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0353 - Flucht vor dem Grauen

0353 - Flucht vor dem Grauen

Titel: 0353 - Flucht vor dem Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dennoch schlug sie bombenartig bei mir ein. Unwillkürlich trat ich einige Schritte zurück und schüttelte dabei den Kopf.
    Ali schaute mich besorgt an. »Was ist denn mit dir, John? Verdammt, machst du jetzt schlapp?«
    »Nein, das nicht«, gab ich flüsternd zurück. »Ich mache nicht schlapp, aber ich kann mir vorstellen…« Es ging einfach nicht mehr weiter.
    Plötzlich überschlugen sich die Gedanken in meinem Schädel. Der Spuk und der Namenlose ein- und dieselbe Person. Er gehörte also zu den Großen Alten und hatte dennoch sein eigenes Spiel aufgezogen. Das war für mich kaum zu fassen. Ich dachte daran, was ich alles mit dem Spuk durchgemacht und erlebt hatte. Nie wäre ich dabei auf den Gedanken gekommen, daß er der berühmt-berüchtigte Namenlose war. Keinen Hinweis, keinen Tip hatte ich bisher erhalten, nun gab mir Hemator diese Eröffnung, und ich sah keinen Grund dafür, weshalb er hätte lügen sollen.
    »Bist du nun schlauer?« dröhnte uns die Stimme entgegen.
    »Das bin ich in der Tat.«
    »Nur wirst du aus deinem Wissen kein Kapital mehr schlagen können, weil deine Zeit vorbei ist. Ich bin der Zerstörer, und das nicht ohne Grund, wie du dir vorstellen kannst. Wer sich in meine Welt verirrt, wen ich in meine Welt hole, der wird zerstört. Ihr habt den Turm geschafft, das war eine Leistung, die selbst ich anerkennen muß, aber mich schafft ihr nicht. Niemals…«
    Da hatte er sicherlich recht. Ich fragte mich auch, wie wir sterben sollten, bestimmt nicht durch irgendwelche Helfer oder Monstren, nein, diese Aufgabe übernahm Hemator persönlich.
    Seine Hände senkten sich tiefer.
    Unheimlich wirkten sie auf mich. Sie kamen mir vor wie gewaltige Bauwerke aus einer längst vergangenen Zeit. Wenn ich so gegen die Hände schaute, kam mir der Vergleich mit der Größe einer ägyptischen Pyramide in den Sinn, so gewaltig waren sie.
    Tief atmete ich durch. Nur die Hände waren noch zu sehen, und sie preßten diese Welt zusammen.
    Schon jetzt spürten wir den unnatürlichen Druck, der auf unseren Körpern lagerte. Es war schwer, sich davon zu lösen, denn er beeinträchtigte auch unsere Gedanken.
    Immer mehr näherte sich die unheimliche Brücke unseren Köpfen. Vielleicht würden sich die Finger bewegen, um uns zu zerquetschen, möglicherweise würden uns die Hände auch mit ihren Flächen berühren und uns in den Boden dieser Welt rammen.
    Ein verdammtes Gefühl.
    »Und du kannst nichts tun?« fragte mich Ali mit weinerlich klingender Stimme.
    »Kaum…«
    »Nimm doch deinen Bumerang. Vielleicht schaffst du die verdammten Klauen trotzdem…«
    »Ich würde die Waffe höchstens zerstören!«
    Ali faßte nach meinem Arm und rüttelte mich durch. »Kann dir das nicht egal sein?«
    »Nein, mein Lieber, so etwas ist mir nicht egal. Der Bumerang wird es nicht schaffen, glaub mir.«
    »Wer denn?«
    Ich zeigte ihm mein Kreuz. Es lag auf der Handfläche. Schon einmal hatte es uns geholfen, und ich hoffte, daß es uns auch gegen Hemator nicht im Stich ließ, obwohl ich keine große Hoffnung hatte, denn gegen Dämonen wie die Großen Alten waren die Strahlen und Energien meines Kreuzes im Prinzip machtlos.
    Ich hielt es hoch.
    Es ragte aus meiner Faust, wie schon so oft, und es sah winzig aus im Vergleich zu den kaum meßbaren Händen Hemators. Aber hatte nicht ein David den Riesen Goliath besiegt?
    Ich wollte es wissen und kümmerte mich auch nicht um das Lachen des Großen Alten.
    Mit lauter Stimme rief ich die Formel.
    Und das Kreuz reagierte!
    ***
    Endlich hatte der Eiserne Engel seine Bitte geäußert. Deretwegen war er überhaupt in die Schlucht der stummen Götter gekommen, und er hoffte, daß sie seinen Wunsch nicht abschlugen.
    Zitternd warteten die drei auf eine Antwort. Stellten sich die stummen Götter quer, war viel verloren, das wußten sie. Aber auch sie waren daran interessiert, die Großen Alten vernichtet zu sehen, deshalb mußten sie die Pyramide des Wissens freigeben.
    Als Gegenstück zum Würfel des Unheils hatte sie ihn gewissermaßen neutralisiert. Im Würfel des Unheils, auch Orakel von Atlantis genannt, steckte das Wissen der Großen Alten. In der Pyramide aber befand sich das der stummen Götter. So neutralisierte sie gewissermaßen den Würfel und machte ihn manipulierbar. Zudem war es den stummen Göttern auch gelungen, einen Teil ihres Wissens und ihre Magie innerhalb des Würfels zu manifestieren, deshalb war er auch für beide Seiten so wertvoll.
    Myxin und Kara wußten dies auch.

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