0359 - Die Teufelsvögel von Bombay
geringen Teil davon wirklich verwerten. Eysenbeiß begriff die Details nicht so recht, weil diese Art von Magie nicht die seine war, und er legte auch keinen gesteigerten Wert darauf, mehr zu lernen. Mit dem Kobra-Kult konnte er nichts mehr anfangen; die Schlangen-Menschen waren als Verbündete für ihn nutzlos geworden, weil sie eben auf Indien beschränkt waren. Eysenbeiß brauchte Verbündete, die über die ganze Welt herrschen konnten.
Um so mehr fragte er sich, warum die DYNASTIE DER EWIGEN verlangte, daß er einen dieser Ableger beschaffte und einer bestimmten Person aushändigte.
Aber er mochte sich noch so sehr den Kopf zerbrechen - alles würde Spekulation bleiben. Vielleicht würde die Frau es ihm sagen, der er die Schlange aushändigen sollte.
Magnus Friedensreich Eysenbeiß bedauerte, daß er sich nicht rückversichern konnte. Er konnte keine Eskorte mitnehmen, die ihm Schutz bot und notfalls auch dafür sorgte, daß sein Wille erzwungen wurde. Denn jeder, der davon erfuhr, konnte ihn möglicherweise verraten. Und er war auch nicht sonderlich gewillt, seine Eskorte hinterher zu vernichten.
Also mußte er zwangsläufig allein losziehen. Er fragte sich, woran die Frau ihn erkennen würde. Immerhin hatte der Alpha behauptet, sie würde ihn finden, er brauchte also nicht zu suchen.
Bombay ist groß.
Eysenbeiß konnte sich denken, daß ein Treffen und Finden im Straßengewühl so gut wie unmöglich war. Also mußte er sich einen Platz suchen, an dem er zu entdecken war. Er beschloß, getarnt zu erscheinen. Dann konnte er sich auch unauffälliger unter den Menschen bewegen, und das mochte durchaus von Vorteil sein. Selbst Asmodis hatte sich immer wieder unter die Sterblichen gemischt, um sie zu beobachten und zu beeinflussen. Das konnte auch für Eysenbeiß gut sein.
Er verließ die Hölle wieder, nachdem er sich einigermaßen unauffällig zurechtgemacht hatte. Vorsichtshalber nahm er sowohl das vor einiger Zeit eroberte Amulett und auch den Ju-Ju-Stab mit. Man konnte nie wissen…
***
Bianca Brentshaw glaubte, ihr Herz müsse stehenbleiben. Unten kamen die Verfolger unglaublich schnell heran, viel schneller, als sie erwartet hatte -und sie saß hier fest!
Zählte ihr Leben jetzt nur noch nach Sekunden?
Es mußte doch einen Weg nach draußen geben. Sonst hatte diese Treppe keinen Sinn…
Gehetzt sah sie an den Wänden entlang und sah plötzlich im Fackelschein einen Schatten. Der wurde von einem Stein geworfen, der nicht ganz bündig in der Wand saß. Ein geheimer Mechanismus, wie man es so oft in Abenteuer-Filmen sah?
Hoffentlich! durchzuckte es sie, und sie warf sich förmlich gegen diesen Stein, drückte ihn mit der Hand tief in die Wand hinein. Sie war überrascht, wie leicht das ging. Und im nächsten Moment ertastete sie mit der Hand eine Art Hebel.
Sie zog daran!
Ein leises Grollen und Rumpeln ertönte. Dann wurde ein Teil der Wand plötzlich nach innen gedrückt und schwang zur Seite weg. Ein Druchlaß öffnete sich, durch den Bianca sofort sprang. Als sie sich auf der anderen Seite umsah, ob es hier einen Hebel gab, mit dem man die Tür wieder verschließen konnte, sah sie durch eine Öffnung in der Wand den Mechanismus, der aus Stangen, Rollen und Seilen bestand. Seile…
Sie stieß mit der Fackel zu, hinein in die Öffnung, und das trockene Material eines der Seile fing sofort Feuer. Dann sah Bianca nicht nur an der Treppe die Unheimlichen erscheinen, sondern auch außen den herausragenden Stein.
Sie riß ihn ganz nach draußen, griff nach dem Hebel und brachte ihn in die Grundstellung zurück.
Die Steinwand schwang wieder zurück und rastete förmlich ein.
Drinnen brannte das Seil…
Bianca hoffte, daß es schnell genug brannte und riß, bevor die Unheimlichen die Steintür wieder öffneten. Sie fuhr herum und suchte nach einem Fluchtweg. Sie erkannte, daß sie sich in einer großen Halle befand. Der obere Teil des Tempels, hier waren früher feierliche Zeremonien abgehalten worden! Es war mäßig hell. Sie spurtete los, den großen Ausgängen entgegen, die weit geöffnet waren. Als sie sich auf halber Strecke umwandte, konnte sie die Geheimtür nur noch dadurch erkennen, daß daneben der Stein in der Wand fehlte.
Und gerade setzte sich die Tür wieder in Bewegung, wurde von innen erneut geöffnet…
Bianca schrie enttäuscht auf und rannte weiter. Irgendwo draußen im Dschungelwald mußte der Geländewagen stehen. Sie mußte ihn erreichen und starten…
Die Tür blieb
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