Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur

0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur

Titel: 0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich stieß auf eine heiße Spur
Vom Netzwerk:
hätte aber doch noch eine Frage«, murmelte ich.
    Cindy Quash wandte sich in meine Richtung. Seit sie hereingekommen war, trafen sich zum ersten Mal unsere Blicke. In ihren Augen war Trauer, nichts als eine unendliche Trauer.
    »Wie hoch ist eigentlich die Lebensversicherung, die Ihr Mann abgeschlossen hatte?«, fragte ich und ließ sie nicht aus den Augen.
    Es gab kein Erschrecken, kein blitzartiges Erkennen einer jäh aufkommenden Gefahr. Arglos erwiderte sie: »Das konnten wir uns doch nicht leisten. Moll hat jeden Cent zur Bank getragen, um mit den Krediten möglichst schnell fertig zu werden.«
    »Sie irren sich, Mrs. Quash«, sagte ich. »Ihr Mann hatte eine Lebensversicherung über fünfzigtausend Dollar abgeschlossen. Im Falle eines unnatürlichen Todes erhöht sich der Betrag auf das Doppelte. An Ihrer Stelle würde ich mich mit Mister Mollman von der General Life Insurance Company in Verbindung setzen. Sagen Sie ihm einen Gruß von dem G-man, mit dem er telefoniert hätte. Und sagen Sie ihm, ich hätte Sie geschickt, damit Sie hunderttausend Dollar abholen sollten. Er wird es schon verstehen.«
    »Kann ich Moll damit das Leben zurückkaufen?«, fragte sie.
    Wir schwiegen. Es gab nichts mehr, was man dieser Frau hätte sagen können. Sie ging hinaus, und es schien, als trage sie ihre Einsamkeit wie eine körperliche Last.
    ***
    Es war kurz vor zwölf Uhr mittags, als wir unserem Distriktchef Bericht erstattet hatten über den Stand der Ermittlungen.
    Inzwischen war auch von Sheriff Tuckery ein offizielles Fahndungshilfegesuch eingegangen.
    Mr. High sagte. »Es ist bekannt, dass wir alle Ersuchen um Mitarbeit grundsätzlich positiv beantworten. Aber nach Lage der Dinge hätte sich eine Zuständigkeit des FBI auch so begründen lassen. Die Überfälle sind ausnahmslos im Staat New Jersey ausgeführt worden, aber an Leuten, die im Bundesstaat New York beheimatet sind. Außerdem besteht der dringende Verdacht, dass die gestohlenen Ladungen aus New Jersey in einen anderen Bundesstaat gebracht worden sind. Ich werde also das Eingreifen des FBI nun auch offiziell im Polizeibericht bekannt geben lassen. Kann ich Ihre Arbeit sonst noch irgendwie fördern?«
    »Ich möchte gern wissen, Chef«, bat ich, »ob es bisher wirklich nur in New Jersey solche Überfälle gegeben hat. Wir haben nur von den Überfällen im Bergen County gehört. Aber es ist doch keineswegs gesagt, dass es nicht in anderen Gegenden, vielleicht sogar noch in anderen Bundesstaaten solche oder ähnliche Überfälle gegeben hat.«
    »Das lässt sich leicht erfahren, und ich werde veranlassen, dass alle derartigen Fälle uns gemeldet werden. Aber haben Sie denn den Verdacht, Jerry, dass hier eine gut organisierte Bande am Werk ist?«
    Ich zuckte die Achseln und breitete die Hände aus.
    »Chef, in der Beziehung tappen wir vorläufig noch völlig im Dunkeln. Wir können höchstens Spekulationen anstellen, eine so unbeweisbar wie die andere.«
    »Aber Sie sind jetzt sicher, dass es keinen Zusammenhang gibt zwischen der Ermordung des Highway-Polizisten und der des Spediteurs Moll Quash?«
    »Das steht fest«, bestätigte Phil an meiner Stelle. »Bevor wir vorhin zu Ihnen kamen, habe ich mich beim Vernehmungsteam erkundigt über die Resultate bezüglich des Polizistenmordes. Danach liegt von diesem Crips sogar schon ein Teilgeständnis vor. Er gibt zu, dass es Debaldos war, der ihn vor sieben Monaten wegen Totschlags verhaftete. Er gibt weiter zu, was sich inzwischen auch durch ein paar Telefongespräche bestätigen ließ, dass er nämlich mit seiner Bande in der Nacht von Sonntag auf Montag ein halbes Dutzend Raststätten abklapperte. Er hat noch nicht zugegeben, dass diese Suche Tony Debaldos galt, an dem er sich rächen wollte. Aber wahrscheinlich wird er das noch eingestehen.«
    »Die Sache Debaldos kann demnach im Wesentlichen als geklärt angesehen werden, und die Presse könnte in diesem Sinne informiert werden?«
    »Meiner Meinung nach steht dem nichts im Wege. Der Blutfleck an der Hose von Brick Mansfield stammt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von dem ermordeten Debaldos. Die beiden Totschläger von Crips werden zur Stunde im Labor noch untersucht, ob einer von ihnen die Mordwaffe war. Ich bin ja davon überzeugt. Einige Kleidungsstücke der anderen Bandenmitglieder sind ebenfalls schon zur Untersuchung im Labor. Die Untersuchung von Mansfields Kleidung beweist eindeutig eine Beteiligung an der Ermordung Debaldos. Ich glaube,

Weitere Kostenlose Bücher