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0356 - Am Schleppseil hing der Tod

0356 - Am Schleppseil hing der Tod

Titel: 0356 - Am Schleppseil hing der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Schleppseil hing der Tod
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wollte ihn gerade reindrücken.
    Ich fuhr ihn an: »Hör mir gut zu, mein Junge, dein Babysitter hier hinter dem Steuerrad ist ein ausgewachsener G-man. Jerry Cotton, Spezialagent des FBI.«
    Alby, der mich bisher wahrscheinlich für einen Detective gehalten hatte, riss erschrocken die Augen auf. Er schluckte langsam und ruckartig und sagte keinen Ton.
    Plötzlich fuhr Albys Linke an meinem rechten Unterschenkel hoch. Er brüllte vor Schmerz auf, aber er riss meinen Fuß vom Gaspedal.
    ***
    Lieutenant Crosswing brauchte seinen Männern von der Mordkommission keine Anweisungen zu geben. Das war ein Team von Fachleuten, das selbst im Traum präzise gearbeitet hätte.
    Sergeant Green machte sich in seinem Notizbuch eifrig Aufzeichnungen.
    Phil stand mit Crosswing vor der geschlossenen Tür. Alle Männer im Raum zeigten Mienen, in denen Entsetzen zu lesen war.
    Lieutenant Crosswing sagte leise zu Phil »Diese Tat lässt für mich nur einen Schluss zu…«
    Phil unterbrach ihn: »Sie denken, nur ein Puertoricaner kann der Mörder sein.« Crosswing nickte. »Ich denke sogar an zwei oder drei. Denn wie könnte ein Mann derart schnell und lautlos zwei Menschen mit dem Messer umbringen?«
    Phil wiegte den Kopf. »Es gibt da leider Spezialisten, Crosswing, das wissen Sie so gut wie ich.«
    Der Lieutenant nickte.
    »Was unsere Leute von den Truckern bisher erfahren haben, gibt überhaupt keinen Hinweis. Niemand hat einen Schrei oder einen anderen Laut vernommen. Aber etliche der Fahrer müssen zur Zeit der Morde bereits wach gewesen sein. Der Doc hat mit Bestimmtheit gesagt, dass die beiden unmittelbar vor Ihrem Eintreffen gestorben seien.«
    Phil nagte an der Unterlippe und meinte schließlich »Ich kann mir nicht helfen, aber hier dürfte ein Täuschungsmanöver vorliegen. Man will uns wahrscheinlich bewusst irreführen. Wir sollten uns auf bekannte Typen konzentrieren. Hier hat ein brutaler Messer-Mörder gehaust.«
    »Sie sind also der Meinung, dass es nur ein Täter war?«
    Bevor Phil antworten konnte, trat Sergeant Green hinzu. Er hob eine Pinzette hoch, die ein zerkautes Streichholz hielt.
    »Das lag vor dem Fenster, neben der Leiche der Frau. Sollen wir es untersuchen lassen?«
    Phil starrte wie elektrisiert auf das halb zermalmte Streichholz und sagte ruhig »Und ob wir das untersuchen lassen. Wenn ich mich nicht täusche, weiß ich sogar, wer der Streichholzkauer ist. Lassen Sie eine Speichelanalyse machen.«
    Er öffnete die Tür und fragte Lieutenant Crosswing »Sie haben sicher nichts dagegen, wenn ich jetzt erst einmal Nick Short verhöre, denn hier kann ich Ihnen auch nicht mehr weiterhelfen. Später liefere ich Ihnen Short ab, aber vorher möchte ich ihn in meinem Büro verhören.«
    Crosswing nickte zustimmend.
    »Damit nehmen Sie mir nur Arbeit ab. Haben Sie denn gegen Short einen Verdacht?«
    »Ja, aber der hat nichts mit dem Doppelmord zu tun, obwohl der Kerl 40 zur Gang gehört. Short hat jedenfalls unwahrscheinliches Glück gehabt, dass er in seiner Koje geschlafen hat. Ich schätze, dass er als nächstes Opfer auf der Liste des Mörders steht. Verstehen Sie, Crosswing, hier ist ein bisher gut funktionierender Gangster-Job in die Brüche gegangen, und einer der noch übrig gebliebenen Teile heißt Nick Short.«
    Bevor mein Freund in den Schankraum ging, wo Short inzwischen von zwei stämmigen Cops bewacht wurde, bat er Crosswing noch »Lassen Sie bitte von den Leichen noch die Prints abnehmen, ich benötige sie dringend. Wenn es möglich ist, hätte ich auch den Obduktionsbefund so schnell wie möglich.«
    »Okay, Agent Decker, in einer halben Stunde haben Sie die Folien, und wegen der Obduktionsbefunde sage ich unserem Doc Bescheid.«
    ***
    Als mir Alby so überraschend das Bein wegriss, bekam mein Körper Übergewicht nach rechts, aber meine Hände rissen das Steuerrad unwillkürlich nach links. Der Truck geriet ins Schleudern. Ich steuerte mit aller Kraft wieder nach rechts.
    Nach einem kräftigen Ruck hatte ich die Schrecksekunden hinter mir. Der Gangster hatte sich verausgabt und stöhnte laut, denn seine nutzlose Kraftanstrengung war seiner schmerzhaften Knochenverletzung nicht gut bekommen.
    Wenige Meilen nach Pellham Manor lichtete sich der Nebel. Ich konnte das Tempo beschleunigen. Falls Mr. High den Sheriff von New Rochelle sofort erreicht hatte, mussten mich seine Leute noch vor dem Ort stoppen. Denn ich wollte auf jeden Fall vermeiden, dass die Anwohner etwas vom Abtransport von Moore und Alby

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