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0360 - Die Rache des Kopflosen

0360 - Die Rache des Kopflosen

Titel: 0360 - Die Rache des Kopflosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sieerwischte den Vogel nicht voll, sondern zupfte nur an seinem Gefieder.
    Der Rabe fiel nach unten. Gerald Watson schrie schon triumphierend auf, als das Tier seine Flugrichtung änderte und auf ihn zujagte.
    Innerhalb einer Sekunde war er bei ihm und zielte auf sein Gesicht. Watson stand noch immer an der offenen Tür. Er bekam die Hände nicht schnell genug hoch und wurde erwischt.
    Die Flügel schlugen gegen seine Schultern, die Schnabelspitze aber hämmerte zwischen Oberlippe und Nase gegen seine Wange, wo sie eine blutende Wunde hinterließ.
    Watson begann zu brüllen. Sein Aufpasser konnte nicht schießen, da sich der Rabe zu dicht an Watsons Gesicht befand, sonst hätte die Kugel noch den Falschen getroffen.
    Watson traf den Raben, schmetterte ihn zu Boden, doch der Vogel schien aus Gummi zu bestehen, so schnell kam er wieder hoch und hackte in den Hals des Mannes, bevor er zurückflog, dicht über dem Untergrund blieb und von dem schwarzen Wagen gedeckt wurde, so daß Hicky ihn auch nicht erwischen konnte.
    Hancock rannte zwar auf den Rolls zu, als er ihn erreichte, war der Rabe aber schon verschwunden. Wie ein schwarzer Pfeil stieg er in die Luft. Sein Krächzen schallte wie Hohngelächter der Erde entgegen, und es war auch ein letzter Gruß, denn er verschwand.
    Hicky ließ seinen Waffenarm sinken. Mit einem Taschentuch wischte und tupfte er das Blut aus seinem Gesicht, während sein Boß völlig anders reagierte. Er fluchte lauthals, schüttelte den Kopf, so daß einige rote Tropfen in den Schnee fielen und die Stelle zeichneten.
    Sheila ging auf ihn zu. Sie ließ sich auch durch Hancock nicht beirren, der ihr freiwillig Platz schuf. Im Hintergrund hielt sich das Kindermädchen auf. Helen war ebensowenig angegriffen worden wie Sheila Conolly oder der kleine Johnny. Und das hatte Bills Frau stutzig werden lassen.
    Dicht vor dem Fabrikanten blieb sie stehen und schaute ihn scharf an.
    »Verdammt, was starren sie so?« Watson hatte endlich ein Taschentuch gefunden und begann damit, sein Gesicht zu säubern.
    »Ich hoffe, daß Sie Ihre Meinung jetzt ein wenig geändert haben«, sagte Sheila.
    »Und wieso?«
    »Mein Sohn und ich haben mit dem Überfall des Vogels nichts zu tun. Das ist allein Ihre Angelegenheit.«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »Ganz einfach. Es muß doch irgendwo einen Grund geben, daß nur Sie und ihre Familie angegriffen wurden. Oder finden Sie nicht? Denken Sie darüber nach.«
    »Ja, das habe ich!« knirschte er.
    »Und?«
    »Kann es nicht sein, daß jemand das Tier dressiert hat?« Es war eine lauernd klingende Frage gewesen, und der gleiche Ausdruck stand auch in seinen Augen.
    »Können Sie das vielleicht präzisieren?«
    »Wenn Sie wollen, Mrs. Conolly. Es ist doch möglich, daß Sie oder Ihr komischer Sohn…«
    Da schlug Sheila zu. Sie hatte einfach zu viele Beleidigungen von diesem Mann entgegennehmen müssen, so daß es einfach zu dieser Reaktion hatte kommen müssen. Ihre Hand klatschte gegen die Wange des Fabrikanten, und es war ihr völlig egal, ob der Mann seine Wunden im Gesicht hatte. So etwas durfte sie sich nicht bieten lassen.
    Vor Überraschung trat der andere zurück. Er öffnete den Mund und flüsterte: »Sind Sie eigentlich verrückt geworden? Wahnsinnig, wie?«
    »Nein, aber ich lasse mir nichts mehr gefallen.« Sie hörte hinter sich Schritte und sah in Hickys Gesicht. »Hüten Sie sich, mich auch nur einmal zu berühren!« Sheilas Stimme klirrte, und selbst der abgebrühte Hancock stoppte.
    Vielleicht hätten sie sich noch weiter gestritten, aber die Schüssewaren gehört worden. Leute eilten herbei. Krankenpfleger und auch Schwestern. Sogar der Hausmeister erschien.
    Natürlich erwarteten die Menschen eine Erklärung. Die gab ihnen Gerald Watson. Er sprach davon, von einem Vogel angegriffen worden zu sein, wie sein Sohn, den sie zur Behandlung gebracht hatten.
    »Und wo ist der Vogel jetzt?«
    »Verschwunden.«
    »Was war das für ein Tier?«
    Watson war schon dabei, einzusteigen. »Ein Rabe. Aber das ist uninteressant.«
    Die Helfer merkten, daß sie mit diesem Mann nichts anfangen konnten. Sie ließen ihn fahren. Hancock hatte sich hinter das Lenkrad gesetzt. Das Kindermädchen mußte zusammen mit Watson und dessen Sohn im Fond Platz nehmen. Langsam rollte die Luxuskutsche an Sheila vorbei. Die beiden Männer warfen ihr keinen Blick zu.
    Dafür der Junge und die Kinderschwester. Obwohl die Scheiben fast undurchsichtig waren, konnte Sheila Conolly die

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