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0352 - Hemators tödliche Welt

0352 - Hemators tödliche Welt

Titel: 0352 - Hemators tödliche Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gefühl, es würde ein Tropengewitter aufkommen. Dann sah ich den Spalt, einen regelrechten Riß am Horizont. Wenig später erschien die Hand. Sie war so groß, daß sie die Insel unter sich begraben konnte. Ich stand vor meinem Haus, sah alles und wurde bewußtlos. Erst hier wachte ich auf, und ich mußte lernen, in dieser Dimension zu überleben.«
    Nach der Dauer ihres Aufenthaltes fragte ich sie erst gar nicht. Ich würde sowieso keine Antwort bekommen. Die Zeit spielte in dieser Dimension wirklich keine Rolle.
    Man mußte nur zusehen, daß man überlebte. Und das hatte die Frau anscheinend geschafft.
    Ich sprach sie auf dieses Thema an. »Es war im Anfang schwer, denn dieses Reich ist feindlich. Ich lernte zu töten, weil ich überleben mußte. Bisher bin ich Sieger geblieben.«
    »Wen hast du getötet?«
    »Hemators Diener.«
    Ich nickte, bevor ich fortfuhr. »Wir haben Gebeine gefunden. Waren das etwa die Menschen, die du…?«
    »Nein, nein. Sie lagen schon da, als ich in diese Welt hineinkam. So wird es uns ergehen, wenn wir es nicht schaffen, uns gegen die Feinde durchzusetzen.«
    »Und das sind?«
    »Hemators Ungeheuer.«
    »Wirklich?« Ali hatte gefragt und sich vorgebeugt. »Stimmt das wirklich? Gibt es hier Ungeheuer?«
    »Ja. Oder Mutanten.«
    »Wo leben sie?«
    »Überall, mein Junge, überall. Ich habe euch auch für Ungeheuer gehalten. Wißt ihr, in einer Gestalt, die…« Sie hob die Schultern.
    »Was soll ich sagen? Ich hielt es für einen Trick Hemators.«
    »Wir sind ebenfalls Gefangene!« klärte ich sie auf, ohne ihr zu sagen, wie wir in diese Welt gelangt waren. »Allerdings sind wir nicht bereit, hier für immer zu bleiben, das wirst du verstehen.«
    »Ja.« Sie lachte dabei.
    »Wo gibt es einen Ausweg?«
    »Nirgends.«
    »Wir müssen also bleiben?«
    »Ja. Wir können uns verstecken, wenn sie ihre Plätze verlassen, aber irgendwann werden sie uns bekommen.«
    »Und die Nahrung?« fragte ich. »Wasser, Lebensmittel.«
    »Ich hatte noch etwas von der Insel. Alles ist mit rübergekommen. Doch die Nahrung geht zu Ende. Wir werden uns wohl gegenseitig töten müssen, um einige Zeit überleben zu können.«
    Ich winkte ab. »So drastisch würde ich das nicht sehen.«
    Sie schlug mit der Faust auf ihren nackten Oberschenkel. »Verdammt, du kennst diese Welt nicht.«
    »Dann zeige sie uns.«
    Leona starrte mich an. »Ist das dein Ernst? Willst du wirklich tiefer hinein, anstatt dich zu verstecken?«
    »Das möchte ich.«
    Sie strich über ihr Haar. »Ich fasse es nicht. Das ist ein Wahnsinn, wirklich. Hemator wird seine Diener oder Monster schicken. Die bringen uns um, die zerfleischen uns.«
    »Wo stecken sie denn?« fragte ich.
    Leona hob ihre Schulter. Dabei lief ein Schauer über die Haut, als würde sie frieren. »Überall und nirgends«, erklärte sie. »Urplötzlich können sie erscheinen. Sie tauchen aus ihren Verstecken und Löchern auf wie Ratten, die eine Beute wittern.« Sie schüttelte sich. »Es ist schlimm, wirklich.«
    Das nahm ich ihr unbesehen ab. Sie hatte an der Außenwand des Turms gelauert und wahrscheinlich unseren Weg verfolgt. Dieser Turm interessierte mich, so sprach ich die Frau darauf an.
    »Wer steckt darin? Gibt es ein Geheimnis um das Bauwerk?«
    »Es ist ein Zentrum.«
    »Für wen?«
    »Kann ich nicht genau sagen. Der Turm ist ein Labyrinth. Er ist verwinkelt, es gibt dort geheimnisvolle Gänge, Räume und Stollen. Sie stehen miteinander in Verbindung, bilden Verstecke, und Hemator, der Herrscher dieser Welt, bläst seinen Pestatem in die Mauern.«
    Bevor ich etwas unternahm, wollte ich noch einiges klarstellen.
    »Wir sind durch ein sogenanntes Dimensionstor in diese Welt gelangt, und es war ähnlich wie bei dir, Leona. Deshalb frage ich dich. Wo es einen Eingang gibt, muß es auch einen Ausgang geben. Davon gehe ich einfach aus. Hast du einen solchen Ausgang schon entdeckt oder wenigstens nach ihm geforscht?«
    »Im Anfang.« Sie schüttelte den Kopf. Staub löste sich aus ihren Haaren. »Aber ich habe nichts gefunden.«
    »Auch nicht im Turm?«
    »Ich habe ihn nicht näher untersucht, da mir das Gelände zu gefährlich erschien.«
    Da hatte sie wohl recht gehabt. Auch mir wäre es zu riskant gewesen, nur mit einem Messer bewaffnet, durch dieses unheimliche Bauwerk zu schleichen. Ich aber besaß andere Waffen, und ich wollte einen Ausweg finden. Vor allen Dingen mußten wir an Hemator herankommen, denn er war der Herrscher dieser Welt.
    »Sieht schlecht aus,

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