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0352 - Es brodelt in der Unterwelt

0352 - Es brodelt in der Unterwelt

Titel: 0352 - Es brodelt in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Straße.
    Der Verfolgte hatte es noch geschafft, vorbeizukommen. Mir, der ich in beträchtlichem Abstand hinterherfuhr, gelang es nicht mehr. Seitwärts war wegen des zerklüfteten Geländes keine Möglichkeit, das Hindernis zu umgehen. Die bewohnbare Karre aber schien jetzt so fest im Dreck zu stecken, daß auf ein baldiges Flottwerden nicht zu hoffen war.
    Ohnmächtig mußte ich mitansehen, wie die Schlußlichter des alten Ford in der Nacht verschwanden.
    Als nach etwa zehn Minuten der Trailer wieder weiterrollen konnte, hatte ich meinen Mann verloren Ich raste Meile um Meile die Straße entlang, ohne ihn zu entdecken. Die Möglichkeit, daß er irgendwo in einen Nebenweg abgebogen war, machte meine Verfolgung von vornherein zunichte.
    Mißmutig kehrte ich schließlich um und erreichte im grauenden Morgenlicht die Ranch. Der Lincoln stand vor der Tür. Das Arbeitszimmer war erleuchtet. Ich trat ein und blickte in die erwartungsvollen Augen des Hotelmillionärs und Phils. Mein Blick wanderte zum Schreibtisch, auf dem ein kleiner Cowboy-Anzug lag.
    Freudig fuhr ich zu Mr. Murray herum, als dieser die Hand hob und leise sagte:
    »Nur Bob ist gekommen!«
    ***
    Ich setzte mich unaufgefordert, denn die nervliche Anspannung der letzten Stunden und diese Nachricht machten sich bemerkbar.
    »Ich kam zu spät im Steinbruch an, Jerry!« sagte Phil. »Das Gebiet ist so felsig, daß ich ziemlich lange brauchte. Ich hörte gerade noch, wie sich ein Fahrzeug entfernte. Mr. Murray war auch schon auf dem Rückweg, wie er mir per Funk sagte. Da sich die Kidnapper augenscheinlich nicht mehr in der Nähe befanden, hatte ich keine Veranlassung, den Lincoln zu meiden. Ich pirschte mich trotzdem sehr vorsichtig an den Wagen heran und blickte hinein. Auf dem Rücksitz lag ein schlafendes Kind, nur eines — Bob!«
    »In diesem Moment traf auch ich schon ein«, rief der Hotelmillionär, der sich verständlicherweise nicht ganz beherrschen konnte. »Ich stürzte zu Bob und fragte ihn, ob er sich wohl fühle. Aber er reagierte nicht.«
    »Sie haben ihn betäubt!« schaltete sich mein Freund erklärend ein. »Unterwegs wachte er dann kurz auf, versank aber bald wieder in normalen Schlaf.«
    »Ist schon ein Arzt verständigt? Nicht, daß der Junge Schaden davonträgt!«
    »Dr. Lester und Mrs. Murray betreuen ihn!« meinte Phil. »Ich habe ihn sofort mit dem Lincoln abgeholt, nachdem wir Bob heil zur Ranch zurückgebracht hatten. Ich mußte ja mit Mr. Murray fahren, nachdem du nicht kamst.«
    »Ich verfolgte heimlich den Kerl mit dem Geld«, sagte ich müde. »Leider verlor ich ihn aus den Augen. Aber erzähle weiter!«
    »Bob geht es den Umständen entsprechend gut. Wir durften ihn nur nicht wecken und ausfragen. Dr. Lester möchte erst im Laufe des Vormittags uns die Erlaubnis für ein ›Verhör‹ erteilen. Zunächst soll das Kind schlafen und Ruhe haben. Ernster ist es schon um Mrs. Murray bestellt. Der Schock, daß nur Bob ausgeliefert wurde, war zu groß für eie; sie mußte eine Beruhigungsspritze erhalten!«
    »Das verstehe ich!« meinte ich mitfühlend. »Aber was mir völlig unklar ist — warum gaben die Kidnapper nur den einen Jungen frei?«
    »Das ist einfach zu beantworten: Sie wollen noch einmal 250 000 Dollar haben!« erwiderte Phil.
    »Deine Vermutung leuchtet mir ein.«
    »Es ist keine Vermutung! Die Kerle verlangten das Geld bereits. Natürlich wieder in kleinen und gebrauchten Scheinen wie heute. Wo es deponiert werden soll, erführen wir später.«
    »Wie meldeten sich die Kidnapper?« »Bob hatte einen Brief in der Tasche! Als Mr. Murray und ich uns davon überzeugt hatten, daß der Junge lebte und einigermaßen okay war, sorgten wir uns natürlich um seinen Bruder Dan. Bob war wegen der Betäubung unfähig, mit uns zu sprechen. Ich durchwühlte seine Taschen nach irgendwelchen Anhaltspunkten, da fand ich den Zettel.« Phil griff vorsichtig nach einem zerknitterten Blatt Papier, das neben dem Cowboy-Anzug lag, und reichte eis mir her. Ich faßte es nicht an, denn ich wollte nicht auch noch meine Fingerabdrücke darauf verewigen. Mr. Murray und Phil hatten sicher die ihrigen in der Eile schon hinterlassen.
    »Der Kidnapper hat das in der Nacht und auf schlechter Unterlage geschrieben!« erklärte mein Freund. »Sein Komplize oben am Förderband wußte offenbar nichts von dem neuen Plan, sonst wäre der Zettel sicher schon vorbereitet gewesen.«
    »Du glaubst, es handelte sich um einen spontanen Entschluß?«
    »Ja, der Kerl

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