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0352 - Es brodelt in der Unterwelt

0352 - Es brodelt in der Unterwelt

Titel: 0352 - Es brodelt in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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da erzählen?«
    In diesem Moment beugte sich Mrs. Adams nach vorne und flüsterte ihrem Sohn etwas ins Ohr. Wir konnten nicht verstehen, was sie sagte, aber das Gesicht des stämmigen Verbrechers wurde womöglich noch finsterer.
    »Sie kennen Mr. Murray, den Hotelfritzen?« fragte er dann und wiandte sich von seiner Mutter ab, die aufmerksam das Ganze verfolgte.
    Ich konnte mir vorstellen, daß die Matrone eben unsere Rolle in der Düsenmaschine verraten hatte und beschloß, den Stier bei den Hörnern zu packen.
    Das Schicksal des kleinen Dan machte mir Sorgen. Seine Kleidung hatte man schon weggeworfen, um ein gefährliches Indiz zu beseitigen. Entweder lag der Bub jetzt irgendwo halb nackt und betäubt im Trailer, oder die entmenschten Kidnapper hatten ihn bereits getötet und warteten nur noch die Gelegenheit ab, seine Leiche loszuwerden.
    »Natürlich kennen wir Mr. Murray und seine Frau!« erwiderte ich betont offen. »Auch den kleinen Bub haben wir gesehen. Sein Zwillingsbruder Dan war leider nicht da, als wir der freundlichen Einladung Mr. Murrays folgten und ihn auf seiner Ranch besuchten. Die Eltern machten ein Geheimnis um ihn — wissen Sie vielleicht, was da los ist?«
    Meine Frage war aggressiv, um die Verbrecher endlich zu einer Unvorsichkeit zu reizen.
    »Das genügt!« sagte Henry Adams mit grimmiger Miene.
    Er griff in die Tasche und steckte ein durchlöchertes Rohr in den Laiuf seiner Pistole. Kaum saß der Schalldämpfer fest, zielte er auf mich und krümmte den Zeigefinger!
    Noch bevor der Finger den Druckpunkt erreichte, warf Phil sich gegen den zweiten Sohn der Mrs. Adams, der schräg neben seinem mordlustigen Bruder stand. Er rempelte ihn mit solcher Wucht an, daß der Überraschte aus dem Gleichgewicht kam, seine nachlässig gesenkte Waffe verlor und Henry in die Ziellinie geriet.
    »Plop!« machte die Pistole, doch wurde der gedämpfte Laut sofort übertönt von einem Schmerzensschrei.
    Ich hatte mich zu Boden geworfen. Der Schuß hatte den Bruder getroffen, den Phil attackiert hatte. Er griff sich an den Arm und stöhnte.
    Jetzt war die beste Gelegenheit, den Spieß umzudrehen und endlich Klarheit zu schaffen. Ich tastete nach meiner Smith and Wesson und zog sie heraus. Während Mrs. Adams und ihr sauberer Sohn Henry wie erstarrt auf den Verletzten blickten, der sich vor Schmerzen krümmte, schnellte ich hoch.
    Das brachte die Verbrecher wieder zur Besinnung.
    Die Matrone, welche nicht mehr Würde, sondern panischen Schrecken ausstrahlte, kreischte auf. Der angeschossene Sohn vergaß seine Wunde, aus der Blut sickerte, und balgte sich verbissen mit meinem Freund herum.
    Der Bruder Henry aber kümmerte sich nur um mich. Ich hatte meine Pistole in der Hand und stellte die größte Gefahr für sie alle dar.
    Schon hob der Verbrecher erneut seine Waffe, um sie auf mich zu richten. Ich aber federte zur Seite, um kein Ziel zu bieten und warf dem Burschen eine mit Obst gefüllte Schale entgegen, die auf einer Kommode stand.
    Henry Adams verzichtete darauf, lediglich seine eigene Einrichtung zu treffen und stürzte sich ohne Feuerschutz auf mich. In der einen Hand hielt er die umgekehrte Pistole zum Schlag bereit, während sich die andere zu einer respektablen Faust ballte. Der verhältnismäßig lautlose Nahkampf war ihm offenbar auch wegen der Leute lieber, die bei wiederholten Schüssen doch aufmerksam werden mußten.
    Auch ich drehte meine Waffe um und ging mit dem massiven Kolben auf Henry Adams los. In blitzschneller Bewegung hob ich den Arm zum Schlag. Es wäre alles nach Plan verlaufen, wenn ich daran gedacht hätte, daß wir uns in einem Trailer befanden.
    Die niedrige Decke wurde mir zum Verhängnis.
    Meine Smith and Wesson prallte oben gegen den kunststoffverkleideten Himmel und machte sich selbständig. Gleichzeitig rutschte ich aus, denn einer von den matschigen Äpfeln aus der Schale war mir vor die Füße gerollt. Während meine Beine neuen Halt suchten und die Rechte nach der Pistole tastete, drang der riesige Henry Adams schon auf mich ein.
    Sein Hieb saß. Ich sah Sterne flimmern, bevor ich bewußtlos zu Boden ging.
    ***
    Als ich erwachte, war es schon dämmrig. Meine Arme und Beine waren so gefesselt, daß sie sich keinen Zentimeter von der Stelle rühren, konnten.
    Raum für Bewegung wäre ohnehin kaum gewesen. Ich lag in einer schmalen Koje und erblickte über mir die durchhängenden Federn einer Schlafpritsche. Das winzige Abteil mußte die vordere Hälfte des Adamschen

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