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0355 - Der Doppelagent von Rumal

Titel: 0355 - Der Doppelagent von Rumal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verzerrt und antwortete nicht. In diesem Augenblick begannen die Alarmanlagen der BRAE BURN zu schrillen. Batabano und Lastron wechselten einen bestürzten Blick. Der Plophoser rannte zum nächsten Interkom-Anschluß und sprach mit den Männern in der Zentrale. Als er zu Batabano und den beiden Akonen zurückkam, war er blaß.
    „Was ist geschehen?" wollte der USO-Spezialist wissen.
    „Warwin Paisley sagt, daß die Kuppelbauten draußen plötzlich wieder vollkommen in Ordnung sind", murmelte Lastron verwirrt. „Angeblich nähern sich von der Siedlung ein paar Panzerfahrzeuge unserem Schiff."
    „Das muß eine Täuschung sein!" stieß Batabano hervor.
    „Keineswegs", versetzte Sequoh von Bet-Hesda. „Merken Sie nicht, was geschehen ist?"
    Batabano starrte den alten Akonen ungläubig an.
    „Das gesamte Schiff!" sagte er tonlos. „Sie haben die BRAE BURN in die Vergangenheit versetzt."
    Sequoh von Bet-Hesda nickte. „Ich muß zugeben, daß ich unwahrscheinliches Glück hatte. Nie hätte ich damit gerechnet, eine Zeit anzutreffen, in der die Station dort draußen noch besetzt ist."
    Haiker Lastron fuhr herum.
    „Ich muß sofort in die Zentrale", sagte er entschlossen. „Wahrscheinlich werden wir angegriffen."
    Batabano wünschte, er hätte den Akonen nicht unbeeinflußt an den Transmitter gelassen. Er hatte befürchtet, daß ein so wichtiger Mann wie Sequoh Bet-Hesda gegen Hypnose und Drogenbeeinflussung immun war. Er kannte genügend Fälle, wobei Mitglieder der CONDOS VASAC während eines Verhörs durch terranische Spezialisten gestorben waren, weil man sie hypnotisiert oder ihnen Injektionen verabreicht hatte. Da nur Sequoh von Bet-Hesda den Zeittransmitter bedienen konnte, hatte der Captain darauf verzichtet, dem Akonen für eine gewisse Zeit den Willen zu nehmen.
    Das Risiko war Batabano zu groß erschienen.
    Nun sah er ein, daß er einen Fehler begangen hatte. Sequoh von Bet-Hesda hatte seine Chance genutzt.
    „Es ist ein schwerer Schock für Sie", stellte der Akone fest.
    „Sie haben nicht gewonnen!" rief Batabano. „Der Transmitter wurde auf diesem Planeten benutzt.
    Das bedeutet, daß er von der Zeitpolizei angemessen werden kann."
    „Dessen bin ich nicht so sicher", meinte Bet-Hesda. „Das Gerät befindet sich jetzt in der Vergangenheit. Wenn die BRAE BURN von den Stationsbewohnern vernichtet wird, wird es in der Zukunft keinen Transmitter geben, den die Zweitkonditionierten als Beweis für unsere Schuld ansehen könnten."
    „Folgen Sie mir in die Zentrale!" befahl Batabano schroff und winkte mit seiner Waffe.
    Osterlizer spürte, daß etwas nicht in Ordnung war, denn er hüpfte wimmernd auf Batabanos Rücken hin und her. Batabano konnte sich jetzt nicht um den Tyotchabellianer kümmern. Während er hinter Sequoh von Bet-Hesda zur Zentrale der BRAE BURN hinaufschwebte, machte sich Batabano noch immer Vorwürfe, daß er dem Akonen Gelegenheit gegeben hatte, sie in diese Lage zu bringen. Er war wütend auf sich selbst, obwohl er sich sagte, daß ihm das jetzt nichts mehr nutzte.
    In der Zentrale war es merkwürdig still. Die plophosischen Raumfahrer hatten ihre Plätze eingenommen. Nur Haiker Lastron ging vor den Kontrollen auf und ab. Als Batabano und der Akone aus dem Schacht kamen, unterbrach der Oberstleutnant seine Wanderung.
    „Sehen Sie sich das an!" rief er Batabano zu. „Wir sind eingekreist."
    Batabano näherte sich den Kontrollen und überblickte die Bildschirme. Ein Ring von dreißig Panzerfahrzeugen hatte sich um die BRAE BURN geschlossen. Außerdem zeigten die Geschützrohre der Kuppelbauten drohend zu dem Kugelschiff herüber.
    „Ich schlage vor, daß Sie sich ergeben", sagte Sequoh von Bet-Hesda. „Ich verbürge mich dafür, daß Sie anständig behandelt werden."
    „Ergeben?" wiederholte Haiker Lastron. „Dazu besteht noch kein Grund. Die BRAE BURN ist zwar fast ein Wrack aber ich bin sicher, daß sie bei einem Kampf bestehen wird."
    „In den Fahrzeugen dort draußen sitzen Akonen und Antis", erklärte der Wissenschaftler. „Wenn Sie nicht kapitulieren, wird man dieses Schiff vernichten."
    „Dabei würden auch Sie und Skormish ot Zel den Tod finden", sagte Lastron ruhig.
    Batabano sah an Sequoh Bet-Hesda's Gesichtsausdruck, daß der Akone sich mit einem solchen Schicksal bereits abgefunden hatte. Er rechnete offenbar nicht mehr damit, daß sich seine ursprünglichen Pläne noch verwirklichen ließen.
    „Wir empfangen Funksprüche von draußen, Sir!" rief der Funker.

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