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0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen

0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen

Titel: 0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Werkstatt der grauen Hyänen
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Freundin. Am interessantesten sind noch die Schuhe. Dort fanden wir Rostspuren, Metallspäne und Zellulose. Der Tote war sicher in einer Autowerkstatt beschäftigt.«
    Ich grinste.
    »Großartig. So etwas wollte ich wissen.«
    Dann hielt ich ihm die Jacke hin. »Auf diesem Stück finden Sie vielleicht ähnliche Spuren. Gibt es eine Möglichkeit, sie zu vergleichen?«
    Der Blonde nickte.
    »Möglich ist es. Wenn die Spuren übereinstimmen, können wir sogar mit Gewissheit sagen, ob die Kleidung vom gleichen Ort stammt. Am besten wäre es allerdings, die Schuhe zu vergleichen, denn nur dadurch können wir mit den gleichen Bedingungen rechnen.«
    »Würden Sie sich sofort darüber hermachen? Der Bursche, dem diese Jacke gehört, sitzt bei Mr. High und wird verhört. Ich kann die Schuhe holen.«
    Der Blonde nickte.
    »Wir werden unser Bestes tun, Cotton, aber versprechen Sie sich nicht zu viel davon. Hexenmeister sind wir noch nicht.«
    Das hörte ich kaum noch, denn ich eilte wieder zu unserem Chef.
    Ich gab Fred Morgan die Jacke.
    »Die kannst du wieder anziehen, Morgan«, knurrte ich. »Dafür interessieren uns deine Schuhe. Zieh sie mal bitte aus.«
    Fred Morgan zuckte die Schultern und folgte wortlos meinem Wunsch.
    »Du bist doch unschuldig! Diese Untersuchungen sind also notwendig, um deine Unschuld zu beweisen.«
    Ich beugte mich über den Schreibtisch zu unserem Chef.
    »Ich möchte in der Zwischenzeit Flip Kelly einen Besuch abstatten und ihn zu uns einladen«, schlug ich vor. »Im Labor wird es noch eine Weile dauern, aber vielleicht kann uns Flip etwas verraten.«
    Mr. High nickte zustimmend.
    »Wollen Sie Phil mitnehmen, Jerry?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ist nicht nötig. Kelly wird mir keine Schwierigkeiten bereiten.«
    Dann drehte ich mich um und nahm Morgans Schuhe.
    In Socken sah der Gangster sofort lächerlich aus.
    ***
    Zehn Minuten später schwang ich mich in den Jaguar und rauschte ab zur Third Avenue. Diesmal fuhr ich nicht bis zur Bowery, sondern bog an der Houston Street ab.
    Fünf Minuten später hielt ich vor einer verwahrlosten Mietskaserne an.
    Hier wohnte Flip Kelly.
    Ich wusste, dass Kelly mit seinen Verbrechern in der Woche vierhundert Dollar kassierte. Er hatte also bestimmt das Geld, um in einer besseren Gegend wohnen zu können.
    Ich stieg fünf Stockwerke hoch, die dunkel waren und in denen es stank.
    Endlich stand ich vor einer abgeschabten Tür, die ich mit der Stablampe beleuchtete. Ich fand den Klingelknopf und ein Schild mit Flip Kellys Namen.
    Ich ließ meinen Daumen eine gute Minute lang auf dem Knopf ruhen, ohne dass sich etwas hinter der Tür rührte.
    Nach einer weiteren Minute hörte ich Schlurfen im Korridor, und dann wurde die Tür vorsichtig einen Spaltbreit geöffnet.
    »Ich möchte mit Flip sprechen«, sagte ich.
    »Er ist nicht hier«, sagte eine brüchige Frauenstimme. »Kommen Sie morgen wieder.«
    Ich griff in die Tasche, holte meinen Ausweis hervor und hielt das Lederetui vor den Spalt.
    »Bin vom FBI«, erklärte ich.
    Drinnen blieb es sekundenlang still, aber dann nahm die Frau die Sperrkette ab, öffnete die Tür ein wenig mehr und starrte mich recht giftig an.
    Eine Schönheit war sie nicht.
    Das graue Haar stand in einer verfilzten Krone um ihren Kopf. Die knittrige Haut war braun. Die Frau sah aus, als hätte sie sich schon jahrelang nicht mehr gewaschen.
    Sogar im Schein der Taschenlampe schauderte ich vor dem Morgenmantel, in den sie sich gehüllt hatte. Er war über und über mit Flecken besät.
    »Können Sie jetzt nicht einmal mehr anständige Leute schlafen lassen?«, knurrte mich die Alte an. »Was soll Flip denn angestellt haben?«
    »Wo schläft er?«, erkundigte ich mich, ohne auf ihre Frage einzugehen.
    Bevor sie eine Antwort geben konnte, wurde eine Tür geöffnet, und das Licht aus dem Zimmer fiel auf die gegenüberliegende Wand.
    Unter der Tür stand Flip Kelly. Er kratzte sich ungeniert und blinzelte zu uns her.
    »Was soll der Aufstand?«, beschwerte er sich.
    Jetzt hatte die Alte den Lichtschalter gefunden, und plötzlich flammte das Licht im Korridor auf. Flip starrte mich erstaunt an, rieb sich über die Augen.
    »Wer sind Sie, und was suchen Sie hier?«, fragte er.
    Ich grinste ihn an.
    »Flip! Du hast mich als Sam Kidd kennengelernt. Jetzt allerdings bin ich hier als Jerry Cotton vom FBI.«
    »Ein G-man!«, stieß Flip heiser hervor. Seine Zähne entblößten sich, wie bei einem hungrigen Wolf.
    Ich nickte.
    »Was willst du, G-man?«,

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