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0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur

0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur

Titel: 0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich stieß auf eine heiße Spur
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Polizeisiegel 42 über die verschlossene Kassette. »Eine Verletzung des Polizeisiegels ist strafbar, Schwester. Bis Mister Ranger so weit hergestellt ist, dass er sich für seine Sachen interessieren kann, wird das Siegel wieder entfernt sein. Sollte sich irgendjemand hier nach dem Verbleib von Mister Rangers persönlichen Dingen erkundigen, Schwester, dann werden Sie sagen, das FBI von New York hätte alles - verstehen Sie alles! -beschlagnahmt!«
    Ich schärfte es ihr so lange ein, bis ich überzeugt war, dass sie sich nicht einmal aus Versehen anderslautend äußern könnte. Und dreißig Minuten später klopfte ich Sheriff Tuckery draußen an dem Highway optimistisch auf die Schulter.
    »Was den Whisky-Schmuggel angeht, Sheriff, so ist der Fall bereits so gut wie geklärt. Wenn Sie mit dem Überfall ebenso schnell vorankommen, können Sie sich gratulieren.«
    ***
    Wir hatten Mrs. Quash für neun Uhr dreißig vorgeladen, und sie war pünktlich.
    Sie trug ein schwarzes Kostüm, das ihr blasses Gesicht noch bleicher erscheinen ließ. Als sie Platz genommen hatte, bot Phil ihr eine Zigarette an, die sie mit einem Kopfschütteln ablehnte.
    Wir hatten abgemacht, dass Phil den größten Teil der Unterhaltung mit ihr bestreiten sollte, weil er sich auf solche Gespräche besser versteht als ich, und so begann er.
    »Mrs. Quash, wir bedauern, dass wir Sie in diesen schweren Tagen belästigen müssen, aber wir müssen unsere Pflicht tun. Das werden Sie sicher verstehen. Wenn Sie es trotzdem als Zumutung empfinden - wir könnten dieses Gespräch selbstverständlich um ein paar Tage verschieben. Wünschen Sie das?«
    Cindy Quash zuckte die Achseln.
    »Was hätte das für einen Zweck?«, entgegnete sie. »Was sein muss, möchte ich nicht vor mir herwälzen.«
    Da sie mit Phil sprach, hatte sie sich ihm zugewendet, sodass ich sie im Profil sah.
    Sie sah hagerer aus, als ich sie in der Erinnerung hatte, und in ihrem hübschen, blassen Gesicht standen ein paar scharfe Linien, die bei unserer ersten Begegnung noch nicht da gewesen waren.
    »Haben Sie schon Pläne für die Zukunft gemacht, Mrs. Quash?«, erkundigte sich Phil im harmlosen Plauderton, als seien dies eigentlich gar nicht die Fragen, auf die es uns ankam, sondern nur konventionelle Floskeln, mit denen er allmählich zu dem hinlenken wollte, was uns wirklich interessierte.
    Die Frau ging auf den Tonfall unwillkürlich ein. Sie zuckte die Achseln und sprach ein wenig fließender als bisher.
    »Ich werde versuchen, meine alte Stellung bei der Hammond Company wiederzubekommen. Ich war dort Sekretärin des Vertriebsleiters. Er ließ mich nur sehr ungern gehen, als ich heiratete.«
    Phil machte eine entschuldigende Geste.
    »Ich will nicht allzu neugierig erscheinen, Mrs. Quash, aber glauben Sie, dass es nötig sein wird für Sie, sich den Lebensunterhalt wieder zu verdienen?«
    »Höchstwahrscheinlich«, erwiderte sie, und es klang sehr ehrlich. »Mein Mann hat das Geschäft erst seit zwei Jahren. Der Sattelschlepper ist finanziert, und er wird verkauft werden müssen, um die Bankkredite abzulösen. Es ist fraglich, ob noch etwas für mich übrig bleibt.«
    »Das ist natürlich bedauerlich«, murmelte Phil.
    »Nein«, erklärte sie mit fester Stimme und sah Phil ins Gesicht. »Moll hat so schwer gearbeitet, um das Geschäft aufzubauen. Tag und Nacht hat er geschuftet, weil er vorankommen wollte. Glauben Sie, ich könnte mich jetzt in einen Sessel setzen und von dem zehren, wofür Moll sich halb totgearbeitet hat?«
    Einen Augenblick herrschte Schweigen. Sie senkte den Kopf, presste die Lippen aufeinander und unterdrückte aufkommende Tränen.
    »Seit er tot ist«, sagte sie so leise, dass man es kaum hören konnte, »seit er tot ist, weiß ich erst, wie sehr ich ihn liebte.«
    Überrascht sah Phil zu mir herüber. Ich runzelte die Stirn. In diesem Office hatten wir schon viele Lügen gehört, und manche waren so überzeugend ausgesprochen worden, als werde die reine Wahrheit gesagt. Wir hatten begabte und unbegabte Lügner hier gehört. Was war dies? Berechnetes Theater? Einstudiertes Spiel? Oder war es die Wahrheit? Ich wagte nicht, es zu entscheiden.
    »Bevor ich meine nächste Frage stelle, Mrs. Quash, möchte ich Sie darauf hinweisen, dass wir durch unseren Eid zur strengsten Verschwiegenheit verpflichtet sind. Wenn wir nicht vor einem Gericht aussagen müssen, dringt kein Wort von dem, was zwischen diesen vier Wänden hier gesprochen wurde, an die

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