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036 - Die Söhne des Himmels

036 - Die Söhne des Himmels

Titel: 036 - Die Söhne des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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der britischen Küste in der Gewalt des Sklavenhalters Emroc erinnert.
    Doch gegen diese Sümpfe war der Wald, der sich entlang der Südküste Englands erstreckte, ein reiner Kinderspielplatz…
    Solange Matt und seine Begleiter noch einigermaßen festen Boden unter den Füßen hatten, war alles in bester Ordnung. Sie konnten zügig marschieren und kamen trotz des schweren Gepäcks, das sie trugen, noch rasch voran.
    Irgendwann jedoch endete der trockene Pfad und den dreien blieb nichts übrig als den Sumpf zu durchwaten, dessen stinkendes Wasser ihnen bis an die Knie reichte. Wenigstens war es angenehm warm.
    Schon die erste Durchquerung eines Sumpfarmes brachte eine böse Überraschung. Kaum war Matt aus der dunklen Brühe gestiegen und hatte wieder festen Tritt gefasst, spürte er ein eigenartiges Brennen an seinem rechten Bein, das sich binnen weniger Sekunden so verstärkte, dass er nicht mehr gehen konnte.
    »Wartet einen Augenblick«, rief er seinen Begleitern zu.
    Während Rorke mit erhobener Waffe Wache hielt und nach allen Seiten sicherte, gesellte sich Dave zu Matt und erkundigte sich mit besorgtem Blick nach dessen Befinden.
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Matt und legte seinen Tornister ab, krempelte das rechte Hosenbein auf. »Fühlt sich an, als hätte mich etwas…«
    Er sprach nicht weiter, als er die etwa fingerlange, schleimige Kreatur sah, die sich an seiner Wade festgesaugt hatte. Lilafarbene Adern mäanderten über ihren grünen, schneckenähnlichen Leib.
    »Blutegel«, stellte Dave angewidert fest.
    »Diese Biester gibt es also immer noch.«
    »Sieht ganz so aus«, knurrte Matt und zückte sein Messer, um den ungebetenen Gast loszuwerden.
    Das kleine Tier fiel sich windend zu Boden; zurück blieb eine blutende Wunde.
    »Sie hatten Glück, Drax«, stellte Rorke ungerührt fest. »In diesen Sümpfen gibt es zwei Sorten von diesen Biestern. Die eine ist ungiftig. Die andere lässt einen langsam den Verstand verlieren, wenn sie zubeißt.«
    »Großartig.« Matt rollte mit den Augen.
    »Dieser kleine Ausflug gefällt mir immer besser.«
    Rorke erwiderte nichts, und auch Dave ließ sich von ein paar Giftegeln nicht davon abhalten, Cape Canaveral aufzusuchen oder besser das, was noch davon übrig war. Matts Begeisterung, an dieser Expedition teilzunehmen, war ohnehin nie sehr groß gewesen und sie schwand zusätzlich mit jedem Meter, den sie weiter nach Süden gingen.
    Rorke hatte die Führung des Trupps übernommen. Matt vermutete, dass der Weltratmann in seiner Zeit als Soldat des öfteren in diesen Sümpfen unterwegs gewesen war. Dass er nichts mit Crow zu tun hatte, glaubte er ihm immer weniger. Wahrscheinlich hatte ihn der General nur deswegen für diese Mission ausgewählt, weil er über Rorkes Vorzüge und seine Erfahrung genauestens Bescheid wusste.
    Dave und Matt wechselten sich darin ab, die Nachhut des kleinen Trupps zu übernehmen. Obwohl sie von ihren Verfolgern schon lange nichts mehr gehört hatten, waren sie dennoch stets auf der Hut, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Und vielleicht waren die Pales ja nicht die einzige Gefahr, die in diesem unwegsamen Gelände lauerte…
    Immer wieder spähte Matt in das ungewisse grüne Dunkel, das sie umgab. Mehrmals glaubte er zwischen den dunklen Stämmen der Zypressen eine Bewegung wahrzunehmen oder zu sehen, wie sich das Wasser unweit von ihnen kräuselte doch jedesmal war er nur einer Täuschung aufgesessen, wie er Augenblicke später feststellte.
    Als sich der Tag schließlich dem Ende neigte und das wenige Licht, das durch die hohen Kronen der Bäume sickerte, eine gelbe Färbung annahm, atmete Matt innerlich auf. Er war erschöpft.
    Seine Glieder schmerzten und seine Kiemen brannten wie Feuer, trotz der feuchten Luft. Er hatte damit aufgehört, sie zu benetzen, um Trinkwasser zu sparen die Folgen waren schmerzhaft.
    Auch an Rorke und Dave war der lange Marsch nicht spurlos vorüber gegangen. Der Weltrattechniker wirkte erschöpft und müde, und selbst Dave, dessen Entschlossenheit, das Ziel der Expedition zu erreichen, offenbar keine Grenzen kannte, schien am Ende seiner Kräfte.
    »Wir werden uns einen trockenen Flecken Erde suchen und Nachtquartier beziehen«, stellte Rorke sachlich fest.
    »Nichts dagegen einzuwenden«, erwiderte Matt, obgleich ihm der Befehlston, mit dem der Techniker agierte, nicht gefiel. Er passte besser zu einem von Crows Agenten. »Dave?«
    »Von mir aus.« Dave McKenzie nickte. »Bei Dunkelheit weiter

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