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0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

Titel: 0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie mit den Mandelaugen
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Schnittpunkt aller drei Peilungen gibt uns dann den jeweiligen Ort an, wo wir die Ganoven zu suchen haben.«
    Nachdem ich Phil diese Erklärungen gegeben hatte, konnten wir uns ganz auf das Geschehen auf der Straße konzentrieren.
    Selbst zu dieser Zeit herrschte hier auf der Grand Central Station noch Hochbetrieb. Es war ein einziges chaotisches Gewirr von Menschen. Zwischen diesen Menschen mussten sich im Augenblick die Leute von Dorothy Simmons befinden.
    Phil stieß mich an.
    »Da drüben fährt Frank Berrymore vor, Jerry. Es wird bald losgehen.«
    Ich sah in die von Phil angedeutete Richtung. Am Ausgang D war ein großer, dunkelblauer Dodge vorgefahren. Frank Berrymore stieg aus, sah sich nach allen Seiten um und betrat dann die Halle. In der linken Hand trug er eine Aktentasche. In wenigen Minuten musste die Entscheidung fallen.
    ***
    Frank Berrymore betrat mit gemischten Gefühlen die Halle der Grand Central Station. Er blieb einen Augenblick stehen, musterte die an ihm vorbeieilenden Passanten und ging dann mit langsamen Schritten ins Innere der Halle. Nach außen hin erweckte er den Eindruck eines Mannes, der nicht wusste, wie er sich am besten die Zeit bis zur Abfahrt seines Zuges vertreiben sollte.
    Unschlüssig blieb er vor einem Zeitungsstand stehen und musterte die ausgehängten Blätter. Dann schlenderte er weiter. Er merkte nicht, wie ihn die Leute manchmal anstarrten.
    Ein paar junge Mädchen blieben stehen und sahen ihn mit bewundernden Blicken nach. Offensichtlich hatten sie ihn erkannt. Kein Wunder, denn mindestens einmal in der Woche lief Berrymores Gesicht über die flimmernde Mattscheibe der New Yorker Fernsehstationen.
    Berrymore sah auf die große Uhr in der Mitte der Halle. Ihre Zeiger standen auf 22.04 Uhr. Frank Berrymore blieb stehen, drehte sich einmal im Kreise, jeden der an ihm Vorbeigehenden fest ins Gesicht sehend. Als niemand ihn beachtete, ging er langsam weiter. Er passierte die Stände, an denen die Kursbücher auslagen.
    Er wollte sich gerade wieder abwenden, um noch einmal die Halle zu durchwandern, als er zusammenfuhr. Neben sich hörte er eine flüsternde Stimme.
    »Nicht umdrehen, Mr. Berrymore, gehen Sie unauffällig weiter. Die Nummer lautet 2389. Sie finden das Gepäckfach am Ausgang F. Verhalten Sie sich unauffällig.«
    Frank Berrymore wagte es nicht, sich umzudrehen. Seine Augen suchten den Ausgang F. Er befand sich auf der gegenüberliegenden Seite der Halle.
    Berrymore beschleunigte seine Schritte und durchquerte die Halle.
    Nach etwa zwei Minuten stand er vor einer riesigen Front von Gepäckfächern. Er warf eine Münze in den Schlitz des Faches 2389, öffnete die Klappe, nahm den im Fach liegenden kleinen Schlüssel heraus und legte die prall gefüllte Aktentasche hinein.
    Mit einem leisen Knacken verschloss er die Klappe.
    Berrymore ging den gleichen Weg zurück, den er gekommen war. Eben war sicher wieder einer der vielen Vorortzüge angekommen. Auf Frank Berrymore kam eine große Menschengruppe zu. Er trat einige Schritte zur Seite, um den Strom nicht aufzuhalten. Zwei Schritte neben ihm stand eine Frau in einem schwarzen Kostüm. Von einem modischen Hut fiel ein dünner Schleier über ihr Gesicht. Die Frau durchwühlte mit ihren zarten Fingern nervös das kleine Handtäschchen, das sie bei sich trug. Dann gab sie die Suche auf.
    Frank Berrymore wurde unruhig. Zwischen Daumen und Zeigefinger hielt er noch immer den Schlüssel des Gepäckfaches.
    Plötzlich stand die schwarz gekleidete Frau neben ihm. Mit einem schnellen Griff hatte sie ihm den Schlüssel aus der Hand gezogen.
    »Gehen Sie nach Hause«, raunte sie ihm zu, »wenn alles in Ordnung ist, wird ihr Sohn noch heute bei Ihnen sein.«
    Bevor er Zeit zu einer Entgegnung fand, war die Frau schon untergetaucht.
    ***
    »Achtung, Jerry, es geht los. Da drüben ist Berrymore wieder. Er hat die Tasche nicht mehr, also wird die Übergabe geklappt haben.«
    Ich nickte Phil zu und rief über Sprechfunk unsere Technik.
    »Hier Cotton. Erbitte sofort Meldung, wenn das Objekt eine Ortsveränderung aufweist. Ende!«
    Ich hatte inzwischen den Motor gestartet und lauschte angestrengt dem dünnen Pfeifton, der das Innere meines Jaguar ausfüllte.
    Plötzlich wurde der Ton leiser. Phil drehte einige Male am Lautstärkeregler, aber es bestand kein Zweifel darüber, dass sich die Tasche mit dem Sender von uns entfernte.
    Die Gangster verließen die Grand Central Station an der entgegengesetzten Seite.
    Ich legte den Gang ein

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