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036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch

036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch

Titel: 036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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tranken die Flasche Champagner leer. Dann zahlte Larry.
Gemeinsam mit Morna verließ er die Bar. Noch sechs junge Männer befanden sich
jetzt darin. Während der Anwesenheit des Agenten war niemand hinzugekommen.
    Außerhalb des Striptease-Lokals sprach Larry in das zigarettenschachtelgroße
Funksprechgerät und teilte in Lunds Kommissariat mit, daß es angebracht sei,
einen Beamten hier in der Nähe abzustellen, der die Umgebung beobachten sollte.
    Larry wollte Morna Ulbrandson in das Hausboot am See bringen, das für
sie gemietet worden war. Dieses Hausboot gehörte dem gleichen Wirt, der auch
das Skal-Restaurant unten am See hatte.
    Es war neun Uhr, als Larry Brent und Morna Ulbrandson Falun hinter
sich ließen. Larry fuhr in seinem Lotus, Morna in einem Volvo, mit dem sie aus
Stockholm gekommen war. X-RAY-3 und die Agentin hatten abgesprochen, ständig
miteinander in Verbindung zu bleiben.
    Während der Fahrt unterhielten sie sich über das tragbare
Funkgerät, mit dem jeder von ihnen ausgestattet war.
    »... ich werde mich abends und nachts während der nächsten achtundvierzig
Stunden niemals weiter als drei bis vier Kilometer von dem Hausboot entfernt
aufhalten.«
    »Das möchte ich dir auch geraten haben«, antwortete die
schlagfertige Schwedin auf die Bemerkung Brents. »Ich bin passionierte
Nacktschläferin, und dabei lasse ich mich nicht gern überraschen. Je weiter du
entfernt bist, desto sicherer fühle ich mich.«
    Absichtlich fuhr Larry an dem Bootshaus vorbei und näherte sich
dem Ferienhaus, das gut achthundert Meter von der Stelle entfernt stand, wo
Morna ihren Wagen parkte. Mit einem Koffer betrat die Schwedin wenig später das
Hausboot. Zu diesem Zeitpunkt hatte Larry Brent sich dem Platz zu Fuß bis auf
hundert Meter genähert.
    Er konnte die blonde Schwedin deutlich auf Deck sehen. Dann gingen
die Lichter an. Silhouettenhaft zeichneten sich die Umrisse des Körpers hinter
den kleinen Fenstern ab.
    Wenige Minuten nach ihrer Ankunft fing Morna an, sich auszuziehen.
Sie stand hinter dem hellerleuchteten Fenster, und Larry sah, wie sie den Pulli
über den Kopf streifte.
    »Die Vorstellung ist eigentlich nicht für dich gedacht«, mußte
sich Larry über das Taschenfunkgerät sagen lassen, und prompt verlöschte das
Licht. »Wenn du einen Striptease sehen möchtest, dann geh zurück in das Lokal.
Da wird noch einiges mehr geboten. Ich strippe privat, oder nur für den, den
ich anlocken soll, verstanden?«
    Larry Brent seufzte. »Was der Speck für die Maus, ist Morna für
den Werwolf... Und noch etwas, damit du es nicht vergißt, Schwester: Laß das
Taschenfunkgerät ständig auf Sendung stehen, und zwar in deiner unmittelbaren
Nähe. Ich möchte deinen Schlaf bewachen und hören, was um dich herum
vorgeht...«
    »Da wird nicht viel zu hören sein«, klang Mornas Stimme aus dem
Taschenfunkgerät Larry Brents. »Ich muß es dir gleich gestehen: Ich schnarche
entsetzlich ...«
    »Aber wer hat denn was dagegen? Schließlich ist es nicht das erste
Mal, daß ich Zeuge deines Schlafes bin, Darling. Wenn ich mich recht entsinne,
haben wir sogar schon dasselbe Hotelzimmer geteilt, weil der Laden so überfüllt
war.«
     
    ●
     
    Nach einem aufmerksamen Rundgang fuhr Larry Brent auf dem Weg
weiter am See entlang. Hin und wieder warf der Agent einen Blick zum Himmel
empor. Noch immer war eine dichte Wolkendecke vorhanden, die das Licht der
Sterne und des Mondes nicht durchkommen ließ.
    Es war stockfinster, und nur die grellen Scheinwerfer des Lotus Europa
rissen die Bäume und Sträucher aus dem Dunkel. Der Lichtkreis war begrenzt. Was
sich dahinter in den dunklen Schatten regte, konnte man nicht mehr erkennen. Alles
rundum war still und friedlich.
    Ein Stück unberührter Natur. Keine Menschenseele weit und breit,
nicht die Hektik und die Geräusche der Städte.
    Ruhe! Gerade X-RAY-3, der so oft unterwegs war, wußte diese Oase
der Stille zu schätzen. Und doch konnte dies hier täuschen. Vielleicht lauerte
irgendwo das furchtbare Wesen, halb Mensch und halb Wolf, das bisher bereits
zwei Menschen gerissen hatte. Elementare Triebe konnten in dem Augenblick
erwachen, da der Mond hinter der Wolkendecke hervorbrach, und die Meteorologen
hatten prophezeit, daß es im Lauf des späten Abends wieder aufklaren würde.
    Larry fuhr zehn Kilometer am Ufer des Sees entlang, ehe er sich
entschloß, wieder umzukehren. Er hatte Morna versprochen, niemals weiter
entfernt zu sein als drei bis vier Kilometer.
    X-RAY-3

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