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036 - Im Verlies der Verdammten

036 - Im Verlies der Verdammten

Titel: 036 - Im Verlies der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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fragte er sofort.
    »Ja, Partner. Sorgen Sie dafür, daß wir in das Kaufhaus hinein können, wenn wir dort eintreffen.«
    »Ist gut, das geht in Ordnung, Tony. Sonst noch was?«
    »Nein, das wäre im Moment alles.«
    »Rufen Sie mich an, sobald Sie mehr wissen.«
    »Mach’ ich«, sagte ich, dann legten wir gleichzeitig auf. Ich konnte mich darauf verlassen, daß Tucker Peckinpah uns die Wege ebnete.
    Er war ein Mann mit sagenhaften Beziehungen, die sich nicht nur auf England beschränkten.
    Unsere Partnerschaft trug seit Jahren reiche Früchte. Peckinpahs Geld, seine verblüffenden Beziehungen und die Kampfkraft der Freunde, die ich um mich scharte, wiesen die schwarze Macht immer wieder in die Schranken.
    Wer hatte diesmal zum gefährlichen Schlag ausgeholt?
    Als erster fiel mir Atax, die Seele des Teufels, ein. Zuletzt hatten wir mit ihm in Athen zu tun gehabt, aber das hieß nicht, daß er inzwischen nicht in London aufgekreuzt sein konnte.
    Oder machte wieder einmal Mago von sich reden?
    Metal, der Silberdämon?
    Stockard Ross, der dämonische Hexenjäger?
    Yora, das Mädchen mit dem Seelendolch?
    Agassmea, die goldene Amazone?
    Cuca?
    Phorkys, der Vater der Ungeheuer?
    Oder war einer unserer früheren Gegner aus der Versenkung hochgekommen? War ein totgeglaubter Feind am Werk? Die Fragen nahmen kein Ende. Ich konnte sie nicht beantworten. Sicher war ich eigentlich nur, daß Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern, seine Hand nicht im Spiel hatte, denn ihn hatten Mr. Silver und ich mit vereinten Kräften vernichtet.
    Für immer vernichtet? Wieso zweifelte ich plötzlich daran? Wieso drängte sich in mir die Befürchtung auf, die Hölle könnte einen Trick gefunden haben, um Rufus wieder auferstehen zu lassen?
    »Wie weit noch, Tony?« fragte Mr. Silver ungeduldig.
    »In fünf Minuten sind wir da«, antwortete ich, und mir war klar, daß es die längsten fünf Minuten unseres Lebens sein würden.
    ***
    Ächzend schloß sich das Gittertor, dem Mervyn Swift einen sanften Stoß gegeben hatte. Der Truck Driver befand sich mit Jean Lightfoot nun im Innenhof des Schlosses.
    Swift grinste. »Ein ganzes Schloß für uns allein, Mylady. Wer hat das schon?«
    »Die Bruchbude hat schon mal bessere Tage erlebt«, sagte Jean nüchtern.
    Ein leichtes Unbehagen meldete sich in ihr. War dieses Schloß wirklich leer? Wieso wurde sie dann das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden?
    Unter dem Dach hingen steinerne Wasserspeier, grauenerregende Fratzen mit aufgerissenen Mäulern. Eine unerklärliche Feindseligkeit ging von dem Schloß aus, dieses Eindrucks konnte sich Jean nicht erwehren.
    Die Stille war geradezu unnatürlich. Keine Biene, keine Fliege summten, nirgendwo zwitscherte ein Vogel. Dieses Schloß war tot!
    Und es barg den Tod in sich!
    Swift stieg mit dem Mädchen einige Stufen hoch. Durch ein halb offenes Tor gelangten sie in eine riesige Halle mit schummrigen Erkern.
    Das Grauen lag auf der Lauer…
    Swift blieb stehen. Er warf die Decke in den dämmrigen Erker und griff mit beiden Händen nach Jean Lightfoot. Es war angenehm, die Wärme ihres Körpers zu spüren.
    Er lächelte sie an. »Sei nicht so verkrampft, Mädchen. Entspann dich.«
    »In dieser unheimlichen Umgebung? Das kann ich nicht.«
    »Was hast du erwartet? Einen Palast mit Himmelbett?«
    »Das nicht gerade, aber doch eine etwas freundlichere Atmosphäre. Hier drinnen komme ich mir gefangen und bedroht vor.«
    Swift lachte leise. »Bedroht von mir, aber ich weiß, daß dir diese Art von Bedrohung nicht unangenehm ist.« Er zog sie an sich und küßte sie, doch ihre Lippen waren jetzt nicht weich und warm, sondern spröde und kalt, und er merkte, daß sie sich von ihm nur widerwillig küssen ließ. »Hör doch auf, dich zu fürchten«, riet er ihr.
    Doch sie bereute schon, mitgegangen zu sein. Dieses unheimliche, leere Schloß erdrückte sie auf eine unerklärbare Weise. Ein zentnerschwerer Druck lastete auf ihrer Brust.
    Swifts starke Hände streichelten sie sanft, glitten über ihren Rücken, wanderten langsam tiefer, erreichten den Gürtel ihrer Jeans.
    Seine rechte Hand schob sich den Gürtelrand entlang nach vorn.
    Seine Finger zogen das Lederende aus der Schlaufe, lösten den Dorn. Ganz behutsam war er und gewissenhaft – auch wissend. Ein kurzer Ruck, dann ließ sich der Riemen durch die Chromschnalle ziehen.
    Jean Lightfoot spürte Swifts schnellen, heißen Atem an ihrem schlanken Hals. Normalerweise hätte sie das erregt, wohlige Schauer

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