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0360 - Die Rache des Kopflosen

0360 - Die Rache des Kopflosen

Titel: 0360 - Die Rache des Kopflosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unsere Spannung ein wenig nachließ.
    »Ob er das war?« fragte Suko.
    »Wir müssen damit rechnen.«
    »Dann stehen wir also jetzt schon unter Beobachtung.«
    »Sieht so aus.«
    Nach diesem Dialog schlief die Unterhaltung ein, da ich mich auf das Fahren konzentrieren mußte. Wir verließen die Nebelstrecke.
    Ich stellte die Wischer an. Sie befreiten die Außenseite der breiten Frontscheibe von dem dünnen Schneefilm.
    Das Licht der Scheinwerfer verlor sich auf der weißen Fläche, denn der Weg war von einer festgefahrenen Schneedecke bedeckt.
    Hier konnte ich auch mit Winterreifen relativ gut fahren, so daß wir möglicherweise unseren Zeitplan einhielten.
    Rechts und links lagen Wiesen, Felder und kleine Hügel in einem nahezu andächtigen Schweigen. Das Waldgebiet würde erst später beginnen, und zwar dort, wo auch der Watson Forest anfing.
    Wir sahen ihn bereits als dichten Schatten links vor uns. Er nahm dort das gesamte Blickfeld ein, und als wir eine Straßenkreuzung erreichten, rollten wir in die entsprechende Richtung.
    Ein einsamer Radfahrer kam uns entgegen. Der vermummte Mann hatte Mühe, die Spur zu halten. Ich wollte auf Nummer Sicher gehen, stoppte und ließ die Scheibe nach unten fahren.
    Auch der Mann hielt.
    Freundlich erkundigte ich mich nach dem Weg zum Watson Forest und bekam zur Antwort, daß wir uns auf der richtigen Strecke befänden, was mich froh stimmte. Sich bei diesem Wetter zu verfahren, hätte uns gerade noch zu unserem Glück gefehlt.
    Jedem Besucher wurde klargemacht, wer das Sagen hatte, denn am Ende der schmalen Straße führte die Strecke zwar weiter, aber als Privatweg, wie das mit Schnee beklatschte Schild deutlich zeigte.
    Es stand an der linken Wegseite. Die Buchstaben besaßen eine rote Signalfarbe, so daß sie von keinem Ankömmling übersehen werden konnten.
    Auch ich ließ den Bentley ausrollen. Kein Gitter hielt uns auf, der Weg führte weiter, aber er stach in den Wald hinein. Es war kein allzu dichter Bewuchs vorhanden, die Bäume glichen Gerippen, und sie flankierten einen Hohlweg, der irgendwie Ähnlichkeit mit einer kleinen Allee besaß.
    In die dünne Schneedecke hatten sich Keifen eingedrückt. Unsere Spuren waren es nicht. Die Abdrücke standen sehr breit auseinander, und ich mußte an Sheilas Worte denken. Sie hatte von einem Rolls Royce gesprochen. Danach sahen mir die Spuren auch aus.
    Suko war der gleichen Ansicht. »Nur diesen komischen Raben sehe ich nicht mehr.«
    »Der wird uns schon noch unterkommen, fürchte ich.«
    »Fahr, John, dann haben wir es hinter uns.«
    Der erste Eindruck hatte mich nicht getäuscht. Wir blieben auf diesem Hohlweg und fuhren nicht in einen dichten Wald hinein.
    Fast jeder Baum besaß den gleichen Abstand zu seinem Vorgänger oder Nachfolger. Braunes Wintergras wuchs aus dem Schnee.
    Weideflächen schlossen sich jenseits der Bäume an, und der Wald, den wir als schattenhaftes Gebiet auf der Herfahrt entdeckt hatten, lag noch weiter links, so daß wir das Gefühl bekamen, uns mehr in den Ausläufern des Watson Forest zu befinden.
    Unter den Reifen des Wagens platzte und knirschte der hartgefrorene Schnee weg. Eis glitzerte auf dem kahlen Geäst. Die Bäume wirkten wie tote Gegenstände. Jegliches Leben schien in ihnen erfroren zu sein. Als stumme Wächter begleiteten sie unseren Weg und verschwanden allmählich innerhalb der Schatten, die von der Dämmerung hervorgerufen wurden, denn in sie fuhren wir geradewegs hinein.
    Vom Wohnsitz der Familie Watson sahen wir nichts. Nicht einmal Licht schimmerte uns entgegen. Nur die Weite des Landes mit den kahlen Totenbäumen und das kalte bläuliche, stumme Glitzern des Eises.
    Keine Vögel hockten auf den Zweigen. Dabei hätten sie oder die Raben wirklich in eine Szenerie, wie wir sie durchführen, hineingepaßt. Selbst diesen gefiederten Lebewesen schien es zu kalt geworden sein, aber wir sahen im blassen Licht unserer Scheinwerfer sehr deutlich die Reifenspuren des Rolls. Das gab uns die Hoffnung, auf der richtigen Strecke zu sein.
    Es gibt Alleen, die erscheinen endlos. Auch hier hatte ich das Gefühl, daß die von den kahlen Bäumen flankierte Straße überhaupt kein Ende nehmen wollte. Sie stach in eine weite Ebene hinein, und je weiter wirschauten, um so enger wuchsen die Baumreihen zusammen.
    »Kann langweilig werden«, meinte Suko.
    Ich lachte. »Besser als umgekehrt.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Schlagartig war die Langeweile vorbei. Es ging wirklich von einer Sekunde auf die

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