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0352 - Es brodelt in der Unterwelt

0352 - Es brodelt in der Unterwelt

Titel: 0352 - Es brodelt in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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langen Strecke irgendwo das Geldpaket herauspicken. Darum mußte es auch hell umschnürt werden, so hebt es sich gut von den Gesteinsbrocken ab!«
    »Du hast recht, Jerry!« meinte Phil hastig und starrte angestrengt auf seine Karte.
    »Wir könnten auf einem Umweg bis zu der Mine gelangen. Was aber dann?«
    »Wir trennen uns! Du bleibst in der Nähe des Steinbruches mit Murray in Verbindung und kümmerst dich darum, daß die Zwillinge, wenn sie wirklich kommen sollten, die Sache heil überstehen!«
    »Glaubst du, Bob und Dan werden nicht ausgeliefert?« fragte mein Freund erstaunt, während ich wieder den Motor anließ und die Straße entlangbrauste.
    »Sicher bin ich mir nicht! Es sind zwar nur kleine Kinder, aber als Zeugen könnten sie den Kidnappern doch sehr gefährlich werden. Sie kennen wenigstens die Frau, die am Telefon sprach, wahrscheinlich aber auch den eigentlichen Entführer. Das ist sicher ein Mann gewesen.«
    Phil schnaufte schwer.
    Ich wußte, wie ergrimmt er innerlich war.
    »Was willst du in der Zwischenzeit tun?« fragte er.
    »Ich lege mich auf das Förderband!«
    ***
    Phil glaubte, mich wegen des rauschenden Fahrtwindes nicht richtig verstanden zu haben.
    »Was machst du?« wiederholte er seine Frage.
    »Ich lasse mich mit dem Geldpaket durch die Landchaft fahren!«
    Mein Freund kannte meine Eigenheiten und zeigte darin seine Überraschung. Ich hörte seinen durchaus richtigen Einwand: »Wie willst du das bewerkstelligen, ohne daß dich der ›Empfänger‹ des Geldes sieht?«
    Ich erklärte ihm die Situation.
    »Nicht übel!« gab Phil zu. »Aber auch gefährlich. Du darfst dich auf keinen Fall sehen lassen!«
    Dann schwiegen wir wieder, denn die Fahrt nahm meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch.
    Phil studierte die Karte und wies mich über holperige Feldwege und kaum befahrbare Pfade in unsere Richtung. Wir mußten uns in wenigen Minuten so dem Bergwerksgelände nähern, daß kein Verdacht erregt wurde. Der Bogen, den wir um Mr. Murray und seine Straße schlugen, verkürzte sich glücklicherweise dadurch, daß wir schon vorher ein gutes Stück herausgefahren waren.
    Der Hotelmillionär hatte bis jetzt geschwiegen. »Mr. Murray, hören Sie mich?« fragte Phil ins Mikrofon.
    Nach einigen knatternden Tönen erklang die heisere Stimme des Hotelmillionärs: »Ja, was ist?«
    »Fahren Sie so langsam, wie es geht, ohne daß es auffällt. Aber bleiben Sie mit mir in Verbindung. Im übrigen befolgen Sie genau die Instruktionen der Kidnapper!«
    »Ist gut!« antwortete Murray erleichtert.
    »Warum soll er langsam fahren?« fragte ich meinen Freund. »Das Geld muß doch pünktlich an Ort und Stelle sein!«
    »Das ja, aber wenn er nicht zu zeitig im Steinbruch ankommt, verhindert er auch, daß einer der Verbrecher vorschnell dort auf taucht; sie haben ihm wahrscheinlich einen Mann nachgeschickt, der aufpassen muß, daß ihm niemand folgt.«
    »Natürlich! Und was hast du mit dem Mann vor?«
    »Er dürfte einen Wagen haben. Wenn ich ihn noch abfangen kann und sehe, wo er das Fahrzeug versteckt, erwischen wir vielleicht die ganze Bande auf einen Schlag!«
    ***
    Das leuchtete ein. Der ,Empfänger' in dem unwegsamen Felsgebiet war selbstverständlich zu Fuß. Vermutlich benützten sie den Wagen gemeinsam zur Flucht. Hatten sie aber wirklich die Zwillinge mitgebracht und planten einen Austausch, so mußte es noch ein zweites Auto geben.
    Es war also auf alle Fälle nötig, daß Phil sich in der Nähe des Steinbruchs vorsichtig orientierte, möglichst noch vor Ankunft des Hotelmillionärs. Sollte ein weiterer Verbrecher — etwa die Frau mit den Kindern — schon in der Umgebung sein, witterte man jetzt kaum Gefahr.
    Wir erreichten das Minengelände.
    Der Karte nach lief der schlechte Werksweg parallel zu dem Förderband, um sich dann in den Felsen zu verlieren. Nur einmal zweigte links ein kleiner Pfad ab, der das Band kreuzte. Hier mußte von der anderen Seite her Mr. Murray erscheinen.
    Wir stoppten schon weit vorher unseren Wagen und parkten ihn hinter Gebüsch.
    Phil spurtete mit mir in Richtung auf die Förderanlage zu, die sich weithin durch kreischende Geräusche kenntlich machte. Das Band lief auf Rollen und führte eine Menge klobiger Brocken, aber auch kleineres Geröll mit sich.
    Während Phil drüben weiterging, um zum Steinbruch zu gelangen, wanderte ich leise dem Transportband nach, bis ich mich — grob geschätzt — etwa 150 Meter von dem Punkt entfernt befand, an dem Mr. Murray das Paket

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