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0360 - Die Rache des Kopflosen

0360 - Die Rache des Kopflosen

Titel: 0360 - Die Rache des Kopflosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jahrhunderte waren vergangen, nun mußte eine Entscheidung herbeigeführt werden. Koste es, was es wolle.
    Ich schaute auf Suko.
    Mein Freund hockte auf der Liege, hatte den Rücken gegen die Lehne gepreßt und den rechten Arm ausgestreckt. Er hielt die Beretta fest und zielte auf den Schädel.
    »Nimm du die Peitsche!«
    Die Idee meines Freundes war gut.
    Silberkugel und Peitsche, das mußte eigentlich klappen.
    Noch einmal warf ich einen Blick auf die beiden Kämpfenden. Sie hielten sich in der Nähe des Kamins auf, in dessen Inneren die Flammen ihren zuckenden Tanz vollführten.
    Edward, das Gespenst, lag auf dem Boden. Es hatte einen Arm angewinkelt und stützte sich ab, während es den anderen schräg erhoben hatte und es ihm noch gelang, mit der fast waagerecht liegenden Schwertklinge die hämmernden Degenschläge abzuwehren.
    Dabei hörten wir keinen Laut. Es war ein stiller Fight, der uns da geboten wurde.
    Bei jedem Treffer, den das Schwert mitbekam, sackte es weiter dem Boden zu. Es war bereits abzusehen, wann das Gespenst es nicht mehr halten konnte.
    »Jetzt!« Es war Suko, der den Startschuß für unsere Aktion gegeben hatte und auch feuerte.
    Ich hörte die Waffe mehrmals krachen, rannte geduckt auf den Reiter zu und schwang dabei die Dämonenpeitsche.
    An der Decke zerplatzte der Kopf. Ich sah es, hörte auch das schreckliche Schreien und drosch mit der Peitsche zu.
    Die drei aus Dämonenhaut gefertigten Riemen hämmerten in den Rücken des auf seinem Pferd sitzenden Reiters. Es waren unerhört wuchtige Treffer. Die Gestalt wurde zur Seite gerissen, fiel vom Pferderücken, landete auf dem Boden, und gleichzeitig brach auch das Tier zusammen.
    Ich sprang zurück, schaute zur Decke und hörte Sukos Lachen.
    Die Stelle, wo ich den Schädel gesehen hatte, war leer. Dafür lag direkt unter ihm und auf dem Boden der graue Staub, wie ihn auch der Rabe abgesondert hatte.
    Der Torso verging ebenfalls. Unter dem langen Umhang hörte ich es knacken und knirschen. Es rieselte zudem hervor, das Pferd löste sich ebenfalls auf, so daß auch von seinem Körper nur mehr eine aschenartige Masse und Knochensplitter zurückblieben.
    Ich wollte nach Edward schauen, ging zu ihm und sah den Blick des Gespenstes auf mich gerichtet.
    »Danke, Fremder, danke…« Seine Stimme war nur mehr ein Hauch. »Jetzt endlich habe ich meinen Frieden …« Mehr hörte ich nicht, denn seine Gestalt wurde noch durchsichtiger und war im nächsten Moment verschwunden. Sie hatte sich aufgelöst wie ein Nebelstreif in der Sonne. Jetzt würde Edward Watson endlich den Frieden finden, den er sich so sehr gewünscht hatte …
    ***
    Wir hatten die beiden Frauen geholt. Noch zögernd waren sie nach unten gekommen. Von Helen erfuhr ich die ganze Geschichte der Rache. Danach fragte sie mich, ob sie mit uns fahren könnte. »Im Prinzip ja. Sind Sie hier aber nicht besser aufgehoben?«
    »Bei der Familie?« fragte sie bitter. Ich schaute Celia Watson an.
    Sie hatte einen Arm ausgestreckt und die Hand auf das Geländer der Treppe gelegt. In den Augen lag das Tränenwasser.
    »Es ist Ihre Entscheidung«, sagte ich.
    Celia Watson nickte. Sie ging auf Helen zu und legte einen Arm um die Schultern des Kindermädchens. »Bitte, Helen, bleiben Sie! Vergessen Sie die schlimme Zeit. Douglas braucht sie, und auch wir…«
    Helen wußte nicht, was sie machen sollte, wandte sich mir zu und sah mein Nicken, denn ich hatte gespürt, daß es Celia Watson ehrlich meinte.
    »Also gut, Mrs. Watson, ich bleibe.«
    »Danke, Helen…«
    Wir waren zufrieden, auch noch später, als wir in meinem Bentley saßen. Suko noch mit starken Kopfschmerzen. Er wollte sich noch von einem Arzt untersuchen lassen.
    »Und danach können wir«, sagte er.
    »Was?« fragte ich.
    »Uns um Jane Collins kümmern.«
    Genau das war unser nächstes Problem…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 359 »Meine Henkersmahlzeit«
    [2] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 046 »Die Kreuzweg-Legende«

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