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0356 - Am Schleppseil hing der Tod

0356 - Am Schleppseil hing der Tod

Titel: 0356 - Am Schleppseil hing der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Schleppseil hing der Tod
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vier in den fünften Stock fuhren, berichtete Payne ohne Aufforderung.
    »Wir können uns alle nicht erklären, wie der Verletzte entführt werden konnte.«
    Phil unterbrach ihn.
    »Was ist mit dem Beamten, der angeschossen wurde?«
    Der Arzt zuckte die Achseln und meinte bedauernd »Er wird noch operiert, und zwar vom Chef persönlich. Es geht ihm nicht sehr gut, denn er muss mindestens fünfzehn bis zwanzig Minuten auf dem Flur gelegen haben, bis Schwester Susanne ihn fand. Zu dieser Zeit war er durch den Blutverlust bereits bewusstlos.«
    »Hat denn niemand den Schuss gehört?«, wollte Phil wissen, und als die vier vom Fahrstuhl aus in den Gang hineingingen, wies Phil auf die lange Reihe der Türen. »Diese Räume sind doch von Patienten belegt, oder?«
    Der Doktor nickte.
    »Alle Zimmer sind belegt, bis auf zwei, die direkt neben McNoels Zimmer liegen. Sie wissen ja, er lag im letzten Raum dieses Flures.«
    Payne blieb vor dem Schwesternzimmer stehen. Es war etwa fünfzehn Yards von McNoels Raum entfernt. Die Tür war eine Spaltbreite geöffnet. Der Arzt wunderte sich.
    »Wo nur Schwester Susanne bleibt? Vielleicht hat sie uns nicht gehört und ist im Schwesternzimmer. Ich ordnete an, dass sie bis zu Ihrem Eintreffen die Station keinesfalls verlassen soll. Die anderen Schwestern habe ich nach unten beordert, damit keine Spuren verwischt werden.«
    »Sehr gut von Ihnen«, meinte Phil und ging auf die Tür zu. »Dann werde ich mich einmal mit Schwester Susanne unterhalten.«
    Mit diesen Worten stieß Phil die Tür auf. Nach wenigen Schritten blieb er wie angewurzelt stehen.
    Schwester Susanne lag hinter der Tür vor einem Medikamentenschrank mit ausgebreiteten Armen auf dem Rücken. Sie war ohne Besinnung. Aus einer Schulterwunde sickerte Blut.
    Fassungslos lehnte Doktor Payne am Türrahmen. »Das kann doch wohl… nicht wahr sein…«, stammelte er.
    Phil rief nach den beiden Cops.
    »Sie beide fahren sofort nach unten und lassen sämtliche Türen schließen und vom Hauspersonal bewachen. Vom Portier aus benachrichtigen Sie die Stadtpolizei. Dann verlangen Sie mindestens zwanzig Mann, die das Haus und die Anlage absuchen sollen. Niemand, außer den Polizisten, darf ohne meine ausdrückliche Erlaubnis das Haus betreten oder verlassen. Ich informiere inzwischen mein Büro.«
    Die beiden Cops entfernten sich. Phil wandte sich an den vor Schreck immer noch erstarrten Arzt »Doc, lassen Sie Schwester Susanne sofort in den Operationssaal bringen. Aber seien Sie vorsichtig. Wir dürfen keine Spuren zerstören.« Dann ging Phil zum Schreibtisch des Schwesternzimmers.
    Erst jetzt sah er, dass der Telefonhörer an seiner Strippe am Schreibtisch herunterbaumelte. Schwester Susanne war also von Gangstern angegriffen worden, als sie ihn entdeckt hatte und Alarm schlagen wollte. Nun sah Phil auch, dass sie bereits am Schreibtisch zusammengebrochen war. Eine kaum erkennbare Schleifspur und etwas Blut wiesen darauf hin, dass der Täter die besinnungslose Schwester hinter die Tür gezogen haben musste.
    Phil nahm ein Taschentuch und fasste damit vorsichtig den Hörer an, um keine Fingerabdrücke zu vernichten.
    »Welche Nummer hat Ihre Zentrale?«, fragte er den Arzt, der sich stumm bis auf den Flur zurückgezogen hatte.
    »Sie brauchen nur den Hörer abzunehmen, dann kommt die Zentrale.«
    »Dann muss es ja da unten die ganze Zeit gesummt haben«, sagte Phil mehr zu sich selbst als zu Payne. Er nahm seinen Kugelschreiber und drückte die Taste nieder, um sie nach einigen Sekunden wieder loszulassen. Sofort meldete sich die Zentrale.
    »Hallo, Schwester Susanne, was ist denn los? Seit zehn Minuten summt Ihr Anschluss ununterbrochen, und Sie sagen keinen Ton.«
    »Phil Decker vom FBI spricht hier«, sagte Phil ruhig. »Der Hörer war von der Gabel gerutscht. Haben Sie irgendetwas gehört, als Sie sich gemeldet hatten? Denken Sie scharf nach, Ihre Auskunft kann von größter Bedeutung sein.«
    Die Frau in der Zentrale schwieg erst eine kleine Weile, aber dann sagte sie: »Ja, ich hörte so ein Geräusch, wissen Sie, als wenn man etwas Schweres und Weiches hinfallen lässt, und dann schweres Atmen und ein leises Schleifen oder Schlürfen. So genau kann ich das nicht beschreiben.«
    »Und da haben Sie nicht sofort Alarm geschlagen?«, rief Phil. »Haben Sie zufällig auf die Uhr gesehen, als das passierte?«
    »Ja, es war vor genau zwölf Minuten.«
    »Danke, halten Sie sich bitte zur Verfügung, denn Sie müssen Ihre Aussagen

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