0355 - Der Doppelagent von Rumal
mit einer Handbewegung davon ab.
„Ich gebe dem Roboter die notwendigen Befehle", sagte er.
Der USO-Spezialist entwaffnete den Roboter und schickte ihn bis zur Plattform des Transmitters.
Deine Vorsicht wird dir nichts nützen, dachte Sequoh von Bet-Hesda.
„Schalten Sie den Transmitter ein", ordnete Batabano an.
Der Wissenschaftler betrat die Plattform. Als er zwischen den Stäben in der Zeitverschiebungszone stand, spielte er noch einmal mit dem Gedanken, ob er anstelle des Roboters durch den Transmitter gehen sollte. Aber das wäre ein sinnloses Opfer gewesen. Er wollte wissen, was nach der Transmitterschaltung passierte.
Sequoh von Bet-Hesda fühlte die Blicke des USO-Spezialisten auf sich ruhen, als er die notwendigen Schaltungen vornahm. Als er fertig war, trat er zur Seite.
„Gehen Sie von der Plattform herunter", sagte Batabano.
Widerspruchslos kam Sequoh von Bet-Hesda dem Befehl nach.
„So", sagte Batabano. „Der Techniker kann jetzt hereinkommen."
Sequoh von Bet-Hesda zuckte unwillkürlich zusammen. Er hatte den Captain unterschätzt. Batabano würde jetzt einen akonischen Techniker hereinholen. Der Wissenschaftler hoffte, daß der Mann nicht dazu in der Lage war, die Fehlschaltung zu erkennen.
Haiker Lastron ging zum nächsten Schott und kam gleich darauf mit einem der akonischen Gefangenen zurück. Sequoh von Bet-Hesda erkannte sofort, daß der Techniker beeinflußt war. Die Bewegungen des Mannes wirkten zeitlupenhaft. Lastron brachte den Akonen auf die Plattform des Transmitters hinauf und führte ihn zur Schalttafel.
„Wissen Sie, was Sie hier vor sich haben?" fragte Batabano.
„Natürlich", antwortete der Mann mit langsamer Stimme. „Sequoh von Bet-Hesda's Transmitter."
Der USO-Spezialist lächelte zufrieden.
„Sie waren einer der ständigen Mitarbeiter des Wissenschaftlers?"
„Ja", gab der Akone bereitwillig zu.
„Ist der Transmitter eingeschaltet?" fragte Batabano.
Sequoh von Bet-Hesda hielt den Atem an. Von den nächsten Fragen und Antworten hing es ab, ob der Rumaler den Betrug erkennen würde oder nicht. Beim geringsten Verdacht würde Batabano den Zeitverlust in Kauf nehmen, den eine Drogenbehandlung des Wissenschaftlers nach sich ziehen mußte.
„Ja", antwortete der Techniker.
„Sehen Sie sich die Tafel gut an", forderte Batabano den Beeinflußten auf. „Besteht Ihrer Ansicht nach irgendeine Gefahr für dieses Schiff oder seine Besatzung, wenn ein Roboter durch den Transmitter geht?"
Der akonische Techniker starrte auf die Kontrollhebel. Die Zeit schien stillzustehen. Sequoh von Bet-Hesda wartete auf die entscheidende Antwort.
„Nein", sagte der Akone dann.
Die Spannung fiel von dem alten Wissenschaftler ab, und er machte einen Schritt nach vorn.
„Sind Sie jetzt zufrieden?" fragte er Batabano.
„Ja", nickte der Rumaler. Er wartete, bis Lastron und der Techniker von der Plattform herunter waren, Danach befahl er dem Roboter, den Transmitter zu betreten.
Die Sekunden, die die Kampfmaschine benötigte, um die Zeitverschiebungszone zu erreichen, wurden für Bet-Hesda zu Stunden. Er rechnete noch immer damit, daß Batabano den Roboter zurückrufen würde.
Doch dann trat der Roboter in den Bereich des Zeitfeldes.
Eine Feuerwoge raste aus dem Transmitter, und das gesamte Schiff wurde von der gewaltigen Energieentwicklung in die Vergangenheit geschleudert.
*
Als Captain Batabano zu sich kam, erinnerte er sich, daß er dieses Gefühl starker Übelkeit bereits einmal erlebt hatte. Er hatte es während seiner Ausbildung kennengelernt, als er im technischen Unterricht an einer simulierten Großtransition teilgenommen hatte.
Er öffnete die Augen mit dem niederschmetternden Bewußtsein, daß etwas schiefgegangen war.
Der Transmitter ist explodiert, dachte er.
Doch dann sah er das Gerät mitten im Laderaum stehen. Oberstleutnant Haiker Lastron war bereits wieder auf den Beinen und bedrohte Sequoh von Bet-Hesda und den akonischen Techniker mit einer Schockwaffe.
Batabano blickte sich im Laderaum um und atmete erleichtert auf. Es schien alles in Ordnung zu sein. Der Roboter war verschwunden. Batabano erinnerte sich an den grellen Lichtblitz, der aus dem Transmitter gekommen war und sie alle eingehüllt hatte.
Sequoh von Bet-Hesda erhob sich und schüttelte benommen den Kopf.
„Was hat das zu bedeuten?" fragte Batabano mit rauher Stimme. „Warum haben Sie uns nicht darauf vorbereitet, daß wir die Besinnung verlieren würden?"
Der Akone lächelte
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