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0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

Titel: 0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie mit den Mandelaugen
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unterrichtet hatte, dass wir dringend einen Arzt und einen Krankenwagen brauchten, durchsuchten wir die Taschen des Gangsters.
    Wir fanden jedoch nur den üblichen Kram, den ein Mann mit sich zu tragen pflegt, allerdings mit einer Ausnahme. Er trug einenkleinen Schlüsselbund bei sich, für den wir uns interessierten. Schon die Tatsache, dass er ihn ziemlich geschickt an seinem Körper versteckt hatte, bewies uns, dass dieser Schlüsselbund für den Gangster und damit wohl auch für uns einige Bedeutung hatte.
    Inzwischen kam auch der Kollege, der in den oberen Etagen des Hauses die Bewohner beruhigt hatte, wieder zurück. Wir baten ihn, so lange bei dem verletzten Gangster zu bleiben, bis unser Krankenwagen mit dem Arzt eingetroffen war.
    Wenn der Medizinmann einverstanden war, sollte der Gangster ins Distriktgebäude gebracht werden. Wir würden uns dann noch einmal genauer mit ihm beschäftigen.
    Nachdem das erledigt war, stiegen wir wieder die Treppe hinauf. Phil opferte sich und stürmte in das immer noch vom Tränengas erfüllte Zimmer. Mit schnellen Bewegungen riss er zwei Fenster auf und kam dann wieder hinausgestürmt.
    Sein Körper wurde von einem Hustenreiz hin und her geschüttelt. Ich nahm meinen Freund am Arm und ging mit ihm in eines der beiden übrigen Zimmer. Die Tür schloss ich sorgfältig wieder hinter uns.
    Es dauerte zehn Minuten, bis Phil wieder normal atmen konnte. Jetzt musste auch das Gas abgezogen sein, sodass wir den Raum durchsuchen konnten.
    Wir hatten den Gangster offensichtlich im Schlaf gestört, denn die Decken auf der breiten Couch lagen noch genauso zusammengerollt, wie sie Cary Levant bei seinem überstürzten Aufstehen hinterlassen hatte. Gegenüber der Tür stand ein kleiner zweitüriger Schrank. Ein Tisch war zur Seite geschoben worden, ein Stuhl lag umgestürzt davor.
    Phil ging zu dem Schrank und zog die Türen auf. Neben zwei Anzügen, einigen Nylon-Hemden und einigen Krawatten enthielt der Schrank ein ganzes Waffenlager. Angefangen von einer Tommy Gun bis zu einem schmalen, feststehenden Messer konnte sich hier eine Gang bequem eindecken. Nun war es uns auch klar, warum der Gangster nicht sparsam mit seinem Feuerwerk umgegangen war.
    Aber der Raum barg noch mehr Überraschungen. In seiner Brieftasche, die unter den Kissen auf der Couch lag, fanden wir zwei Flugkarten, ausgestellt auf die Namen Mr. und Mrs. Newman. Nach Rio wollte das Ehepaar fliegen, und zwar in zwei Tagen.
    »Sieh an, Phil, der schönen Dorothy ist der Boden doch etwas zu heiß geworden. Sie wollte sicher ihr Tätigkeitsfeld nach Südamerika verlegen. Bin gespannt, ob wir auch das nötige Kleingeld für diese Reise finden werden.«
    Und wir fanden es. Eine Aktentasche war mit Scheinen bis zum Rand gefüllt.
    Aber das war immer noch nicht alles. Einer der Schlüssel, die ich Cary Levant abgenommen hatte, passte zu einem kleinen, hinter einem Bild verborgenen Wandsafe. Es verbarg außer einer kleinen Sammlung von Rohdiamanten drei verschiedene Pässe für Dorothy Simmons und Cary Levants.
    Der wichtigste Fund war ein kleines Tagebuch. Mit der Genauigkeit eines Buchhalters hatte Cary Levant in diesem kleinen Buch alle Einnahmen und Ausgaben der Bande detailliert festgehalten. Sogar der Name eines jeden Mannes, der von Dorothy Simmons beschäftigt wurde, stand mit genauer Anschrift drin.
    »Das hätten wir acht Tage eher haben müssen«, murmelte Phil, »dann wäre uns viel Arbeit erspart geblieben. Aber dennoch ist es als Beweismaterial für den Staatsanwalt gut zu gebrauchen.«
    Er ließ das Tagebuch schließlich in seiner Jackentasche verschwinden. Wir konnten mit unserer Ausbeute zufrieden sein. Nur Dorothy Simmons hatten wir noch nicht.
    ***
    Da wir nicht mehr viel Zeit verlieren wollten, unterrichteten wir Mr. High direkt über Sprechfunk von meinem Jaguar aus. Wir wollten auf schnellstem Wege in die 153. Straße. Wir hatten einen Kollegen in der Bar zurückgelassen. Vor dem Haus in der 153. Straße hatten sich andere Kollegen auf gehalten.
    Nach einer Fahrzeit von etwa dreißig Minuten erreichten wir den Riverside Drive. Von hier aus war es bis zur 153. Straße nur noch ein Katzensprung.
    Das letzte Stück legten wir zu Fuß zurück. Wir blickten uns aufmerksam in der Gegend um, aber von unseren Kollegen war keine Spur zu entdecken. Sie hatten sich geschickt verborgen.
    Das Haus, in dem wir Dorothy Simmons vermuteten, hatte sieben Stockwerke. Im ersten Stock klingelte ich an einer Tür. Wir warteten

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