon eine Möglichkeit finden. Vielleicht liest er die Zeitung oder hört Radio. Wenn ihm dann eine bestimmte Nachricht unterkommt, wird er darauf reagieren.«
    »Vergiß es«, sagte Nicole: »Die Idee ist alles andere als gut. Sie wird nur unnötig Geld kosten. Wir müssen es anders anstellen.«
    »Und wie?«
    »Es wird sich zeigen«, sagte sie. »Wie wäre es, wenn wir hier auf Anglesey in dieser Hütte und nahe diesem Dorf, in dem es bestimmt eine brauchbare Schänke gibt, einen Tag Urlaub einlegen? Wir könnten im Fluß Fische fangen und dabei vielleicht ganz nebenher von selbst auf die zündende Idee kommen, wie wir an Gryf herankommen.«
    Zamorra lächelte.
    »Einverstanden«, sagte er. »Machen wir einen Tag Angel-Urlaub in der Natur.«
    ***
    Der Computer drosselte die Geschwindigkeit der G-ALPHA, als sie ihr Ziel erreicht hatten, brachte die Yacht zum Stillstand und sorgte mit nur schwach laufenden Schrauben dafür, daß die durch Wind und Wellen hervorgerufene Drift ausgeglichen wurde. Solange die Maschinen arbeiteten und der Computer steuernd eingriff, würde die G-ALPHA ihre Position exakt einhalten, ob Flaute oder Sturm.
    Mac Landrys hatte sich auf dem Deck ausgestreckt und ließ sich von der Sonne bräunen. Er hatte keinen durchtrainierten Körper. Er gefiel ihr. Dennoch wunderte sie sich darüber, wie schnell sie im Hotel bereit gewesen war, mit Landrys zu schlafen. Das war normalerweise nicht ihre Art. Für gewöhnlich begann sie den Flirt, und erst wenn sie ihr Gegenüber näher kennengelernt hatte und einschätzen konnte, steuerte sie behutsam ihr Ziel an. Dieser große Junge, der so herrlich lächeln und lachen konnte, hatte sie im Sturm überrannt.
    Dabei war es nicht einmal Verliebtheit. Es war nur eine starke Anziehungskraft.
    Kaum vorstellbar, daß dieser Mann ein Diener der Hölle sein sollte!
    »Wir sind da, Mac«, sagte sie. Landrys erhob sich langsam. »Schon? All right, dann wollen wir mal sehen, was ich dir zeigen wollte.«
    »Hier gibt es doch auf viele Meilen hinaus nichts außer Wasser«, stellte sie fest. »Rechts Ischia, links Capri, aber auf diese Entfernung

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