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036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch

036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch

Titel: 036 - Der Wolfsmensch im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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den Klauen ausweichen, dem Wolfsgesicht, das sich dem ihren näherte.
Doch ihr schwacher Körper war diesem Koloß nicht gewachsen.
    Noch sechzig Schritte, hämmerte es in ihren Schläfen. Wärst du
schneller gelaufen, dann wärst du jetzt schon hinter dem sicheren Tor ...
    Die kleine Handtasche flog in hohem Bogen durch die Luft,
klatschte gegen einen Baum, öffnete sich dabei, und der Schlüssel, mit dem sie
das Tor zum Hof hätte öffnen können, rutschte aus der Tasche, ebenso der
Lippenstift und der kleine zusammenklappbare Kamm.
    Arse wurde zum Spielball zwischen den Klauen und den Zähnen des
Ungeheuers.
    Sie fühlte schon nichts mehr, als warmes Blut über ihre Schultern
und Arme floß, und es wurde ihr nicht bewußt, daß ihr seidenes Theaterkleid zerfetzt
an ihrem schlanken, knabenhaften Körper hing. Sie merkte auch nicht, daß sie zu
schreien begonnen hatte. Es war, als ob eine fremde Stimme dies für sie tat.
Wie ein Keuchen und Seufzen, ein Jammern und Stöhnen, das der leise Wind durch
die friedliche Nacht trug ...
     
    ●
     
    Als die Wolkendecke aufgerissen und der Mond voll am Himmel erschienen
war, verließ Larry Brent das Sommerhaus und streifte durch die Nacht, in der
Hoffnung, in dem von ihm zu beobachtenden Bezirk etwas zu hören oder zu sehen.
    Eiskalt überlief es den PSA-Agenten, als er einen leisen,
entfernten Schrei vernahm und sich vorstellte, daß der Werwolf in diesen
Sekunden einen Menschen riß.
    X-RAY-3 rannte, so schnell er konnte, in die Richtung, aus der die
Geräusche kamen. Überall in dieser Gegend gab es Ferienhäuser, in Gruppen oder
einzeln stehend. Und nur wenige Minuten von seiner Unterkunft und dem Hausboot
entfernt gab es einen alten Bauernhof. Von dort her drangen die Geräusche zu
ihm herüber.
    Hatte der Unheimliche zugeschlagen?
    Larry hetzte durch die Nacht. Bis zum Pfad waren es nur noch ein
paar Schritte. Von dort bis zur Straße vielleicht hundert.
    Im Moment war er noch auf Vermutungen angewiesen. Dann erfüllten
lautere Geräusche die Nacht. Aufgeregte Stimmen von zwei, drei verschiedenen
Personen, ein entsetzlicher Aufschrei, der Larry durch Mark und Bein ging, und
dann ein Schuß aus einer Schrotflinte!
    Schon brach etwas durch das Unterholz. Zweige und Äste knackten.
X-RAY-3 spürte das Vibrieren des weichen Bodens unter seinen Füßen. Die Dinge
überstürzten sich.
    Instinktiv fühlte er die tödliche Gefahr, die sich plötzlich von
hinten näherte. Er warf sich noch zur Seite und wollte im Fallen die Laserwaffe
ziehen, doch die dichtstehenden Büsche und Sträucher hinderten ihn daran.
    Larry Brent verlor wertvolle Sekunden. Der riesige Schatten warf
sich auf ihn, und schon fühlte der Agent die tierische Kraft, die ihn zu Boden
drückte, die scharfen Krallen, die sich in seine muskulösen Oberarme bohrten.
Er spürte den scharfen Geruch, den der Wolfskörper verströmte.
    Larry Brent gelang es, die Hände freizubekommen. Er mußte
ungeheure Kraft einsetzen, um gegen diesen starken, wendigen Körper zu bestehen.
Unter Aufbietung aller Kräfte konnte er verhindern, daß sich die scharfen,
blutverschmierten Fangzähne in sein Fleisch schlugen. Die bernsteinfarbenen
Augen glühten vor Mordlust; der wolfsähnliche Schädel kam Zentimeter für
Zentimeter näher.
    X-RAY-3 befand sich in einer denkbar ungünstigen Position.
Eingeklemmt zwischen Blatt- und Astwerk, das ihn zusätzlich behinderte, hatte
er kaum Bewegungsfreiheit. Sein übermächtiger Gegner jedoch konnte handeln und
hatte das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Es war nicht nur die Kraft des
Ungeheuers, die Larry zu schaffen machte. Es waren in erster Linie die Krallen,
die ihre gefährliche Wirkung zeigten. Ein Schlag mit der Klaue reichte aus, um
ihm furchtbare Verletzungen beizubringen.
    Es wurde ein kurzes, erbittertes Handgemenge, bei dem der PSA-
Agent um sein Leben kämpfte.
    Es gelang ihm, aus den Büschen freizukommen. Wie ein Wiesel rollte
er unter dem Koloß hervor. Dabei erkannte der Wolfsmensch anscheinend, daß er
es hier mit einem gefährlichen Gegner zu tun hatte. Dieser Mann war ein Jäger!
Er war hinter ihm her! Gefahr drohte ihm!
    Die Krallenhände griffen wieder nach Brent und zerrten ihn in die
Höhe. Dann schleuderte der knurrende Werwolf sein Opfer zurück und wollte ihn
wieder nach vom ziehen, in der Absicht, ihm endgültig den Garaus zu machen.
    Doch X-RAY-3 nutzte den Schwung aus, den sein Gegner auf ihn
ausübte. Als er nach hinten gerissen wurde, warf er sich

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