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0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

Titel: 0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie mit den Mandelaugen
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dass die Tür noch verschlossen war.
    Das ließ nur eine Schlussfolgerung offen: Man wusste in diesem Zimmer von unserer Anwesenheit. Wir hatten also keinen Grund mehr, unsere Schritte zu dämpfen.
    Ich trat einen Schritt vor und drückte energisch die Klinke herunter.
    Die Tür war noch immer verschlossen. Ich klopfte ein paarmal gegen das Holz.
    »Öffnen Sie bitte sofort die Tür! FBI!«
    Aus dem Zimmer kam ein ellenlanger Fluch, dann war es einen Augenblick still.
    »Öffnen Sie!«
    Meine erneute Aufforderung blieb wiederum ohne Wirkung. Wir hörten polternd einen Stuhl zu Boden fallen. Erneut kam ein Fluch. Dann wurde es Zeit für uns, in Deckung zu gehen.
    Mit hässlichem Klatschen fuhren die Geschosse eines großkalibrigen Revolvers durch das Holz der Tür. Kleine Holzsplitter fielen zu Boden, während die Kugeln in die Wand fuhren. Der Schussrichtung nach zu urteilen, musste der Mann seitlich neben der Tür stehen. Offenbar wollte er sich gegen einen eventuellen Kugelhagel, den wir ins Zimmer schicken konnten, schützen.
    Wir mussten uns etwas einfallen lassen, womit wir den Kerl überlisten konnten, sonst würden wir noch heute Abend hier stehen. Ich versuchte noch einmal, den Kerl zur Vernunft zu bringen.
    »Sie haben keine Chance! Das Haus ist umstellt, also öffnen Sie schon!«
    Aber der Kerl schien taub zu sein. Meine Worte verhallten umgehört. Einer unserer Kollegen, der von der Schießerei alarmiert worden war, kam die Treppe heraufgestürmt.
    Ich bat ihn, nach oben zu gehen, um die aufgescheuchten Hausbewohner zu beruhigen. Wir konnten keine Zuschauer gebrauchen.
    Ich sah Phil an und wies mit dem Kopf auf die Türklinke. Er nickte mir zu, dann legte er seine 38er an die Stelle, wo er das Schloss vermutete. Hämmernd leerte er das ganze Magazin. Eine erneute Feuersalve aus dem Zimmer antwortete ihm.
    Während ich mich noch enger an die Wand presste, gab Phil der Tür mit dem Fuß einen heftigen Stoß. Dann sprang auch er zurück an die Wand. Krachend schlug die Tür auf.
    Der Kerl im Zimmer musste ein ganzes Arsenal bei sich haben. Sein Vorrat schien unerschöpflich zu sein.
    Nun wurde es Phil zu bunt. Er hatte diesmal vorgesorgt, denn ich sah, wie er in die Tasche griff und zwei runde, längliche Stangen zum Vorschein brachte.
    Ich nickte ihm zu. Anders war dem Kerl wohl nicht beizukommen. Wir mussten ihn ausräuchern.
    Phil zündete zwei Patronen und schleuderte sie in das Zimmer. Ich presste ein Taschentuch gegen meinen Mund. Phil tat es mir nach, und keinen Augenblick zu früh, denn aus dem Zimmer kamen bereits die ersten gelblich-weißen Rauchschwaden. Wir lauschten gespannt in den Raum.
    ***
    Es geschah schneller und anders, als wir es erwartet hatten.
    Nach einer erneuten Salve, deren Kugeln surrend an uns vorbeizogen, stürzte ein Mann mit einem gewaltigen Satz durch die Türöffnung. Er hatte den linken Arm in einem spitzen Winkel gegen das Gesicht gepresst. In der rechten Hand hielt er eine Automatic.
    Mich sah er zuerst.
    Seine Hand zuckte hoch, aber bevor er den Stecher seiner Kanone durchziehen konnte, kam der kurze, trockene Knall einer Smith & Wesson.
    Der Arm des Mannes erstarrte in seiner Bewegung und fiel schließlich schlaff herunter. Die Automatic fiel auf den Fußboden. Aus dem Ärmel seines Jacketts lief ein dünner Blutfaden. Phil hatte ihn mit seinen Schüssen in den Arm getroffen.
    Es wurde höchste Zeit zu verschwinden, denn der beißende Qualm drang in dichten Schwaden nun auch in den Flur. Ich erinnerte mich an meine letzte Bekanntschaft mit derartigen Chemikalien und trieb Phil zur Eile an. Mein Freund schloss die Tür, dann luden wir uns den Verletzten auf und stiegen die Treppe hinunter.
    In der Bar schoben wir mit den Füßen zwei Sessel zusammen und legten den Mann darauf. Jetzt sahen wir auch zum ersten Mal sein Gesicht.
    »Sieh dir den Vogel an, Jerry«, meinte Phil, mit einem erstaunten Blick auf den Mann.
    Ich hatte inzwischen seine Beine auf den Sessel gebettet, dann trat ich näher an den Mann heran.
    Ich kannte den Mann, hatte aber nicht vermutet, ihn schon jetzt wiederzusehen. Eigentlich wollten wir ihn ja erst nach unserem Abstecher in das Crazy Drummer aufsuchen. Es war der Mann, der in Dinos International Club den Empfangschef gespielt hatte und der nach den Worten seines Kumpans der Favorit Dorothy Simmons sein sollte.
    In unseren Akten wurde er unter dem Namen Cary Levant geführt.
    ***
    Nachdem Phil ein Telefon gefunden und das Distriktgebäude davon

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