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0358 - Bestien der Nebelwelt

0358 - Bestien der Nebelwelt

Titel: 0358 - Bestien der Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schwenkbare Sitzplätze und ein umlaufendes Armaturenpaneel, auf dem sich in flacher Anordnung Bildschirm an Bildschirm reihte.
    Auch die Steuerkanzel war aktiviert. Die Bildschirme flimmerten und zeigten entweder die gesamte Maschinenhalle oder technische Symbole. Kontrollämpchen brannten. Auch hier war das leise Summen deutlich zu vernehmen.
    Nicole tauchte auf. Rasch sah sie sich um. »Und was jetzt?«
    »Wir müssen versuchen, etwas über unsere Umgebung herauszufinden«, sagte Zamorra. »Die Maschinen an sich interessieren mich nur zweitrangig. Vielleicht sollten wir es unabhängig voneinander versuchen, diese Anlage in den Griff zu bekommen. Es gibt ja mehrere Bedien-Sessel…«
    Nicole nickte. Sie ließ sich auf einem der schwenkbaren Sessel nieder. Von diesem Platz aus hatte sie die Schalter und Drucktasten in Griffnähe, konnte einen großen Teil der Bildschirme und Instrumente beobachten.
    Zamorra beugte sich an seinem Platz leicht vor. Er konzentrierte sich auf die Anordnung der Schalter und Bildschirme und verglich sie mit dem, was er von anderen Städten in Erinnerung hatte. Die vierzigtausend Jahre Alter waren ein grober Wert, den eine C 14 -Altersanalyse ergeben hatte. Es mochten sich durchaus Abweichungen von einigen hundert Jahren ergeben, und in diesen Zeitdifferenzen konnte sich auch die Technik und die Anordnung der Schaltungen und Kontrollen wesentlich verändert haben. Zamorra brauchte sich bloß die Armaturentafeln von Flugzeugen aus der Pionierzeit der Luftfahrt und modernster Maschinen zu vergegenwärtigen…
    Aber es gab Ähnlichkeiten. Einige der Schalter waren beschriftet, und Zamorra versuchte sich zu erinnern, was diese Schalter in anderen Städten ausgelöst hatten. Das war allerdings nicht viel - wohlweislich hatte man stets so weit wie möglich die Finger davon gelassen. Und wenn es nicht darum gegangen wäre, mehr über diese Dimension und vor allem den Aufenthaltsort von Susan herauszufinden, hätte Zamorra auch jetzt die Schaltungen in Ruhe gelassen.
    Paß auf, vernahm er eine Stimme in sich, die lautlos zu ihm sprach. Ich sage dir, welche Tasten du in welcher Reihenfolge bedienen mußt… laß mich nur noch ein wenig suchen und forschen…
    Irritiert faßte er nach dem Amulett vor seiner Brust. Es war nicht das erste Mal, daß er den Eindruck hatte, das Amulett entwickele eigenständiges Denkvermögen und versuche zuweilen zu ihm zu sprechen. Bisher hatte er nicht Zeit und Gelegenheit gehabt, diesem Phänomen auf den Grund zu gehen, aber so deutlich wie jetzt war nie ein Gedankenstrahl des Amuletts gewesen.
    »Du bist wieder da?« murmelte er. Aber die Antwort blieb aus.
    »Was brabbelst du da?« fragte Nicole hinter ihm gedankenabwesend von ihrem Sessel aus.
    Plötzlich sah Zamorra, wie sich direkt vor ihm eine Schaltung veränderte, wie von unsichtbarer Hand betätigt. Elektrisiert verfolgte er, welche Wirkungen sich zeigten. Einige Kontrolleuchten wechselten die Farbe. Die Geräuschkulisse im Saal blieb unverändert.
    Was war das gewesen? Welcher Unsichtbare hatte geschaltet? Gab es hier eine Automatik, oder hatte gar das Amulett selbst irgendwie einbegriffen?
    Aber das war kaum vorstellbar. Es besaß diese Möglichkeiten von sich aus nicht, und außerdem hatte es doch Zamorra beraten wollen… wenn es das Amulett gewesen war, das zu ihm »gesprochen« hatte!
    Plötzlich flammte einer der Bildschirme förmlich auf. Sein Bild wechselte. Zamorra erkannte das Konterfei Sara Moons, wie sie spöttisch lachte.
    Erregt beugte er sich vor.
    Es war eine Art Bild-Ton-Übertragung. Sara Moons Lachen schreckte auch Nicole hoch und brachte sie an Zamorras Seite. Gemeinsam sahen sie die entartete Druidin auf dem Bildschirm, die ihr Lachen unterbrach und zu ihnen beiden sprach.
    »Es ist nett von euch, daß ihr in die Falle gegangen seid. Ich gebe die Stadt auf und verlasse sie. In genau fünf Minuten wird der Maschinensaal explodieren. Fahrt zur Hölle!«
    Das Bild verlosch, machte wieder dem technischen Symbol Platz. Auf einem anderen Schirm zeigten sich rhythmisch wechselnde Zeichen.
    Sie wechselten im Sekunden-Rhythmus.
    Zamorra konnte sie nicht lesen, aber er wußte dennoch, welche Bedeutung sie hatten. Der Countdown der Vernichtung lief. In einer fremden Zahlenschrift wurde rückwärts gezählt.
    Fünf Minuten.
    Von dreihundert bis null.
    Ihnen blieb nur noch wenig Zeit, den Maschinensaal zu verlassen, wenn sie nicht mit ihm untergehen wollten…
    ***
    Sara Moon hatte sich verborgen

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