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0353 - Flucht vor dem Grauen

0353 - Flucht vor dem Grauen

Titel: 0353 - Flucht vor dem Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war ja ein Ding. Einfach kosmisch!« Er kam vor mir auf die Beine, schaute mich an und fragte: »Bist du verletzt?«
    »Wohl nicht«, erwiderte ich voller Optimismus und drückte mich mit wackligen Bewegungen hoch.
    Ah den Füßen spürte ich nichts. Nur die Rippen waren bei dem Aufprall in Mitleidenschaft gezogen worden.
    »Okay, es geht wieder.«
    »Da, sieh mal zum Turm!«
    Es war gut, daß mich Ali auf dieses Phänomen aufmerksam gemacht hatte, denn die magische Kraft meiner Waffen war jetzt voll dabei, Hemators Machtwerk zu vernichten.
    Er wurde der Zerstörer genannt. In diesem Moment allerdings kamen wir uns wie die Zerstörer vor.
    Auch die hier draußen lauernden Monster schienen bemerkt zu haben, daß sich etwas veränderte. Sie hatten den Rückzug angetreten. Jedenfalls sahen wir keine mehr, so konnten wir uns voll und ganz auf den Turm konzentrieren.
    Vorsichtshalber liefen wir einige Schritte zurück. Man wußte nie, wie sich die Auswirkungen zeigten. In relativ sicherer Entfernung blieben wir stehen und sahen zu, wie die gewaltige Kraft, die den Turm erfaßt hielt, aus der Tiefe hervorschoß und sich im Mauerwerk ausbreitete.
    Sie riß das Gemäuer ein.
    Die starken Außenseiten fielen plötzlich nach innen. Steine krachten übereinander, Staub wölkte auf. Bevor uns die Wolken vollends die Sicht nahmen, entdeckten wir noch das, was die Steine des Turms zusammengehalten hatte.
    Es waren die Körper der Eingemauerten und Eingeschlossenen.
    Sie wirbelten in die Höhe, sie überschlugen sich, ihre Arme und Beine pendelten, dann sanken auch sie nach unten, begleitet von einem infernalischen Krachen und begraben unter den tonnenschweren Gesteinsmassen.
    Wir waren noch weiter zurückgesprungen. Der Blick auf die Trümmer wurde uns von den gewaltigen Staub- und Gesteinswolken genommen. Düsternis überfiel die unmittelbare Umgebung, und ein befreiender Atemzug drang schließlich über unsere Lippen, als wir erkannten, daß sich auch die Staubwolke allmählich senkte.
    »Das hätten wir hinter uns!« stöhnte Ali. »Mensch, John, hätte ich nie gedacht.«
    »Ich auch nicht.«
    Der Turm war verschwunden. Es stand noch die seltsame Steinbrücke an der ihm gegenüberliegenden Seite. Sie wirkte wie ein Mahnmal des Beherrschers dieser Welt.
    Wo steckten die Monster?
    Ali und ich hatten den gleichen Gedanken, und der Junge suchte schon nach ihnen.
    »Nichts zu sehen. Ob die Schiß gehabt haben?«
    Ich mußte grinsen. Ali war so herrlich direkt. Ob man das Verhalten der Monstren allerdings so bezeichnen konnte, wollte ich dahingestellt sein lassen.
    »Ich glaube nicht, daß sie vor uns Angst haben«, erklärte ich meinem Begleiter. »In dieser Welt sind wir noch immer die Verlierer, obwohl wir gerade einen Teilsieg errungen haben.«
    »Und Hemator?«
    »Man nennt ihn den Zerstörer«, erklärte ich. »Bisher hat er nichts zerstört.«
    »Würde er uns denn einen Weg aus dieser Welt zeigen?« wollte Ali wissen.
    »Das glaube ich nicht. Du kannst ihn nicht mit einem Menschen vergleichen. Er gehört zu den Großen Alten…«
    »Was ist das denn genau?«
    »Lassen wir das«, erklärte ich und machte mich zusammen mit Ali auf den Weg. Irgend etwas mußten wir ja tun. Meine Gedanken drehten sich um das Bild, das ich vor den Ereignissen aus der Turmluke in der Ferne gesehen hatte. Da waren andere Welten gewesen, sie hatten sich gezeigt, als lägen sie hinter einer Spiegelfläche.
    Jetzt war es dort leer und tot…
    Ich konnte Ali keine großen Hoffnungen machen, denn ich rechnete damit, daß Hemator, der Zerstörer, eingreifen und seinem Namen alle Ehre machen würde.
    »Dieser Hemator?« fragte mich Ali, »der besteht doch nur aus diesen komischen Händen.«
    »Das stimmt.«
    »Und trotzdem kann er reden.«
    »Ja, das ist das eigenartige bei ihm. Aber so ergeht es fast allen Dämonen. Zerbrich dir darüber nicht den Kopf.«
    »Okay, mach ich.«
    Für einen Moment dachte ich an das Lager der Leona. Hatte es Sinn, danach zu suchen? Wohl kaum, denn als ich mir die großen Steinhaufen oder Hügel in der Umgebung betrachtete, kam ich zu der Überzeugung, daß wir sehr lange nachschauen mußten, um etwas zu finden.
    Da sich der Staub gesenkt und wir auch den zerstörten Turm hinter uns zurückgelassen hatten, war der Blick in diese Welt wesentlich freier geworden.
    Ich konnte sie als kahl, steinig, trostlos und auch menschenfeindlich bezeichnen.
    Und aus Stein waren auch die gewaltigen Hände Hemators geformt. Die Legende

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