Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0356 - Am Schleppseil hing der Tod

0356 - Am Schleppseil hing der Tod

Titel: 0356 - Am Schleppseil hing der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Schleppseil hing der Tod
Vom Netzwerk:
des Gangsterbosses: »Cotton, machen Sie Licht!«
    Ich schwieg. Auch noch nach der vierten Salve. Zwei Minuten später ging draußen die Hölle los. Meine Kollegen dachten wahrscheinlich, dass ich schon von den Gangstern überwältigt worden war.
    Plötzlich sah ich Mr. Point B. Er hatte sich in den Raum geschlichen und das Licht angedreht.
    Unsere Schüsse fielen fast zur gleichen Zeit. Aber nur einer traf. Mr. Point B sah mich erschrocken an, ließ die Pistole fallen und kippte nach vorn. Ein Schulterschuss hatte ihn kampfunfähig gemacht.
    ***
    Der Rest ist schnell erzählt.
    Als der Gangsterboss vor den Augen meiner Leute verletzt umfiel, gab es eine Panik. Nur vier erreichten das Tor. Die anderen Mitglieder der Gang, die noch draußen gekämpft hatten, gaben den aussichtslosen Kampf auf. Mein Krimi lesender G-man-Kollege aus dem Truckers Inn Soon hatte rechtzeitig geschaltet und alles alarmiert, was an Polizei in Boston verfügbar war.
    Als ich todmüde und deshalb nahezu teilnahmslos aus der Halle wankte, musste ich viele Hände schütteln. Schließlich wehrte ich ab: »Alle Leute müssen hier samt Wagen sofort verschwinden. Es bleiben nur zwei G-men bei mir.«
    »Warum?«, wollte mein Kollege aus Soons Inn wissen.
    »Weil Loy hier aufkreuzen wird. Wenn der unsere Armee sieht, verzieht er sich, bevor wir ihm die Armbänder anlegen können.«
    Mein Kollege begriff sofort. Er stellte sich als G-man Bob Anthy vor und erteilte dann seine Befehle.
    »Alles abrücken. Zwei FBI-Wagen bleiben jeweils 50 Yards rechts und links vor der Einfahrt stehen. Wenn Loy einfährt, folgen sofort beide Wagen. Cotton und ich stehen rechts neben der Halle. Falls Loy merkt, dass er verfolgt wird und fliehen will, seinen Wagen aufhalten. Nur 64 im Notfall schießen. Loy müssen wir lebend haben.«
    ***
    Als Loy mit dem VW auf den Hallenkomplex zukam, drängte ihn ein Polizeiwagen zur Seite. Loy stoppte zu hart und schlug mit dem Kopf gegen die obere Türleiste.
    Mein Kollege Bob Anthy legte ihm die stählerne Acht um die Handgelenke.
    Anthy fuhr mich ins Bostoner Distriktbüro des FBI. Als ich mit Mr. High telefonierte, hörte ich zum Schluss, dass Moore aus seiner Ohnmacht erwacht und gesund sei. Alby habe inzwischen im Gefängnishospital von New Rochelle gegen Clarke und Loy ausgepackt und McNoel sei zäh. Auch er werde mit dem Leben davonkommen.
    Dann sprach ich noch mit Phil und fragte ihn nach Chris Holloway.
    Phil sagte: »Der Kleine geht nur unwillig aus der Zelle fünf raus. Aber er hat gesagt, er würde sein Leben in Canters Fischküche beschließen, wenn wir ihm glauben würden, dass er wirklich ein guter Mensch geworden sei.«
    »Lass ihn Fische braten, soviel er will«, antwortete ich und fragte: »Hat Nick Short gestanden?«
    »Ja«, sagte Phil, »er weiß jetzt, dass er nicht Short, sondern Birth heißt.«
    Was ein staatlicher Beamter niemals machen sollte…ich tat es: Mein Kopf sank neben dem Bostoner FBI-Telefon auf die Tischplatte, und ich schlief am Arbeitsplatz ein. Es war der Schreibtisch meines Kollegen Bob Anthy.
    ***
    Um der Chronistenpflicht zu genügen: Mary Lane wurde sofort nach ihrer Rückkehr in New York freundlich empfangen und in Staatspension geschickt. Erst am nächsten Tag erfuhr ich die Identität des Mr. Point B. Er war ein Spediteur aus Chicago und hieß Hendrik Jarsson. Aus Schweden eingewandert, machte er zuerst in New York und dann in Chicago schnell Karriere, allerdings als Gangster.
    Wie die Ermittlungen ergaben, hatte er für sein gemeines Geschäft mit dem »Tod am Schleppseil«, sogenannte Depots in New York, Boston und Chicago. Die Filiale Chicago wurde von unseren Kollegen sofort ausgenommen. Jarsson lag zwei Monate im Gefängnishospital. Dann schickte der Richter ihn auf den elektrischen Stuhl.
    Durch die Aussagen von Clarke, Alby und Mary Lane erfuhren wir auch die Stelle, an der die gestohlenen Trucks beseitigt wurden. Man kippte die Wagen an einer Steilküste hinter dem Lony Island Sound einfach in den East River.
    Die gute Funkausrüstung hatten die Gangster tatsächlich bei einem ihrer Abschleppmanöver gekapert. Wie die Olympia Insurance später meldete, waren aus ihrem Bereich fünf Trucks spurlos verschwunden. Jack Moore war der einzige Fahrer, der diese Abschleppmanöver überlebt hatten. Nicht aber überlebten Clarke, Loy und Alby, denn sie kamen auf den elektrischen Stuhl. Die übrigen Bandenmitglieder bekamen von 15 Jahren an aufwärts bis lebenslänglich Zuchthaus. Mary Lane

Weitere Kostenlose Bücher