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0356 - Am Schleppseil hing der Tod

0356 - Am Schleppseil hing der Tod

Titel: 0356 - Am Schleppseil hing der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Schleppseil hing der Tod
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bremste. Als der Wagen stand, hielt Loy seine Pistole in der Rechten. Mit einem kräftigen Hieb schlug er den Vertreter nieder. Er zog ihn auf den Beifahrersitz, setzte sich ans Steuer und fuhr langsam weiter. Seine Augen waren auf den äußersten rechten Rand der Fahrbahn gerichtet. Er suchte nach Spuren, die von Moore übrig geblieben sein konnten. Nach wenigen Minuten fand er sie prompt: dünkle Flecken und zertrümmerte Warnlampen. Er fuhr weiter. Nach zwei Meilen bremste er und fuhr den Wagen in einen Feldweg. Loy zerriss eine Wolldecke, die er auf dem Hintersitz fand, fesselte und knebelte den bewusstlosen Vertreter und legte ihn an den Straßenrand. Bis Loy in Boston war, konnte der Vertreter nur durch einen Zufall gefunden werden.
    Nach weiteren zwei Meilen stoppte der Gangster in New Rochelle.
    Weil er nicht sofort eine Telefonzelle fand, hielt er schließlich an einer Tankstelle, verlangte zwei Gallonen Sprit und bat, höflich wie ein Biedermann, telefonieren zu dürfen. Er rief Clarke an.
    ***
    Als bei Clarke das Telefon schrillte, winkte Phil den Portier herbei.
    »Hunter, fragen Sie zunächst, wer anruft und sprechen Sie den Namen nach.«
    Hunter nahm den Hörer.
    »Hallo, hier Clarke Speditions Company. Wer spricht, bitte?«
    Phil legte sein Ohr dicht an die Hörmuschel, die Hunter etwas verkantet hielt.
    »Loy hier. Gib mir Clarke.«
    Phil legte die Hand auf die Sprechmuschel und flüsterte Hunter schnell zu »Clarke ist erst in zehn Minuten zurück.«
    Hunter begriff erstaunlich schnell.
    »Mr. Loy, leider ist Mr. Clarke weggefahren. Er kommt erst in zehn Minuten zurück. Soll ich ihm etwas ausrichten?«
    Loy überlegte eine Weile, dann sagte er: »Ja, ich muss schnell nach Boston weiter. Sagen Sie dem Chef, er soll Point B verständigen. Er soll mitteilen, dass der neue Fahrer Tim Haller wahrscheinlich ein Betrüger ist. Point B soll Haller so lange festhalten, bis ich in Boston bin. Verstanden?«
    »Ja, ja, Mr. Loy, ich habe verstanden«, versicherte Hunter schnell.
    Loy legte auf.
    Phil ging zu Clarke, der wie ein Häufchen Elend vor dem Sprechfunkgerät saß. Er forderte »Clarke, rufen Sie sofort Point B und sagen Sie, dass Haller sich sofort nach seinem Eintreffen bei Ihnen melden soll. Gebrauchen Sie irgendeine Ausrede, wenn man Sie fragt, warum.«
    Clarke nickte, sagte kein Wort und drehte an der Skala. Er drückte die Ruftaste, doch bekam er keine Antwort. Erst nach drei Minuten kam das Gegenzeichnen.
    »Hier Point B… spar dir deine Worte, Clarke. Ich weiß, was du willst«, sprach die sonore Stimme. »Vor zwei Minuten hat mich Loy von NR angerufen. Er hat auf der Brücke Blutspuren und zertrümmerte Warnleuchten gefunden. Mit deinem Tim Haller stimmt etwas nicht. Ich habe ihn bereits hier. Du kommst sofort nach Boston. Ich erwarte dich bis heute Abend um acht. Falls du nicht kommen willst, rufe ich eine andere New Yorker Nummer an. Der Inhaber dieses Telefons bringt dich gern hierher, und zwar auf dem schnellsten Wege. Ende.«
    Nach diesem Gespräch telefonierte Phil augenblicklich mit Mr. High. Der versprach, unsere Kollegen in Boston sofort zu unterrichten. Es sollte Großalarm ausgelöst werden.
    Das Sprechfunkgerät summte. Phil stieß den müden und schlaff gewordenen Clarke in die Seite.
    »Los, machen Sie schon. Sie wissen Bescheid!«
    »Hier CC«, schnarrte Clarkes rostige Stimme. »Kommen.«
    »Point B hier. Hör zu, CC, Tim-Haller ist G-man Jerry Cotton. Er hat es mir eben gesagt. Loy ist noch nicht hier. Nach diesem Gespräch bau das Sprechfunkgerät aus, verfrachte es in deinen Wagen, wirf es in den Sound und komme sofort zu mir. Nicht ins Depot, sondern in die Blake Street 203. Melde dich bei Summer, zweite Etage. Warte da auf mich. Ende.«
    Noch bevor das Wort ,Ende’ kam, brachte der Apparat eine entfernt klingende Salve von Maschinengewehrschüssen und zwei größere Detonationen.
    Phil drückte die Taste, denn der Empfänger wurde stumm.
    Barsch verlangte er: »Los, Clarke, kommen Sie, Ihre Uhr ist abgelaufen!« Unausgesprochen ließ er seinen Gedanken: Hoffentlich kommt Jerry durch!
    ***
    Aber danach sah es bei mir absolut nicht aus. Ich war Zeuge von Loys Anruf und von Point B’s Gesprächen mit Clarke.
    Als der kaltschnäuzige Gangster langsam mit entsicherter Waffe auf mich zukam, knallte bereits die zweite Salve aus drei Tommy Guns. Drei Handgranaten folgten. Ich wunderte mich, dass unsere Leute nicht zurück schossen.
    »Inzwischen werden deine Freunde die Sonne

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