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0360 - Die Rache des Kopflosen

0360 - Die Rache des Kopflosen

Titel: 0360 - Die Rache des Kopflosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gequält, ich konnte nicht anders, als dich zu töten. Einen Augenblick vor deinem Ende hast du dich mir offenbart. Da ist deine wahre Seele zum Durchbruch gekommen, denn du hast vom Teufel gesprochen. Er gewährte dir Schutz, das erfuhr ich, als ichgestorben war. Ein Höherer hat es mir mitgeteilt. Ich wußte, daß das Grauen noch kein Ende gefunden hatte. Aus diesem Grunde fand ich keine Ruhe, denn ich weiß selbst, daß der Höllenherrscher seine Diener beschützt. Jetzt stehen wir uns wieder gegenüber. Du hast deinen Kopf in die Hand genommen. Damals habe ich ihn dir abgeschlagen, heute aber werde ich ihn zerhacken!«
    Ich hatte gespannt zugehört und zum erstenmal einiges über den Hintergrund des Falles erfahren. Wir würden also Zeuge einer alten Rache sein, und ich war gespannt darauf, wie der Kopflose reagierte. Daß er etwas tun mußte, war klar.
    Bisher hatte er sich still verhalten. Dies änderte sich auch nicht, als der Bruder Edward seine Rede beendet hatte. Erst als das Gespenst sein Schwert hob, reagierte auch der Kopflose.
    Aus dem Mund des Schädels drangen die Worte so laut hervor, daß wir sie alle verstehen konnten.
    »Auch ich habe gewußt, daß du noch vorhanden bist, Bruder. Ja, ich habe deine Tochter damals getötet. Sie war eine von vielen. Ich hatte nicht mehr in Erinnerung, wie sie aussah, sonst hätte ich es wahrscheinlich nicht getan, doch ich hielt sie für eine Hexe. Du hast mich gerichtet, der Teufel beschützte mich und gab mir die Kraft, zu überleben. Ich wußte, daß wir uns hier treffen würden, denn auf diesen Zeitpunkt habe ich gewartet. Ich beschleunigte ihn sogar, indem ich meine grausamen Zeichen setzte. Nur einer von uns kann existieren, das werde ich sein…«
    Kaum hatte er das letzte Wort gesprochen, als er schon angriff.
    Dabei griff er mit der linken Hand zu und zog unter dem Umhang einen Degen hervor.
    Wild schwang er die Waffe über seinen Halsstumpf, wo sich die Klinge pfeifend drehte und blitzende Reflexe schuf.
    Die Frauen hatten plötzlich Angst, und sie begannen lauthals zu schreien.
    »Weg!« rief ich ihnen zu. »Lauft nach oben, sonst seid ihr verloren!« Der Kopflose würde kein Pardon kennen, ich wollte nicht, daß es noch mehr Opfer gab.
    Helen Murphy reagierte schneller als Celia Watson. Die Dame des Hauses wurde von dem Kindermädchen gepackt und zur Treppe gezerrt, die sie hinaufrannten.
    Suko und ich blieben.
    Und wir erlebten den faszinierenden Kampf zweier Gespenster…
    Der Kopflose besaß einen Vorteil. Er hockte auf dem Rücken seines Pferdes und konnte von oben nach unten schlagen, während Edward, sein Bruder, die Schläge parieren mußte.
    Edward hielt seine Waffe mit beiden Händen fest. Sie war wesentlich schwerer als der Degen, und schon bei den ersten Hieben stellte ich fest, daß Edward große Mühe haben würde, den Kampf zu gewinnen. Zudem tat Nathan noch etwas anderes.
    Von seinem Handteller aus schleuderte er seinen eigenen Schädel indie Höhe, der nicht wieder zu Boden fiel, sondern unter der Decke in der Luft schweben blieb, so daß er von dort aus den Kampf beobachten konnte und auch seine Anweisungen gab.
    Ich konzentrierte mich mehr auf den Kopf, während Suko mehr den beiden Gestalten zuschaute.
    Es war schaurig. Der Schädel zitterte, sein Mund bewegte sich.
    Dumpfe Worte und Anfeuerungsschreie drangen aus ihm hervor.
    Sie galten seinem Körper, der entsprechend reagierte. Der linke Arm mit der Klinge bewegte sich blitzschnell, das Gespenst wurde immer mehr in die Defensive getrieben. Was ich nicht für möglich gehalten hatte, trat urplötzlich ein.
    Edward wurde getroffen und begann zu bluten!
    Es war kaum zu fassen. Hätte ich mit einem Schwert geschlagen, wäre die Klinge durch die weiße Gestalt gezischt, bei den beiden war es etwas anderes. Keiner von ihnen verdiente die Bezeichnung Mensch. Hier kämpfte ein Geist gegen einen lebenden Toten.
    Und der Geist befand sich auf der Verliererstraße. Die Säbelspitze war in seinen Körper gedrungen. Wahrscheinlich verspürte er auch Schmerzen, denn seine Bewegungen waren längst nicht mehr so flüssig, und das Blut rann auch weiterhin aus der Wunde.
    Bis an die Wand war das Gespenst zurückgewichen und bildete dort eine zitternde weiße Fläche. Es war durchsichtig, aber sogar wir konnten den gequälten Ausdruck in seinem Gesicht erkennen.
    Der Reiter lachte.
    Vielmehr sein Kopf, der unter der Decke schwebte und alles genau beobachtete. Er wollte es endlich wissen. Die beiden

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