Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen

0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen

Titel: 0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Werkstatt der grauen Hyänen
Vom Netzwerk:
fragte er ängstlich.
    »Zieh dich an und komm mit, Flip. Du kannst uns ein paar Fragen beantworten. Deine Freunde Morgan und Harper wollen dabei nicht mitspielen, aber du hast schon genug Sorgen und kannst dir das Leben durch Sprechen ein wenig erleichtern.«
    »Ich verpfeife niemand«, erwiderte Flip Kelly trotzig.
    Langsam ging ich auf ihn zu, und er ging rückwärts in das Schlafzimmer.
    Sehr luxuriös war es nicht ausgestattet, aber nach der Bowery war Flip bestimmt an keinen großen Luxus gewöhnt.
    Ich machte die Tür hinter mir zu, sehr zum Verdruss der Alten.
    »Zieh dich an, Flip, und mach keine großen Sprüche. Diesmal geht’s um einen Mord, nicht nur um Diebstahl.«
    Flip schlotterte in seinem Schlafanzug.
    »Damit habe ich nichts zu tun, G-man«, sagte er eindringlich. »Glaub mir doch.«
    Ich steckte mir eine Zigarette an und ging zum Stuhl.
    »Ich glaube dir ja, Flip«, sagte ich langsam. »Aber leider bist du in diese Angelegenheit verwickelt, und es gibt keinen anderen Weg. Du könntest uns etwas über die Organisation erzählen. Über King Masterson wissen wir schon Bescheid, den habe ich gestern getroffen. Aber ich will wissen, wie der Laden läuft und wo die Ware abgesetzt wird.«
    Ich trat ganz nahe an ihn heran.
    »Außerdem«, sagte ich langsam, »will ich wissen, wie es mit einer Entführung steht. Ist das nicht dein Fach?«
    Der Semmelblonde schaute mich an, als ob ich ein Marsmensch sei.
    »Entführung? Unsere Gang hat nichts damit zu tun. Das kann ich schwören. Wir haben uns auf Autos spezialisiert, das ist kein allzu großes Risiko. Aber Entführung…«
    Er schüttelte den Kopf.
    Ich spielte meinen letzten Trumpf aus.
    »Habt ihr keinen Italiener in eurer Gang?«
    Er schaute mich schweigend an.
    »He, Flip, bist du stumm geworden?«
    Der Gangster schwieg.
    »Schade, ich habe erst gestern erfahren, wo Cosa geblieben ist. Wir hatten ihn seit seiner Entlassung ganz aus den Augen verloren.«
    Flip zuckte zusammen, als er den Namen Cosa hörte.
    Ich hätte richtig getippt. Offenbar hatte Cosa eine Unterabteilung in der Gang gegründet, die sich mit Entführungen befasste.
    »Flip, vielleicht kannst du mir andere Dinge erzählen. Du bist doch in einen Mord verwickelt, oder nicht?«
    Flip schwieg noch immer.
    »Los zieh dich an«, sagte ich.
    Flip riss sich die Schlafanzugjacke vom Leib.
    Sein Körper war dürr. Er sah unterernährt aus.
    »Ich weiß nichts davon«, erwiderte er endlich. »Ich klaue nur die Wagen und liefere sie ab. Wer sie kauft, kann mir egal sein, solange ich meinen Zaster bekomme.«
    So leicht ließ ich mich nicht abwimmeln.
    »Woher stammen die Papiere für die Wagen, Flip? Wer ist sonst noch an der ganzen Sache beteiligt, und wer hat Carl Devitt erschossen, als er zu viel Fragen stellte?«
    Jetzt war er in die Hose geschlüpft.
    »Musst dich schon beim King erkundigen, G-man«, antwortete er beinahe gehässig. »Von mir erfährst du nichts.«
    Ich versuchte es auf andere Weise.
    »Während du hinter Gittern sitzt, werden wir uns ein wenig nach dem Geld umsehen, das du irgendwo versteckt hast. Wir werden es schon finden.«
    »Lass die Finger von meinem Geld, G-man«, knurrte er sichtlich aufgebracht.
    »Brauchst uns nur zu erzählen, wer sonst noch in die Sache verwickelt ist«, sagte ich. »Ein Name genügt vollkommen. Niemand erfährt, woher wir unsere Information haben.«
    Er schlüpfte in die Jacke. Jetzt fehlte ihm nur noch die Krawatte, und er war angezogen.
    Er blickte mich prüfend an.
    »Niemand wird es erfahren, G-man?«, sagte er dann leise.
    Ich nickte wortlos.
    »Dann versuch es mal auf Benny Vogels Autofriedhof«, flüsterte er mit einem Blick auf die Tür. »Aber kein Wort, woher du deine Informationen hast. Muss ich jetzt noch immer mitkommen?«
    Er kam auf mich zu.
    Ich hatte gelernt, keinem Verbrecher zu trauen, auch wenn er noch so harmlos aussieht.
    Ich packte ihn beim Arm und hielt ihn fest, damit er nicht auf falsche Gedanken kommen konnte. Dann öffnete ich die Tür und zog ihn mit mir.
    Flip Kelly kam wirklich friedlich mit. Er hatte keine Absichten, sich zu verdrücken. Aber ich hatte nicht mit der Alten gerechnet.
    In dem Augenblick, in dem ich auf den Korridor trat, sah ich die schattenhafte Bewegung neben der Tür. Ich zog gerade noch den Kopf ein, aber ganz konnte ich dem Hieb mit dem Schürhaken nicht ausweichen. Für 38 eine alte Dame schlug sie ziemlich kräftig zu.
    Mein Griff um Flips Arm lockerte sich, und ich ging in die Knie.
    »Lauf,

Weitere Kostenlose Bücher