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0352 - Es brodelt in der Unterwelt

0352 - Es brodelt in der Unterwelt

Titel: 0352 - Es brodelt in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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diesen Empfang nicht!
    »Sie kennen mich?« entfuhr es mir beinahe ungewollt.
    »Natürlich! Ist das nicht auch Ihr Freund, der mit im Flugzeug saß? Seinen Namen weiß ich nicht — aber den ihren nannte doch die Stewardeß laut und deutlich. Ich habe ein gutes Gedächtnis!«
    Wir hatten uns so viel auf unsere zünftige Kleidung als Naturburschen eingebildet, daß die Enttäuschung groß war. Vor dieser Frau mußten wir uns in acht nehmen! Sie hatte nicht nur ein gutes Gedächtnis, sondern offenbar noch bessere Nerven. Daß wir nicht zufällig hier bei ihr aufkreuzten, war ihr klar.
    »Was kann ich für Sie tun?« fragte sie auch schon und zog hinter sich halb die Tür zu, so daß wir nicht mehr in den Wohnwagen sehen konnten.
    Das leichte Zittern in ihrer Stimme entging uns nicht.
    Ich kramte meinen einigermaßen plausiblen Vorwand wieder hervor und meinte treuherzig: »Sie werden uns vielleicht für aufdringlich halten, Madame, aber wir interessieren uns für Ihren Trailer. Genauso einen möchten wir uns auch kaufen. Ob wir wohl einmal einen Blick hineinwerfen dürfen?«
    »Bitte sehr!« sagte sie zu unserem Erstaunen und machte die Tür weit auf.
    Nur eine Sekunde zögerten wir, dann traten wir ein. Soweit wir den Wohnwagen übersehen konnten, befand sich niemand darin!
    »Gefällt er Ihnen?« fragte Mrs. Adams in harmlosem Plauderton.
    Wir nickten, blickten uns aber argwöhnisch in dem engen Raum um. Ganz hinten in der Ecke unter dem ausstellbaren Fenster war eine umlaufende Sitzbank, die einen Klapptisch umschloß. Nachts wurde auch sie als Ruhelager hergerichtet. Seitwärts befanden sich eingebaute Schränke und Kommoden und auf der vorderen Trailerhälfte eine nicht allzu klein bemessene Kochnische.
    Wo steckten die Söhne der Adams? Vor allem aber, wo wurde der kleine Dan verborgen?
    Die würdige Matrone spielte uns hier eine Kommödie vor, die es im sich hatte.
    Leider waren wir trotz des Ernstes der Situation gezwungen, mitzuspielen. Ein beruhigender Gedanke durchzuckte mich: Hatten die Männer mit dem Jungen den Trailer verlassen, während wir bei uns meinen-Fund betr achteten?
    Phil wagte einen unter anderen Umständen unverschämt zu nennenden Vorstoß.
    »Recht hübsch!« meinte er.
    Mrs. Adams zeigte keine sichtbare Reaktion: »Entschuldigen Sie die Unordnung, aber wir wohnen hier au dritt!«
    »Macht nichts!« erwiderte Phil und hob den Bettkasten hoch, als sei er hier zu Hause. »Bei Kindern ist das nicht anders!«
    »Nein, Kinder sind nicht hier!« meinte die Matrone, und ich glaubte förmlich ihre Angst herauszuhören.
    »Meine Söhne haben sich schon zu erwachsenen Männern entwickelt!«
    Wie männlich ihr Nachwuchs war, merkten wir Sekunden später. Mit Getöse fuhren zwei Kerle auis engen Einbauschränken und hielten uns ihre Pistolen unter die Nase.
    ***
    Wir hatten uns wie blutige Anfänger übertölpeln lassen.
    Die Gebrüder Adams machten so entschlossene Gesichter, daß Phil und ich darauf verzichteten, nach unseren Waffen zu greifen. Außerdem mochte die Sippschaft annehmen, wir seien Amateure. Denn daß sich das FBI schon so dicht an ihre Fersen geheftet hatte, brauchten wir ihnen noch nicht auf die Nase zu binden. Wir wußten, au welchen sinnlosen Verbrechen Kidnapper in Panikstimmung fähig waren.
    »Was soll das?« fragte ich einen der Brüder, dessen riesenhafte Gestalt mir verriet, daß ich den ›Empfänger‹ vor mir hatte.
    »Es könnte euch so passen, hier herumauschnüffeln!«
    »Ich gebe zu, ich war ein wenig neugierig!« meinte Phil harmlos. »Aber uns deswegen gleich mit der Pistole zu bedrohen, finde ich übertrieben! Immerhin hat uns Mrs. Adams eingeladen, in den Trailer zu kommen!«
    »Laß dir doch nichts einreden, Henry!« sagte der andere Kerl zu seinem Bruder, ohne das Auge und die Waffe von uns zu lassen. »Ich sah den Burschen da schließlich im Wasser herumfischen!«
    »Ist das etwa verboten?« fragte ich zurück, ganz auf die Taktik Phils eingehend, wir mußten die Kidnapper dazu bringen, sich selbst zu verraten. »Ich habe nicht einmal etwas gefangen!«
    »Und was ist mit dem alten Sack, hinter dem Sie so her waren?« forschte Henry Adams lauernd.
    »Ach — der!« meinte ich wegwerfend. »Da befand sich nur wertloser Kinderkram darin! Und ich dachte schon, einen Schatz zu angeln!«
    Ich lachte treuherzig.
    »Das Lachen wird Ihnen schon bald vergehen!« sagte Henry und blickte seinen Bruder bedeutsam an. »Sie glauben doch nicht, daß wir Ihnen abnehmen, was Sie

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