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0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

Titel: 0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie mit den Mandelaugen
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und ließ den Jaguar langsam anrollen. Nun konnten wir uns zurückhalten. Ich war gespannt auf die erste Nachricht unserer Techniker.
    Es dauerte genau vier Minuten, bis die Kontrolllampe am Sprechfunkgerät aufleuchtete. Blitzschnell nahm ich den Hörer aus der Halterung.
    »Hier spricht Nat Summer. Achtung, Cotton! Das Objekt hat die Central Station in Richtung Times Square verlassen. Ich bekomme eben die letzte Berechnung. Es befindet sich im Augenblick genau auf dem Times Square. Ende!«
    Mehr brauchten wir nicht zu wissen. Da mir unbekannt war, welches Tempo die Gangster fuhren, hielt ich mich etwas zurück. Auf keinen Fall wollten wir von dem Kerlen gesehen werden.
    Von nun an ging es Schlag auf Schlag. Beinahe alle zwei Minuten kam eine neue Meldung von Nat Summer. Phil hatte einen Stadtplan auf den Knien und trug darauf die Route ein.
    Die Kidnapper fuhren vom Times Square über die Siebente Straße in Richtung des Central Park. Dort gingen sie auf die Transverse Road Nr. 1 und bogen schließlich in den East Drive ein. So ganz sicher schienen sie sich ihrer Sache wohl doch nicht zu sein. Das bewiesen die letzten Standortmeldungen. Die Gangster fürchteten etwaige Verfolger.
    Aus den größeren Zeitabständen zwischen den einzelnen Meldungen ging hervor, dass sie auch ihre Geschwindigkeit herabgesetzt hatten. Vom East Drive bogen sie auf die Transverse Road Nr. 2 und von dort auf den West Drive. Dann begann das Theater von Neuem.
    Das war für uns nicht ganz einfach, denn solange die Gangster dieses Spiel weiter trieben, konnten wir ihnen nicht näher auf den Pelz rücken.
    Aber schließlich waren sie wohl sicher, nicht verfolgt zu werden. Sie beschleunigten das Tempo, und die Meldungen von Nat Summer trafen in kürzeren Zeitabständen bei uns ein.
    Phil fasste die letzten Meldungen noch einmal zusammen.
    »Sie fahren jetzt in schnurgerader Richtung auf dem East Drive nach Norden, Jerry. Wo könnten sie sich dort wohl verbergen?«
    Ich zuckte unschlüssig mit den Achseln.
    »Keine Ahnung, Phil, aber das werden wir ja in Kürze erfahren. Wir haben starke Rückendeckung. Da die Kollegen die Meldungen Nat Summers mitgehört haben, werden sie dicht hinter uns sein.«
    Unsere Unterhaltung wurde durch die nächste Meldung unterbrochen.
    »Summer an Cotton! Die Gangster müssen ihre Fahrt beendet haben. Seit einigen Minuten ist keine Ortsveränderung mehr zu erkennen. Sie befinden sich im Augenblick am nördlichsten Zipfel des Harlem Lake. Nun müsst ihr allein weiter sehen. Wenn sich bei uns etwas Neues ergibt, bekommt ihr Bescheid. Ende!«
    ***
    Der Harlem Lake war ein kleiner See im äußersten Nordosten des Central Parks. Wenn wir den East Drive hinauffuhren, konnten wir in einer Viertelstunde dort sein, denn der See lag direkt am Schnittpunkt von East und West Drive.
    Ich ließ den Pferdestärken meines Jaguars freien Lauf, indem ich das Gaspedal weit durchtrat. Der Wagen gewann schnell an Fahrt, und da der Verkehr stark nachgelassen hatte, kamen wir schnell vorwärts.
    Ich vergewisserte mich durch eine Rückfrage, dass unsere Kollegen uns in dichtem Abstand folgten. Wir fuhren bis an das nördliche Ufer des Harlem Lake und hielten an.
    Wenige Augenblicke später erreichte uns Hal Dunham mit fünf weiteren G-men.
    Ich nahm den kleinen Empfänger vor die Brust und drehte mich einige Male im Kreis. Es bestand kein Zweifel: Das Haus, in dem die Gangster sich auf halten mussten, lag in westlicher Richtung. Nur nach dieser Seite war der Pfeifton klar und deutlich zu hören. Während ein Kollege bei den Fahrzeugen blieb, setzten wir uns in Bewegung.
    Wir mussten zwar einige Umwege machen, weil zu jedem Haus noch ein Garten gehörte, aber nach zwanzig Minuten waren wir sicher, das Haus, in dem die Kidnapper wohnten, gefunden zu haben.
    Ich konnte das Haus nach jeder Richtung hin umgehen. Immer dann, wenn ich von den verschiedensten Punkten aus den Empfänger dem Haus zuwandte, bestätigte mir der Pfeifton, dass sich der Sender in diesem Haus befinden musste.
    Wir zogen uns etwas zurück. Da wir noch nicht wussten, ob sich der kleine Michael Berrymore im Haus befand, oder ob man ihn inzwischen schon seinem Vater übergeben hatte, wollten wir noch warten.
    Wenn die Gangster sich in dem Haus befanden, würden sie uns nicht entkommen. Es kam also auf eine halbe Stunde nicht an. Dennoch wollten wir das Haus keinen Augenblick unbeobachtet lassen. Wir stellten uns so auf, dass nicht einmal eine Maus hätte ungesehen

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