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036 - Die Söhne des Himmels

036 - Die Söhne des Himmels

Titel: 036 - Die Söhne des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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vermochte daran nichts zu ändern.
    Jenseits der Stadt veränderte sich schlagartig die Vegetation. Mangroven und Zypressen wurden seltener, wichen immer mehr den Flüssen aus grünem Gras, die den Sumpf durchzogen und sich von Horizont zu Horizont zu erstrecken schienen.
    Entsprechend gab es weniger Schatten; die Sonne brannte unbarmherzig auf die drei Wanderer herab.
    Der Marsch wurde noch anstrengender und beschwerlicher. Was sie trotzdem dazu veranlasste, immer weiter zu gehen, war die Aussicht, bald am Ziel ihrer langen Wanderschaft zu sein…
    Je weiter sie sich der Küste näherten, desto vereinzelter wurden die Bäume dennoch marschierten Matt und seine Begleiter immer weiter, dem fernen Horizont entgegen, der in grauen Dunst gehüllt war.
    Obwohl sie streng rationiert waren und jedem der Männer pro Tag nur eine Feldflasche zur Verfügung stand, wurden die Wasservorräte allmählich knapp. Matt konnte nur hoffen, dass sie bald das Ziel ihrer Reise erreichen würden denn ohne Wasser stand ihnen inmitten dieser erbarmungslosen Wildnis das sichere Ende bevor…
    Am Vormittag des nächsten Tages wurden seine Hoffnungen erfüllt.
    Als Matt wieder einmal stehen blieb, um Umschau zu halten und sich zu orientieren, fiel ihm auf, dass der dunstige Horizont sich graublau verfärbt hatte.
    »Was ist das?«, fragte Rorke, der es ebenfalls bemerkte.
    »Was soll es schon sein?«, fragte Dave unwirsch zurück.
    »Das Meer natürlich. Wir sind bald am Ziel.«
    »Bist du sicher?«, fragte Matt dagegen.
    »Nach meiner Skizze musste es noch ein ganzes Stück entfernt sein.«
    »Es ist das Meer«, beharrte Dave. »Der Atlantik. Los, weiter, Leute wir haben es fast geschafft…«
    Unermüdlich beschleunigte der Astrophysiker seinen Schritt, sodass Matt und Rorke fast Mühe hatten, ihm zu folgen. Anfangs hatte Matt noch ernste Zweifel an Daves Behauptung doch mit jeder Meile, die sie sich dem graublauen Band am Horizont näherten, wuchs seine Erkenntnis, dass er Recht haben musste.
    Dies war tatsächlich der Atlantik.
    Sie waren kurz vor dem Ziel!
    Matts Pulsschlag beschleunigte sich vor Erleichterung, machte seine Füße und den Tornister gleich um ein paar Kilo leichter.
    Während sie schweigend ihren Marsch fortsetzen, suchte er nach einer Erklärung dafür, dass sie den Ozean schon einen Tag früher als berechnet erreichten.
    Waren Sie schneller vorangekommen? Wohl kaum.
    Eine Abkürzung? Unsinn die Entfernungen mussten überbrückt werden, da gab es nichts abzukürzen.
    Die einzig plausible Möglichkeit war, dass sie nicht dem Meer näher gekommen waren, sondern dss Meer ihnen. Offenbar hatte sich die Küstenlinie Floridas in den letzten Jahrhunderten so verschoben, dass der Atlantik nun ein ganzes Stück weiter landeinwärts lag und der Sumpf ging nahtlos in seine endlos blaue Fläche über.
    Schon wenig später gewahrten sie Möwen, die über ihnen kreisten riesenhafte Exemplare ihrer Art, die kreischende Schreie ausstießen. Die Luft wurde salzig, und eine kühle Brise wehte ihnen entgegen, die die schwüle Hitze vertrieb und den modrigen Geruch der Sümpfe aus ihren Lungen blies.
    Gegen Nachmittag schließlich erreichten sie das Ende der Sümpfe und wie Matt vermutet hatte, gingen sie tatsächlich nahtlos ins Meer über. Nur ein paar flache Sandbänke, die sich aus der Brandung erhoben, markierten das Ende des Kontinents auf der einen Seite verlor sich der grüne Fluss aus Gras im schäumenden Salzwasser, von der anderen Seite rollten gischtende Wellen heran, um sich sprudelnd im Sumpfgras zu verlieren.
    Nur wenige Bäume säumten das Ufer, an denen sich Treibholz gefangen hatte. Selbst der Himmel schien zweigeteilt zu sein: Über dem Land zogen sich dunkle Wolken zu einem Gewitter zusammen, während sich über der See eine stahlblaue Kuppel spannte.
    Sie hatten es tatsächlich geschafft.
    Die Männer brachen nicht in Jubel aus. Der Triumph, den sie empfanden, war mehr stiller Natur schon deswegen, weil sie genau wussten, dass der schwierigste Teil ihres Auftrags erst noch vor ihnen lag: Die Überreste des einstigen Raumfahrtzentrums von Cape Canaveral zu finden und zu untersuchen und zumindest Rorke wusste aus dem Bericht einer früheren gescheiterten Expedition, dass dort eine weitere Gefahr lauerte, von der weder Matthew Drax noch Dave McKenzie etwas ahnten…
    »Schön«, stieß Matt hervor, nachdem er sich einen Augenblick an der endlosen Weite der blauen See geweidet hatte. »Und wie geht es weiter?«
    »Ich weiß

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