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036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch

036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch

Titel: 036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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passierte das Skal-Restaurant und hielt dort kurz. Die
Wirtschaft war stärker besucht als in den letzten Tagen. Einige Bauern und
Bewohner der Umgebung hatten sich eingefunden, um den neuen Mordfall zu
diskutieren. Unter ihnen befand sich auch der Maler Löngö. Zum x-ten Male mußte
er die Geschichte von seiner Begegnung mit einem Werwolf zum Besten geben.
    Als der Amerikaner eintrat, blickte Löngö nur kurz auf. Die Blicke
der beiden Männer begegneten sich flüchtig. Dann setzte der Maler seine
Erzählung fort, während Larry auf sein Bier wartete. Wenig später war auch
X-RAY-3 an der Diskussion beteiligt, und er kam schließlich ins Gespräch mit
Löngö.
    Hin und wieder warf Larry Brent dabei einen Blick durch das
Fenster hinaus in die Nacht, um zu sehen, ob sich schon einige Veränderungen
zeigten. Löngö brach gegen halb zehn auf, um zu fischen, wie er behauptete.
Sein Angelzeug hatte er bei sich. Doch durch seine Erzählungen über den Werwolf
hatte der Schwede nicht nur auf sich aufmerksam, sondern sich auch verdächtig
gemacht.
    Zwei Männer, der Hüne und ein kleinerer, dunkelblonder Besucher
des Skal-Restaurants, verließen zur gleichen Zeit den Gastraum. Sie wollten
wissen, was Löngö wirklich trieb. Offenbar glaubte man, daß sein Auftauchen
hier irgendwie mit dem Mord in Zusammenhang stand. Vielleicht war Brent der
einzige, der dies nicht glaubte ...
    X-RAY-3 entfernte sich genau in entgegengesetzter Richtung vom
Skal-Restaurant. Er steuerte den Lotus Europa bis zu dem Ferienhaus, zu dem er
einen Schlüssel hatte. Kommissar Lund hatte mit dem Vermieter verhandelt. Die
anderen Ferienhäuser standen noch immer leer. Absichtlich hatte man davon
abgesehen, auch sie zu belegen. Man wollte das Ungeheuer nicht verscheuchen und
irritieren, falls es sich tagsüber wirklich als normaler Mensch bewegte und die
Möglichkeit hatte, Eindrücke aufzunehmen. Wenn plötzlich alle Sommer- und
Ferienhäuser vermietet wurden, konnte dies genau das Gegenteil von Larry Brents
Absicht herbeiführen. Die Bestie würde untertauchen und vielleicht irgendwo anders
ein neues Jagdgebiet suchen. Genau das wollte man aber vermeiden.
     
    ●
     
    Die Vorstellung war Punkt halb zehn zu Ende. Der wartende Bus
füllte sich rasch. Nur die wenigsten Fahrgäste merkten, daß sich ein anderer
Fahrer als Björn Täle hinter dem Steuer befand.
    Dalquist legte auch keinen besonderen Wert darauf. Er war froh,
wenn er diese Sache hinter sich hatte. Es war schon mehr als ein einfacher
Freundschaftsdienst, was Täle von ihm verlangte.
    Unruhe und Unsicherheit erfüllten ihn, und er spürte die stärker
werdenden Schmerzen wieder. Sein Kopf dröhnte, als würde er mit einem
Preßlufthammer bearbeitet.
    Wie eine Statue saß Dalquist hinter dem Lenkrad, und jede Minute,
die verging, kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Dann aber waren endlich sämtliche
Fahrgäste versammelt. Es waren genau achtzehn. Er mußte sie an drei
verschiedenen Sammelstellen absetzen.
    Mechanisch startete er den Bus. Er war einer der ersten, die den
Parkplatz verließen und sich in den schwach fließenden Verkehr einfädelten.
Schon wenige Minuten danach hatte Dirk Dalquist die Ausfallstraße erreicht. An
der Stadtgrenze wurde der Verkehr noch schwächer.
    Dalquist fuhr rein mechanisch. Er starrte auf die Straße und hörte
hinter sich das Gemurmel der Stimmen, ohne darauf zu achten und zu hören, was
eigentlich gesprochen wurde.
    Manchmal verschwamm die Straße vor seinen Augen, und er mußte die
Augenlider fest zusammenpressen, um wieder klar sehen zu können.
    Es war eine idiotische Idee von Täle gewesen, ausgerechnet heute,
während er sich noch krank fühlte, diese Vertretung zu verlangen. Ob diese
Besprechung, die er erwähnt hatte, wirklich von so großer Wichtigkeit war? Wenn
die andere Seite so interessiert an Täles Diensten war, dann hätte sie das
Gespräch auch morgen oder übermorgen führen können. Dalquist hatte den Freund
eher im Verdacht, daß da ein Mädchen im Spiel war. Täle war ein Schürzenjäger!
Wenn er eine auf dem Kieker hatte, dann ließ er nicht mehr locker. Und er mußte
sich hier abquälen ...
    Die Fahrt wurde für Dalquist wirklich zur reinen Qual. Sein ganzer
Rücken schmerzte, obwohl er vor dem Verlassen der Wohnung noch Medikamente zu
sich genommen hatte. Und das Sehen strengte ihn an. Die Nacht war dunkel, stern-
und mondlos. Die Alleebäume zu beiden Seiten der einsamen Straße huschten wie
schwarze Schemen an ihm vorbei.
    Dann kam der

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